mal schauen, ob ich die Kurve krieg und endlich meinen Blogtag zum Themenspecial zu machen, wie man Brötchen mit Blogging verdienen kann.
Der erste Artikel galt Spreeblick.com als lahmendes Beispiel, wie man sich von der inneren Einstellung her selbst ausbremsen kann. Der zweite Artikel knüft daran an: Wenn man sich schon nicht selbst managen kann, weil das Bloggen per se für viele ein Zeitfresser ist und man zu 99.9% als Blogger nicht seinen Job aufgibt, nur um 100% zu bloggen. Bis man spürbare Umsätze mit dem publizistischen Bloggen macht, vergehen locker ein-zwei Jahre. Also muss man es nebenher betreiben. Doch wie auf eine guten Leitpfad kommen, bis man gar sein Hobby zum Beruf machen kann? Als Amateuer schwer, ganz schwer.
Nehmen wir mal an, es gibt einen pfiffigen Blogvermarkter, der über mehrere Fähigkeiten verfügt:
– er hat gute Kontakte zu Werbekunden
– er baut gute Kontakte auf, da er sich nicht zu schade zum Abtelefonieren ist
– er hat einen Blick für interessante Blogs, die Potenziale aufweisen
– er hat ein technisches Verständnis
– er ist in der Lage, zügig die Blogosphäre und ihre Meachnismen kennenzulernen
– er hat seine harte Schule im Online-Marketing Bereich bereits hinter sich gebracht
– er ist flexibel genug, um neue Werbekonzepte und Einnahmequellen aufzutun und auch an die „Geldgeber“ zu bringen
– er hat einen Riecher für Content wie Nick Denton (Gawker) und ein Großmaul wie Jason Calacanis (Weblogs Inc)
– er schafft die Gratwanderung zwischen Kommerzialisierung und Blogging (zB zuviel Werbeflächen auf ein Blog zu klatschen ist nicht der Bringer)
– er hat keine Fixkosten, da er nicht wie eine herkömmliche Vermarktungsfirma einen Apparatschick zu ernähren hat
– er kann Blogbetreibern helfen, Autoren ausfindig zu machen, um unbesetzte Themenblöcke zu befüllen
– er kennt sich mit juristischen Dingen (Veträge…) gut aus
Die Aufgabe dieses Blogmanagers wäre es im Kern, die Blogger unter seine Fittiche zu nehmen, zu vermarkten und zu betreuen. Betreuen im Sinne von Feedback+Feinjustierung für Ausrichtung und Content zu geben. Der Blogger kann sich in Ruhe auf sein Blog konzentrieren und muss sich nicht bei der Suche nach Kunden/Sponsoren/Werbepartnern einen abkaspern.
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Konkretes Beispiel (eine von vielen Möglichkeiten): Zahlreiche Blogs haben perfekte Google-Positionen zu bestimmten Keywords. Ein Liste der Keywords kann Interessenten helfen, sich im entsprechenden Artikel zu platzieren. Der Kontakt wird über den Blogmanager abgewickelt statt direkt mit dem Blogger. Er sorgt für einen adäquaten Preis und eine passende Anzeige in Zusammenarbeit mit dem Kunden. Kein Schema-F Affilliate-Banner mit einem schwachsinnigen Angebot, worüber sich idR die Fachleser des Blogs totlachen.
Ein Blogmanager erhält 25% der Umsätze (sprechen wir abzgl. bestimmter Kosten von Nettoumsatz). Rechenbeispiel: Die Vermarktung von 500 ausgesuchten Blogs kann je Blog im Schnitt 100 Euro/Monat einbringen. Macht 50.000 Euro Gesamtumsatz. Sind 12.500 Euro für den Blogmanager. Mit einer Mischung aus Automation und manueller Handarbeit sollte eine Menge aus 500 Blogs zu verwalten sein, wenn man zusätzlich bestimmte Blogs clustert. Der Level aus Betreuung und Vermarktungsintensität eines Blogs hängt nicht nur vom Blogpotenzial per se ab, sondern natürlcih auch von einer möglichen Provisionsstaffelung.
Unmöglich? Hirngespinste? Ich denke nicht. Ein spannendes Segment für einen „Gründer“, der bereits Erfahrung auf dem Vermarktungsgebiet hat und wenigstens etwas blog-affin ist. Zumal für die Kunden die Hürde stark gesenkt wird, mit lauter kleinen Amateuren zu verhandeln, die sowas noch nie zuvor gemacht haben. Vieles steht und fällt mit einer notwendigen Professionalisierung, möchte man als Blogger nicht selbst die Dinge in die Hand nehmen. Denn von alleine wird kein Kunde auf Dich zukommen. Da muss man sich schon nachhelfen lassen, Dein Blog zu vermarkten.
Und die Frage nach den bösen Folgen einer Kommerzialisierung? Erstens wird nur ein Bruchteil der gesamten Blogosphere davon betroffe sein und zweitens schauen mehr denn je Bundesliga. Die unglaublich intensiv kommerzialisiert worden ist. Will sagen: Ja, es geht, dass der Blogger vor lauter Einnahmen den Spaß am Bloggen behält, der Leser sich nicht angewiedert abwendet und die zahlenden Kunden auch ihren Nutzen ziehen.
Ich tippe mal, wenn von heute auf morgen einer kommt und die Hand hebt, der sich vernünftig anhört und früh bereits erste, gute Ergebnisse abliefert, wird der schneller zu neuen Blogkunden kommen als er B sagen kann.