Einer der Klassiker-Fragen schlechthin. Das Webdesign Blog hat es im Artikel In der Kürze liegt die Würze – Kürzere Artikel und höhere Usability erneut aufgegriffen. Er bezieht sich dabei auf das Buch Web Usability – Don’t make me think.
Bei langen Artikel solle man diese Punkte beachten:
1. Einen Teaser
2. Übersichtliche Gliederung
3. Aussagekräftige Überschriften
Ob man aber nun prinzipiell nur kurze Artikel schreiben sollte oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab.
– Zeit: Wer kaum Zeit hat, wird eher schnelle Artikel bevorzugen
– Postingfrequenz: Wer viel schreibt, kämpft immer stärker um die Zeit der Leser, die eh begrenzt ist. Die Artikel werden dann eher überflogen und nur wenige ganz zu Ende gelesen. Es sei, der Lesr nimmt sich gerne die Zeit. Doch auch der Nobelpreis verdächtige Blogger wird es nicht schaffen, daß all seine 10 Webscreens langen Artikel komplett gelesen werden, wenn er davon fünf am Tag produziert. Irgendwann ist immer die Overkill-Grenze erreicht.
– Thema: Linkhubs brauchen keine langen Artikel, Blogs über den „Sinn des Lebens“ werden häufig mit kurzen Artikeln nicht auskommen, sonst laufen sie Gefahr, oberflächlich zu sein.
– Anspruch des Bloggers: Einige Blogger nehmen sich gerne die Zeit, weil sie lieber Dinge von allen Seiten beleuchten, statt husch husch schnell mal eine Meinung zu posten. Sie legen höchsten Wert auf Qualität. So zB lässt sich Guy Kawasaki zwei Stunden und mehr für einen Artikel Zeit, der nicht mal unbedingt soooo lang ist. Dann verschickt er den Artikel an einen Kumpel zum inhaltlichen Check. Erst dann wird der Artikel veröffentlichet, wenn er wirklich inhaltlich gelungen zu sein scheint (ok, er hat seinen Vorteil, da er auch vieles aus seinen Büchern übernimmt, wie mir scheint).
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Gibt es wenigstens Tipps, ob man nun kürzer oder länger schreiben sollte? Jein, man kann kaum pauschalisieren, wenn man die Extrema berücksichtigt (geniale Schreibe, Promibonus, …). Doch für uns Durchschnittsblogger gibt es sicherlich einige Orientierungspünktchen.
Tipps für Lang oder Kurz:
1. Je länger umso originärer sollte der Artikel sein. Alten Kaffee liest niemand gerne.
2. Je häufiger man schreibt, umso kürzer sollten die Artikel werden.
3. Gute Blogpläne werden zur Makulatur, wenn man thematisch von A-Z alles abdecken möchte. Dann spricht man jeden und niemand an. Schade für die vielen Artikel.
4. Lange Artikel können effizienter sein, was den Traffic angeht. Einmal zwei Stunden pro Woche investiert, kann besser sein als eine halbe Stunde für 6 Artikel pro Tag. Denn, nicht die Update-Häufigkeit ist entscheidend, sondern ob die resultierende Diskussion im langen Artikel dann zum tragenden Trafficverursacher wird (Kommentare oder Trackbacks). Beispiel? Spreeblick. Johnny kann einen Artikel pro Woche schreiben, der hält dann auch für 3-4 Tage. Wenn er das Montags täte, könnte er sich zum Wochenende wieder an den nächsten Wochenartikel machen. Schont das Zeitbudget. OK, Johnny machts anders, aber es ist nur ein Beispiel, dass ein Artikel reichen würde
5. Alles ist relativ, so auch bei Blogs. Wenn man in die Liga á la Golem.de aufsteigen möchte, kommt man nicht umhin, viel mehr zu produzieren, dann aber thematisch gut sortiert. Seiten wie Slashdot und Konsorten sind nicht deswegen so groß geworden, weil sie einen super Artikel in der Woche produzieren.