was mir bisher beim Web immer schon nie so richtig gefallen hat, war das doch recht eingeschränkte Format: 2D. Hier ein Link, da viel Text, dort mal ein Bild, drüber ein Video, hier Musik. Terrabytes und Pentabytes an miss- und wohlgestalteten Unmengen von Daten.
Ohne zu philosophisch werden zu wollen, aber es schränkt uns bei der Kommunikation ein. Wir haben immer .. wieviel.. Sinne.. zähl.. Hören, Sehen, Riechen, Fühlen, Schmecken (und manch einer den sechsten Sinn :).
Was wäre nun, wenn sich diese Webwelt unseren Gewohnheiten viel mehr annähert als bisher? Das Web wird nicht Yahoo 2, Web2, Flickr10, Ajax2000 oder was auch immer sein, wie wir es heute kennen. Man wird förmlich eintauchen können. Die Grundlagen dazu liefern Spiele wie World of Warcraft, Second Life, Everquest, Anarchy Online, etc… auf der einen Seite der Darstellungsform angeht. Andere Firmen werden Interfaces bieten, um in dieser Welt auf verschiedenste Art und Weise interagieren zu können. Ein entscheidender Faktor wird – leider? – wie immer das liebe Geld sein. Schon heute können Spieler ingame zu echtem Vermögen kommen. Und manch eine Firma verdient mit Services rund um eine florierende, virtuelle Warenwirtschaft prächtig. Es wird langsam aber zu sicher zu einem spürbaren Wirtschaftszweig. Und wo Geld zu verdienen ist, kommen andere, viele andere. Und treiben damit die Innovationsschraube immer weiter.
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Und das, was ich heute bei Joi Ito lese, sind die klitzekleinen, ersten Anzeichen, daß sich auch Investoren mit Riecher für die Trends damit immer stärker beschäftigen werden: I am considering buying an island on Second Life so I can donate land to various non-profit projects that I’m involved in. I’ve set up a wiki page for this. I will also probably set up a set for shooting video for video blogging and my TV show. If you’re interested in participating in this project or have thoughts, please contribute to the wiki.
Joi ist keiner, den ich als Verrückter abtun würde. Es ist ein einmaliger Vorgang, daß ein Investor aus dieser Liga diesen auf den ersten Blick völlig verschrobenen Weg geht. Sein Ansatz war es schon immer, stets der Stampede zwei Nasenlängen voraus zu sein. Und es verdichtet sich mE immer mehr, welche Richtung das „Web X“ einschlagen wird. Ist also Second Life the next big thing? Oh Mann, das ist alles noch viel zu weit weg, um das behaupten zu können. Aber bereits jetzt sieht und staunt man über die Potenziale dieser doch so völlig fremd anmutenden Welten. So komisch es klingt, sie ist uns mE viel näher als das bisherige Web.
Anbei eine Sammlung von Artikeln über SL, die mE diese sehr frühe Bewegung verdeutlichen. Gerade heute hat O’Reilly auch über das Vorhaben geschrieben, in Second Life Zugriff auf das Internet zu ermöglichen. Per Firefox Browser, nur ingame eben! Das ist ein Meilenstein, den viele imho so nicht interpretieren werden. Erstmalig kann man ingame ins Netz surfen.
Golem, 05/2003: Second Life Beta
Netzpolitik, 01/2006: Lesung des Prof. Lawrence Lessing in Second Life
Gamestar, 01/2006: Immobilienhandel in Second Life
Gamestar, 01/2006: Die ersten Musikgruppen unterhalten Zuschauer
My Second Life Blog, 02/2006: Mozilla wird in SL integriert, erstmalig Zugriff aus SL aufs Netz möglich
Gamestar: Handel mit virtuellen Waren im Millionenbereich
Wikipedia.de über Second Life
Deutsche Community-Site
Homepage
Haltet mich für bescheuert, aber es wird nicht lange dauern und es wird bald das erste Ingame-Weblog geben. Am ehesten noch in Second Life, da dieses Spiel den Nutzern über eine eigene Entwicklungssprache das Einbauen von neuen Elementen ermöglicht. Crazy, oder? Das erste Weblog weltweit, daß quasi ingame geschrieben wird und möglicherweise auch nur ingame für Dritte lesbar sein wird.