nachdem sich irgendein Werbemacher – sowas wie der Oli Kahn im Fußball – gar schrecklich über die doofen Miesepeter beschwert hat, die gegen seine von ihm mit verantwortete Kampagne Du bist Deutschland herziehen, macht sich die deustche Blogosphäre insbesondere über ein Zitat her:
blablabla… Das Ziel: Die Miesepetrigkeit bekämpfen. Der Dank: Miesepetrigkeit. Glücklicherweise nur von den Gruppen, von denen man nichts besseres erwarten konnte:
… blablabla … 2. Von den Weblogs, den Klowänden des Internets. (Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern? Und die meisten Blogger sondern einfach nur ab. Dieser neue Tiefststand der Meinungsbildung wird deutlich, wenn man unter www.technorati.com eingibt: Du bist Deutschland.)
Schon 1a der Spruch. Groß jucken tut mich der ganze Schaschlaweng herzlich wenig. Sowohl die Kampagne ist mir völlig egal als auch die Diskussionen, die sich um die Kampagne drehen. Dafür ist die Kampagne viel zu schlecht gemacht und trotz Riesenbudget sehr schwach aufgenommen worden (und damit meine ich nicht die Penetrierung… das schafft selbst einer wie ich, wenn ich regelmäßig Werbung für mein olles Blog im Fernsehen machen kann, obs dann aber gefällt, steht auf nem anderen Blatt… :-).
Aber ist das jetzt nicht die spontane Gelegenheit, als Selbstsändiger auf sich aufmerksam zu machen, den Werbefuzzi Huckepack zu nehmen? Jetzt oder nie! Lass kommen, los, los 😉 Wem etwas passendes einfällt, dem ist Aufmerksamkeit sicher. Und, wird es einer aufgreifen oder nicht? Man muss nur schnell genug sein, da diese Schlacht jetzt erst beginnt, wohl noch eine Woche lang geschlagen wird, dann gehts schon zur nächsten Brot-und-Spiele-Runde.
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könnte mir vorstellen, daß der herr sebas da spass dran hätte, immerhin ist das doch derjenige, der immer fotos von den decken von herrentoiletten veröffentlicht, ne? 😉
[…] Mehr Reaktionen aus der Weblogszene: Sierralog Jens Scholz Basic Thinking Werbeblogger Peruns Weblog Handelsblatt Matt Wagner Spreeblick Stichwort: Blog, deutsch, deutschland, kampagne, VerlagePopularität unranked […]
[…] Aha. Miesepetrigkeit also. Ich hab die Spots der Kampagne natürlich gesehen, ohne Erklärung fiel mir das gar nicht auf, dass es um Miesepetrigkeit gehen sollte. Die Message ging verloren, tut mir leid Herr von Matt. Dumm gelaufen. Mein intuitives Verständniss ging eher in die Richtung: Ehrlichkeit, kein Blatt vor den Mund nehmen, auf Missstände aufmerksam machen und abstellen. Komisch, dass das trotz der vielen Leute die er erreicht hat nur drei Gruppen tatsächlich verstehen und umsetzen konnten. Ich sage Bravo dass es noch Leute gibt die sich trauen so ihre Meinung zu sagen. Dass früher oder später das hier aufgetaucht ist und er als erster “Missstand” angegriffen wurde, war dann wahrscheinlich aber nur dummer Zufall oder? (via basicthinking.de, werbeblogger.de, jensscholz.com) […]
verdammt – wieder einmal ein beweis, dass irgendwann selbst „die größten“ ein wenig den faden verlieren und bei der technologischen entwicklung auf der strecke bleiben
wobei ich nicht die Klowand als „Hauptärgenis“ sehe. Sondern das hier „Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?“
Die Klowand wird reihum doch eher amüsiert aufgegriffen. Die Haltung (egal, wie sehr aus dem Affekt und damit unreflektiert der Spruch in die Tastatur getippert wurde, der Mann will Profi sein), die sich in dieser „schlichten“ Frage verbirgt ist das, was „aufrührt“.
Ist es nicht ein wenig Selbstüberschätzung einem Menschen, der den lieben langen Tag nichts andres macht als sich zu überlegen, wie man sich und seine Kunden im Gespräch hält, zu glauben, dass diese Mail nicht genau das macht, was sie soll. Getreu dem Motto „The show must go on …“
Wenn man sich auf eines bei den Bloggern verlassen kann, dann dass sie einen Sturm im Wasserglas veranstalten. Mit Tagebuch schafft man es nicht mehr, aber mit Klowand ist das kein Porblem.
Und wo reagieren Blogger ebenfalls zuverlässig: §5GG
Voila!
Man liest doch sonst soviel von der Manipulation im Bloggerdorf und jetzt wird die Möglichkeit ausgeschlossen? Warum?
daran habe ich auch gedacht, aber letztlich verworfen, da diese Info mE die Person Matt in keinem besonders guten Licht dastehen lässt, wenn schon PR, dann wohl anders.
Nein, die „Hoffnung“, dass hinter den ganzen kleinen und großen Ärgernissen, Entwicklungen, Peinlichkeiten oder lustigen Faux Pas Kalkül und Berechnung steckt habe ich aufgegeben, da wird man nur paranoid von. Ich glaube auch nicht, dass das „mehr“ geworden ist. Sondern einfach, dass der kleine, alltägliche Dilletantismus gerade von Menschen, die sich als Person oder gar „Elite“ selbst überschätzen bzw. andere(s) unterschätzen, einfach schneller und breiter auffällt.
Hier rollt schlicht der cluetrain. Wie heißts da so schön? „Deal with ist.“. Und wer damit eben nicht umzugehen lernt (oder das sogar verweigert, oder noch schlimmer, anderen dies verweigern möchte), für den ist der Zug abgefahren. Nicht ohne vorher noch kräftig von ihm gerammt oder gar überrollt worden zu sein.
Jung von Matt ist mit und durch Peinlichkeiten groß geworden. Mit ein Grund, warum ich bei einer Rundmail in der ich meine Worte abwäge, mir nur schwer vorstellen kann, dass jener weinerliche Ton nicht wenigstens einen zweiten Gedanken vor dem Senden klicken mit sich brachte.
Ich glaube auch, dass eine Werbeagentur, die so oft die Provokation gebrauchte und mit der Aufregung kalkuliert und Beleidigungen gehören zum Repertoir der Jung von Matt’schen Werbeformen, dass ich die bewußte Provokation ganz bestimmt nicht ausschließe und daher auch nicht die Bühne noch größer mache, als sie ohnehin schon ist.
Auch wenn andern Orts das Wort der Selbstüberschätzung der Blogosphäre umgeht und man naserümpfend festhält, dass diese Agentur so groß sei, dass sie der Blogosphäre nicht bedüften (letzteres im feinsten Snobton), so teile ich diese Auffassung nicht, insbesondere dann nicht, wenn die Macher damit nun schon zweimal sich über die Blogosphäre echauffierten.
Der Kontrollverlust mag schmerzlich empfunden werden, aber noch größer muss die Überheblichkeit sein, wenn man das Spiel mit der Provokation schon so oft erfolgreich praktiziert hat. Das Volk ist da doch nur noch der Spielball, den man in den Konsumtempel treibt.
[…] An anderer Stelle wurde die ganze Geschichte schon viel besser beschrieben, als ich dies auf meiner kleinen Klowand könnte. […]
Tja, es lebe die Meinungsfreiheit! Schöner Vergleich, die Blogs und die Klowände! Genau so isses doch! Ich amüsier mcih teilweise köstlich über den Quatsch den manche Leute ablassen!