FTD in Werbebranche pflegt Vorbehalte gegen Blogs
Die Meinungen der Werbeexperten sind laut Financial Times zweigeteilt: Die einen denken, daß Blogs durchaus für Werbekunden in Frage kommen, die anderen halten von Blogs nichts.
Pro:
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Für „alles, was Konsumgut ist“ könne in Blogs Werbung geschaltet werden, meint Werbeexpertin Hermann. Vor allem aber teure Produkte wie beispielsweise Autos, mit denen keine spontane Kaufentscheidung verbunden sei, könnten in den Internet-Tagebüchern beworben werden. Der Grund: Die Kommentare anderer Blogger könnten Kaufentscheidungen mit beeinflussen. Andere Experten gehen deutlich weiter und schreiben Blogs einen nahezu universellen Werbespielraum zu. „Blogs sind im Grunde genommen offen für jede Branche“, sagt die PR-Managerin des Online-Dienstleisters Newsaktuell.de, Sandra Striegler.
Contra:
Was für Werbestrategen das Zukunftsfeld schlechthin ist, bewertet der ZAW [Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft] anders. „Die Vorstellung, dass sich aus Internet-Blogs ein Werbeträger entwickeln würde, muss man skeptisch sehen“, sagt ZAW-Geschäftsführer Volker Nickel. Zwar sei Werbung via Bannerschaltung in Blogs möglich. Allerdings handele es sich bei Bloggern nicht um den typischen Querschnitt der Mediennutzer, der mit der Werbung erreicht werden soll. Vielmehr seien Blogger speziell an dem Thema interessiert, mit dem sich das jeweilige Forum beschäftige. Unternehmer, sagt Nickel, gingen das Thema Werbung in Blogs daher vorsichtig an. „Solange Blogs anarchischen Charakter haben, halten sich die Firmen zurück.“
Sagen wirs mal so: Wenn die Reichweite von Blogs zunimmt, wird das Gesagte schnell vergessen und von gestern sein. Wenn Du ein Blog wie BoingBoing oder Engadget hast, das auf relativ gesehen ähnliche Zugriffszahlen kommt, interessiert sich keiner für die Meinung des ZAW. Insofern kann man die Haltung der Werbespezialisten zum jetzigen Status Quo der deutschen Blogosphäre nachvollziehen, aber als für in Stein gemeiselten Zustand schlichtweg ignorieren. Andererseits werden Marketingagenturen mit innovativen Ansätzen bessere Chancen haben, Blogger und Blogleser zu erreichen, statt – wenn es denn soweit ist – ihr Standardrepertoire (Banner, Flash, …murks…) auszupacken. Wer sich jetzt schon damit befasst und in die Blogosphäre eintaucht, wird schnell kreative Möglichkeiten entdecken, die besser zu Blogkultur passen. Aktionen in den USA haben auch schon bereits aufgezeigt, wie man es angehen kann. Und zur Überraschung der Auftraggeber kamen höchst erstaunliche Resultate im positiven Sinne zu Stande.
via Hugo E. Martin