Es wurde endlich Zeit, meinen alten Artikel über dieses Thema etwas aufzufrischen, bin aber immer noch nicht ganz fertig. Möchte noch ein konkretes Doing reinschreiben („blogging in der ersten Stunde“) und etwas von SEOs hören zu Blog-Suchmaschinentipps. Und an einigen Stellen noch detailiertere Praxistipps.
Anbei die Version 2 des Artikels:
Wie wird das eigene Blog bekannt?
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Diese Frage taucht natürlich bei Bloggerneulingen vermehrt auf. Ich möchte versuchen, einige Tipps zu geben, die hierbei weiterhelfen. Worauf ich dabei nicht eingehe, sind die passwort geschützten Blogs, die nur einem bestimmten Kreis gegenüber zugänglich sind, meistens sind das Verwandte und Bekannte (bei Typepad Usern sind das immerhin 30%). Und ich gehe nicht auf die Blogger ein, die prinzipiell kein Interesse an einem Austausch mit einem größeren Leserkreis haben. Ebenso setze ich voraus, daß der Leser weiß, was ein Blog ist und einige Grundbegriffe bereits beherrscht.
Ich werde dabei auf folgende Themen eingehen
1.Wieso hast Du überhaupt ein Blog?
2.Wie finden Blogger/Leser/Blogleser Blogs?
2.1 Über Empfehlungen, Word to Mouth, Kommentare
2.2 Die Vernetzung der Blogs
2.3 Blogevents, Memes
2.4 Bloglisten
2.5 RSS Reader und Social Bookmarking
2.6 Google
2.7 Mailing
2.8 Tagging
2.9 Foren, Chats, Mailings, Presse
2.10 Mailsignum
2.11 Family & Friends
2.12 Telefonate
2.13 Blogrankings und Blogkataloge
2.14 Referer, Logauswertungen
3.Wie schreiben? Worüber?
4.Suchmaschinen, Google und Googleleser
5.Crosslinking bei Fachblogs
6.Wie entwickelt sich ein Blog eigentlich? Dazu das MEX Blog Resumee, Zahlenfutter
7.Dont’s
8.Wahl des eigenen Blogsystems
9.Wozu das Ganze? Trafficzahlen
10. SEO
1. Wieso hast Du überhaupt ein Blog?
Du hast also Dein neues Blog gestartet. Und Du schreibst jetzt fast jeden Tag einen oder gar mehrere Blogbeiträge, doch irgendwie gesellen sich keine Kommentierenden hinzu, der Traffic steigt nicht, der Google Page Rank auch nicht, niemand verlinkt auf Dich. Irgendwie doof?
Ok, Du solltest Dich zunächst fragen, warum Du eigentlich ein Blog haben wolltest. Das hilft Dir bei der Überlegung weiter, was zu tun ist und wie Du Leser erreichen kannst:
– Du willst Du einfach nur allgemein mehr Besucher haben, sprich Traffic? Ich nenne Dich Trafficblogger.
– Du bist eher auf viele, gute Gespräche erpicht, weniger aber alles um den Preis von viel Traffic? Du bist mein Schwätzchen Blogger.
– Oder Du wolltest einen eher kleinen, feinen Leserkreis aufbauen und mit der Zeit sehr enge Beziehungen aufbauen? Ich bezeichne Dich als Freundschafts Blogger.
– Es ist alles nix davon, sondern Du willst einfach nur Dein Wissen weitergeben, Tipps und Tricks zu den Bereichen, die Dich persönlich interessieren? Weil Du nicht für Dein Ego bloggst, sondern für andere? Du bist der Nischenblogger.
– Dich hat ein Freund darauf gebracht und Du wurdest neugierig, hast es einfach so ausprobiert? Aber so richtig mehr zum warum und weshalb kannst Du auch nichts Genaueres sagen. Du bist der Newbie Blogger.
– Irgendwie ist es alles von da oben und wieder doch nicht?
Ich gebe Dir etwas Zeit mit der Antwort und hol Dich aber nachher wieder hier ab.
2. Wie finden Blogleser neue Blogs?
Kommen wir zu einer wichtigen Betrachtungsweise des Problems, wie ein Blog überhaupt bekannt wird. Versucht, die Perspektive zu wechseln: Geht nicht von Euch als Blogger aus, der Besucher gewinnen möchte, sondern versetzt Euch zunächst in den Leser. Denkt wie ein Leser! Es ist wichtig zu wissen, wie Blogleser auf Blogs stoßen. Das Wiederkehren dieser Leser sei bei der Betrachtung zunächst außen vor, denn es handelt sich um zwei verschiedene Probleme (erstmaliges Besuchen ist etwas anderes als das Wiederkehren). Wir kümmern uns jetzt rein um das Gewinnen von Lesern, später im Verlauf des Artikels um die Frage, wie man die Leser fesseln und binden kann.
Beachtet dabei, daß Blogger anders vorgehen als Blogleser, die kein Blog haben und Leser, die weder Blogs kennen geschweige denn ein Blog haben. Blogger nutzen mittlerweile verstärkt alle möglichen Kanäle, um sich über da Netz auszutauschen. Nicht nur ihr Blog dient ihnen als Austauschforum, sondern auch Tools wie Technorati, Del.icio.us, Flickr, Rollyo. All diese Tools zeichnen sich dadurch aus, daß sie mehr als nur das exzellente Google können: Sie sind den Bloggern bekannt und sie ermöglichen eine neue Stufe der Zusammenarbeit und des Austausch im Netz. Blogleser nutzen in teils abgeschwächter Form diese neuen Möglichkeiten. Und den Normalo-Lesern ist oftmals diese neue Welt ein Buch mit sieben Siegeln. Entsprechend müsst Ihr bedenken, wo man auf potenzielle Leser trifft, die auf Euer Blog aufmerksam werden. Kleines gedankliches Beispiel: Nutzt Ihr den Bilderdienst Flickr.com nicht, werden die User auf Euer Blog nie aufmerskam, die eben nur Flickr.com nutzen. Sprich: Überall dort, wo ihr nicht existent seid, könnt ihr logischerweise nicht wahrgenommen werden. Attentione: Das ist keine Einladung, sämtliche Kanäle zuzuballern. Das tun Spammer. Also bedenkt, daß Ihr nur dann bestimmte Netz-Kanäle nutzen solltet, die Euch persönlich wirklich interessieren.
Obacht: Die Unterteilung der Leserschaft in Blogger, bloglose Leser und blogahnungslose Leser ist selbstverständlich vereinfacht. Natürlich unterscheiden sich die Blogger untereinander in ihrem Nutzungsgrad des Netzes. Nicht jeder Blogger ist ein Poweruser. Der Verdacht liegt aber näher, daß er einer ist, denn Blogger haben die Chance besser informiert zu sein und kennen so auch die neuesten Möglichkeiten im Netz (Dienste, Anbieter, etc…). Beachtet daher den Artikel über den Generationenwechsel von Bloggern. Das heisst also nicht, daß eine vereinfachende Unterteilung sinnlos ist, sondern es gilt, sich über seinen eigenen Leserkreis Gedanken zu machen.
Eines ist sehr wichtig dabei: Man kann nicht alles mit dem Kopf erklären, verlasst Euch dabei auf Euer Bauchgefühl und auf Eure Nase. Es ist zwar gut und richtig zu verstehen, wie man Blogs findet, doch zunächst seid Ihr und Euer Blog alleine. Ihr seid eine von 9.000.000.000 Webseiten da draussen, die Chance ist also sehr gering, daß die Welt nur auf Dein Blog gewartet hat. Eure Person und Eure Schreibe entscheidet, was aus dem Blog wird. Ergo? Einen unsichtbaren Stern am Rande der Galaxis sieht kein Mensch. Ihr müsst also im übertragenen Sinne raus in die Galaxis, sie vorher beobachten und dann auch mal anderen Planeten Besuche abstatten. Manchmal, wirklich nur manchmal, ist ein klitzekleiner Stern von Beginn an so auffällig, daß er andere schneller als gewohnt anzieht.
Seid aber gewarnt! Lasst Euch nicht zu sehr vom Leser verleiten, was ihn wohl interessieren mag. Arbeitet vielmehr an einer guten Schreibe, seid pfiffig, was die Themenauswahl angeht, passt Euch jedoch nicht zu sehr an, sonst geht eben das verloren, warum man Euch gerne liest: Eure Personality!!! Angesichst dessen, daß es >9.000.000.000 Webseiten gibt, könnt Ihr mit Gewissheit davon ausgehen, daß jedes erdenkliche Thema im Web mindestens doppelt und dreifach belegt wurde. Manche Themen wurden millionenfach besetzt. Euer Blog bietet Euch aber jetzt die Chance, einen oben drauf zu packen: Themen mit Eurer Personality zu würzen. Blogs stellen Personen und Themen gleichauf nebeneinander. Das ist neuartig. Der Unterschied mag Außenstehenden fein erscheinen, wenn man darüber spricht, aber es macht nix. Es genügt, daß Ihr Euch das klarmacht. Auf Eurem Blog seid Ihr zugleich der Opernsänger, Dirigent und auch das eigene Orchester, alles in einer Person. Da, wo zB pure Newsseiten schon längst die Leser langweilen, könnt Ihr mit Eurem Blog endlich mal Bewegung reinbringen.
Und eines solltet Ihr mitbringen: Geduld. Gerade weil es zahlreiche Webseiten gibt, wird man Euch nicht sofort entdecken. Es dauert, bis sich die ersten Leser einfinden und mit der Zeit die Leserschaft wächst. Nur weil Eure Webseite ein Blog ist, heisst es noch lange nicht, daß dieser Prozess schneller ist als bei herkömmlichen Seiten. Ok, er ist in der Tat etwas schneller, dem Google-Gott sei gedankt, doch dazu später mehr. Ich möchte Euch die Euphorie nicht nehmen, doch es ist nur gut, wenn man hier und da die rosarote Brille abnimmt. Was ich damit sagen will: Erst nach einem halben – vollem Jahr werdet Ihr Eure Schreibe so weit trainiert haben, daß sie richtig gut herüberkommt, Euer Blog wird auch etwas bekannter sein, es werden sich bis dahin einige (sehr viele – sehr wenige, alles ist denkbar) Stammleser eingefunden haben, ihr werdet einen Teil der Blogosphäre kennen, Ihr werdet zahlreiche Themen gelesen, kommentiert und selbt geschrieben haben, Ihr werdet Euch bis dahin einige Male geärgert haben, Ihr werdet gelacht haben, Ihr werdet mitunter mit manchen Bloggern richtiggehend befreundet sein, das Blog-Feeling eines Neulings wird dem eines erfahreneren Bloggers weichen und ihr werdet beginnen, blind auf der Klaviatur zu spielen.
Da ich nicht verallgemeinern kann – denn jeder hat eine etwas andere Methode, auf neue Blogs zu stoßen – stelle ich meine persönliche „Liste“ vor.
Wie spüre ich neue Blogs auf? Und wie würden andere neue Blogs aufspüren? Die u.g. Reihenfolge kann also ganz unterschiedlich ausfallen.
2.1 Über Empfehlungen, Word to Mouth, Kommentare
Eine Empfehlung? Mir empfiehlt jemand ein neues Blog? Ja, klar! Ich lese mittlerweile ca. 100-200 Blogs regelmäßig. Und immer dann, wenn eines dieser Blogs auf ein neues Blog verlinkt, werde ich neugierig und besuche das neue Blog. Denn, diesen 100-200 Blogs vertraue ich und deren Urteil. Dabei kann es sich um einen Artikel über das neue Blog selbst handeln – manchmal schreibe ich explizit eine Empfehlung auf meinem Blog, wenn ich eines besonders spannend finde – oder im Rahmen eines thematischen Artikels wird auf das neue Blog verlinkt. Neu heisst = für mich neu, kann sein, daß das „neue“ Blog schon seit Monaten und Jahren existiert.
Passend dazu eine reale Auswertung vom MEX Blog, wie oft eigentlich ein ausgehender Link auf einem der MEX Artikel angeklickt wird. Hierbei handelt es sich um einen Beobachtungszeitraum von ca. 2,5 Tagen: Grafik, 210 KByte, jpeg. Erwartet – zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt und Status der deutschen Blogosphäre – slashdot-artige Fluten von Lesern. Es werden bei Euch im Schnitt ca. zwischen 5-20 Leser – grob geschätzt – vorbeischauen. Es können je nach Bekanntheit des linkenden Blogs auch 500 oder mehr werden, über Tage verteilt. Viel mehr aber nicht. Das macht nix, denn es ist schon mal ein Anfang. Und ganz klar: Darunter werden auch Blogleser sein, die ein eigenes Blog haben. Die Chance ist da, daß einer von „denen“ auch etwas über Euch schreibt oder Dich sogar in seine Blogroll aufnimmt, wenn er Dein Blog/Thema ganz besonders spannend findet.
So erklären sich auch übrigens die Zahlen, daß selbst bekanntere Blogs im deutschsprachigen Raum auf kaum mehr als 500 „incoming“ Links von anderen Webseiten kommen (dazu später mehr). Seid daher nicht zu enttäuscht, wenn Euch mal ein Topblog erwähnt und dann nur 100 Besucher kommen. Es wächst und gedeiht schön langsam. Jeder einzelne Blogleser, jeder Kommentar, jede Blogerwähnung ist wichtig. Bedenkt weiterhin: Nicht jeder Erstbesucher muß zum Dauergast werden. Die „Konvertierungsquote“ beträgt häufig nicht mal 1/10 eher 1/20, wenn man es überhaupt grob schätzen kann. Dazu auch später mehr.
Nur gaaanz wenige Blogs schießen über Nacht hoch. Und mit „Wenige“ meine ich nicht nur Blogs aus D, sondern überhaupt weltweit. Es ist wie Lotto 🙂 Nur daß man seines eigenen Blog-Schicksals Schmied ist. Ganz unten btw noch ein Resumee, wie sich dieses langsame Bekanntwerden beim MEX Blog real ausgewirkt hatte, nachdem es Juni 2003 an den Start ging.
Auch ganz wichtig: Die Kommentare! Blogartikel sind auf den allermeisten Blogs kommentierbar. Wenn der Kommentierende dann in einem meiner regelmässig gelesenen Blogs seine URL Spur zu seinem Blog hinterlassen hat, folge ich dem Link! Wann folge ich dem Link? Wenn der Kommentar interessant ist und/oder mir der Kommentierende häufiger über den Weg läuft. Das ist auch kein Wunder, denn Kommentare sind Gespräche. Hört sich komisch an, ich weiß. Doch wenn man Blogs als vernetzte Gespräche auffasst, dann sind Kommentare natürlich ein wichtiger Rohstoff. Aus dem letzten Endes Besucher generiert werden.
Am besten ist es, wenn einer bei mir kommentiert, dann schaue ich immer im Blogs des Kommentierenden vorbei, immer! Man stelle sich das wie in einem Hörsaal im Hauptstudium vor. Mit der Zeit lernt man die kennen, die sich mit dem Professor während Vorlesung unterhalten, nicht aber die Schläfer. Wenn es nicht gerade Streber sind, dann wird man früher oder später wissen wollen bzw. von Dritten erfahren, um wen es sich handelt. Das dauert aber etwas. Wenn mich aber einer direkt anspricht, lerne ich ihn natürlich schneller kennen, logo. Im Netz ist dieser Vorgang etwas leichter und formloser. Funktioniert aber genauso 🙂
Es gibt jedoch bei einigen Blogplattformen gewisse Hürden, Kommentare zu hinterlassen. Dort muss sich der Kommentierende vorher registrieren. Das hält mich in 95% aller Fälle ab, ins Gespräch einzusteigen. Solche eher „geschlossenen“ Plattformen (geschlossen im Sinne der Kommentare) bieten auf der anderen Seite aber Vorteile: Bestimmte Bloganbieter fördern das Kennenlernen der Blogs untereinander, indem sie zB auf der zentralen Startseite die neuesten Blogs verlinken oder aber die neuesten Beiträge listen. Es gibt aber in der Blogosphäre die Tendenz, daß man als Blogger von außen eher seltener auf solche Blogs linkt, die sich innerhalb eines Systems mit Registrierungszwang für Kommentare befinden. Das muss weiter nicht störend sein, wenn die Blogplattform eine in sich homogene Gruppe an Bloggern aufweist. So bleiben Jugendliche eher gerne untereinander, das hängt nicht nur von ihrer Sprache, sondern auch von ihren gemeinsamen Interessen und Zeitgeist ab. Man spricht dabei übrigens von Peer Groups. Peer Groups sind laut Wikipedia:
Peer Group bedeutet „Gruppe von Gleichaltrigen“ oder „Gruppe von Gleichgestellten“. Dieser Fachbegriff aus der Soziologie und Pädagogik geht zurück auf Charles H. Cooley (1864-1929), der das Konzept der Primärgruppen entwickelte. Der Begriff fasst die Beobachtungen zusammen, dass besonders im Kinder- und Jugendalter die Orientierung der Individuen an Gruppenstandards stärker an Menschen ähnlichen Alters als an den eigenen Eltern stattfindet und dass auch später die Ansichten eines Menschen häufig von den Menschen der unmittelbaren Umgebung geprägt werden. Als Peergroup gelten Gruppen mit Mitgliedern ähnlichen Alters, meist auch ähnlicher sozialer Herkunft und gleichen Geschlechts.
Diese Peer Groups spielen in der Blogosphäre eine immens wichtige Rolle, denn sie spiegeln genau das wider, was Blogs ausmacht: Auf einem Blog steht der Schreiber als Person im Vordergrund. Natürlich finden sich über die Zeit hinweg Blogs zusammen, die einer ähnlichen Peer Group zugehören. Sie verlinken viel eher untereinander als auf andere, Peer Group-fremde Blogs.
2.2 Verlinkungscosmos (HOT!)
Blogs leben von der Velinkung und Vernetzung untereinander. Das ist das A und O der Blogosphäre. Nicht nur Google wird zum Scannen der Blogs genutzt, sondern spezielle, auf Blogs ausgerichtete Tools (Blogstats oder Technorati, neben vielen anderen Services wie Blogpulse, dazu später mehr). Und man bekommt Aufmerksamkeit über Trackbacks, die Blogger direkt darauf hinweisen, dass ich etwas über sie in meinem Artikel geschrieben habe. Ein Trackback wird nämlich idR in dem anderen Blog direkt angezeigt (wenn das andere Blog Trackbacks verarbeiten und anzeigen kann)!!! Das ist wie bei Kommentaren. Ob ein Blogger einen Kommentar bei mir absetzt oder einen Trackback nutzt, ist kein großer Unterschied. Ich folge der Spur immer. Bitte aber gerade bei Trackbacks beachten: Sie dienen im besten Falle dazu, auf die Erweiterung eines Gedanken bzw. einer Diskussion hinzuweisen. Und man kann sie auch allgemein i.S. kommentierter Linkverzeichnisse verwenden, das klassische „habe dies/das gefunden via Blog xyz“ eben (das mögen aber einige Blogger nicht, sie erwarten eher ein Erweiterung in Eurem Blogartikel, reine Quellverweise als Trackbacks wollen sie nicht). Es ist also eine unmittelbare Reaktion auf ein anderes Blog. Achtet vaD darauf, im Artikel einen explizit sichtbaren Permalink Verweis auf den Blogartikel des anderen Blogs zu setzen. Sonst wird der Blogger verwirrt sein und eher an Spam denken als an einen nützlichen Trackback. Zumal es mittlerweile Anti-Spamtools gibt, die kontrollieren vollautomatisch, ob in dem Text des sich meldenden Blogs tatsächlich ein Link im Blogartikel enthalten ist. Wenn nicht, wird das Tool das Trackback einmüllen. Nutzt Trackbacks auch nicht dazu, um auf anderen Blogs auf Eure Artikel der Aufmerksamkeit wegen hinzuweisen, nur weil die anderen Blogs irgendwie thematisch gerade passen oder gar bekannte Blogs sind. Ihr werdet nur Ärger ernten, keine positiven Effekte. Man bezeichnet das übrigens auch als Nettiquette. Wer Aufmerksamkeit über Trackbacks künstlich pushed verliert!
Was ist das eigentlich mit den Gesprächen? Zwischenmenschlich gesehen? Stellt Euch das wie Gesprächsgrüppchen vor. Diese bilden sich wie im realen Leben irgendwo an einem Ort sehr schnell, die Gruppen reden gemeinsam kurz über ein Thema und lösen sich sehr zügig wieder auf. Parallel bilden sich ständig neue Grüppchen bis hin zu großen Menschenansammlungen. Diese Gespräche können auf einem Blog stattfinden, über verschiedene Blogs hinweg oder sich gar über ganz viele Blogs hinweg in völlig verschiedene thematische Richtungen weiterentwickeln. Es kann dabei auch vorkommen, daß der Auslöser des Gesprächs (ein Blog, das ein Thema aufgegriffen hat) dabei immer wieder als Originalquelle genannt wird. Wenn Ihr aber außen vor bleibt, also an diesen Gesprächsgruppen nicht teilnehmt, dann werdet Ihr Außenseiter bleiben, der oben besagte unsichtbare Stern am Rande der Galaxis. Auf deutsch: Stubenhocker haben es schwer in der Blogosphäre. Ihr müsst auf diese Gesprächsgruppen zugehen (müssen ist ein großes Wort, Ihr müßt garnix, Ihr könnt, wenn Ihr wollt). Das Schöne: Es entstehen ständig neue Gruppen. Ihr müsst Euch also nicht zwingen. Ihr haltet einfach Euer Digital-Ohr in den Blogwind und schnappt das auf, was Euch juckt und stoßt dann hinzu. Künstelt nicht herum dabei, denn wie im echten Leben merkt man verdammt schnell, ob es einer „Ernst meint“ oder sich nur einschleimen will. Selbstverständlich dürft Ihr auch selbst ein Gespräch anfangen. Auf Eurem Blog das Gespräch fortsetzen oder in einem Kommentar auf dem anderen Blog. Auf dem eigenen Blog? Wenn ihr laut genug schreit, wird man Euch umgehend hören. Eventuell gesellen sich dann Leute zu Dir dazu. Oder ignorieren Dich, weil Du Blödsinn schreist. Denn Schreien gilt wie im echten Leben als unhöflich und aufdringlich. Je größer Du wirst, umso leiser kannst Du sprechen. Je kleiner Du bist, umso lauter musst Du sprechen, damit Dich jemand hört. Oder aber stetig und normal sprechen. Das ist die beste Mischung. Dann kommen irgendwann auch Leute zu Dir. Und Du musst nicht immer zu den anderen.
Aha, okay, Gesprächsgruppen…. ziemlich öko oder was? Nein garnicht, denn es handelt sich nebst Kommentaren (siehe oben) um Trackbacks und eben den Linkcosmos als Ganzes. Dieser Vernetzungs-Mechanismus hilft ungemein, Awareness auf Dein Blog zu bekommen.
Wie genau? Was verbirgt sich technisch dahinter?
Trackbacks dürften im Detail wohl klar sein, wenn nicht, dann bitte die FAQ von Stefan lesen. Auf Trackbacks gehe ich vom technischen Aufbau nicht näher ein, keine Bange. Auf was aber dann?
Auf Gesprächs-Entdeckungsdienste! Ich stoße über verschiedene Spezialdienste wie Blogstats auf neue Blogs, weil es da nämlich einen Trenddienst (= Gruppengespräche) gibt. Blogstats ist ein deutscher Spezialanbieter für Blogs, der nur deutschsprachige Blogs überwacht, nicht aber Non-Blog Seiten. Der stellt die Topthemen in der „Blogs aus 24h“ zusammen, so kam ich übrigens auf den berühmt-berüchtigten Fall Spreeblick/Jamba, der in der deutschsprachigen Blogosphäre überall diskutiert worden ist und heute noch seine Spuren in Google sichtbar sind. Dann schaue ich mir die einzelnen Blogs an, die etwas zu dem Thema zu sagen haben. Beispiel: Don erstellt einen Businessplan für Jambablogs >>. Wurde damals von 4 Blogs verlinkt. Und zwei davon kannte ich noch nicht. Werde ich diese Blogs besuchen? Wenn mich das Thema interessiert … na klar!
Was gibt es noch für Tools? Beliebt sind internationale Tools wie Technorati.com, Icerocket.com, Blogpulse.com, Feedster.com, Blogdex.com, Google Blog Search, etcpp… all diese Tools haben ihre Eigenheiten. Bei Technorati zB sind Tags mittlerweile ungemein beliebt. Tags sind Stichworte. Assoziative, freie vergebbare Stichworte zu einem Blogartikel (ob es Dein Blogtool Tagging kann? Es handelt sich meistens um Plugins. Frage in Deiner Community nach, ob es dazu etwas gibt). Technorati entdeckt diese Stichworte und man kann dann als Leser in seinem Themengebiet nach den neuesten Blogartikeln suchen. So entdecke ich immer wieder völlig neue Blogs. Tags förder die Bildung von Peer Groups. Und da Blogger häufig untereinander gerne linken, können Tags dazu beitragen, daß Du Dich mit Deinem Blog schnell einer Peer Group anschließen kannst, einfach weil Du diese leichter entdecken kannst. Woher weiß ich aber, ob ein Blog einen Bezugspunkt hat, der meinen Interessen entspricht und sogar im Zentrum einer Peer Group steht? Technorati zeigt bei jedem Blog an, wie viele Incoming Links von anderen Blogs auf das jeweilige Blog verweisen. Je mehr Links (ab 100 wird es spannend) umso wichtiger, anerkannter ist das Blog. Und das Blog selbst hat meistens eine Blogroll. Eine Liste von Blogs, die der Blogger gerne liest. Diese Liste würde ich mir anschauen (einfach das Blog direkt besuchen). Meistens stellt man darüber schnell fest, womit sich der Blogger gerne befasst. Und wenn dann noch ein „About me“ enthalten ist, muß man nicht lange herumrätseln. Dieser Blogger freut sich ebenso, wenn er Dich entdeckt, denn Peer Groups linken untereinander sehr gerne.
Was ist noch zu den „Gesprächsrunden“ zu sagen, die mit dynamischen Gruppenbildungen zu vergleichen sind? Meistens sind es sehr kurzfristige Trends. Spannend sind nicht so sehr die ganz großen Gesprächsrunden wie Spreeblicks Jambaskandälchen, sondern die normalen „Trends“, die i.d.R. eine Linkdichte von 4-10 Blogs aufweisen. Bei den ganz großen Trends handelt es sich um Menschenmassen. Wenn man da hinzustößt und auch etwas beiträgt, geht das meistens in der Masse einfach unter. In der Masse an Kommentaren und Blogbeiträgen everywhere. Da braucht man schon ’ne gute Stimme, einen wertvollen Beitrag, der das Thema weiterbringt. Einerseits sollten wir mit uns ehrlich sein und zuegeben, daß wir nicht immer und überall den Kracherbeitrag bringen können. Und andererseits? Die tragende Stimme – quasi Dein Gesamtbild und Image bei anderen, wie sehr andere auch Dich gerne hören – ist zu Beginn eines Bloggerlebens i.d.R. nicht ausgeprägt. Also schnappt man sich die kleinen Runden. Da fällt man viel eher auf. Denn die sich interessierenden Blogger werden möglicherweise dadurch viel einfacher auf Dich aufmerksam. Wie? Haben wir schon verraten, doch zur Wiederholung: Indem Du einen Kommentar in dem Blog des Gesprächseröffners hinterlässt oder in Deinem Blog etwas dazu schreibst (Blogstats und andere Dienste werden Dich entdecken und damit auf jeden Fall der Initiator, wenn er diese Gesprächsentdeckungs-Tools nutzt) und/oder – wenn Du schon einen eigenen Artikel schreibst – einen Trackback auf den Artikel des Initiators setzt und oben drauf möglicherweise ein-zwei weitere Blogartikel auf anderen Blogs trackbackst, die das Thema auch aufgegriffen hatten. Denk dran: Spammst Du nur herum, um auf Dich aufmerksam zu machen, bist Du schneller unten durch als Du denkst. Der Weg zur dunklen Seite der Macht ist verführerisch und auch sehr schnell. Lass die Finger davon!!!! Spam nicht! Sag was oder lass es, wenn Du nix zu sagen hast. Und der Aufwand dieser Teilnahme an der Blogsphäre? Das hängt von Deiner Schreiblaune ab. Und Zeit. Es gibt keine Formel, die Dir dabei hilft: Manche einer sagt bleibend wenig und bekommt damit genug Aufmerksamkeit als Blogger, manch einer sagt viel und bekommt sein Blog nicht hoch. Natürlich steht und fällt die Präsenz Deines Blogs mit dem Interesse der Leser. Du kannst zwar Leser auf Dein Blog aufmerksam machen, doch ob sie bleiben, steht auf einem anderen Blatt. Finden und weiter gelesen werden sind eben zwei Paar Schuhe. Bisher habe ich nur etwas zum Gefunden-Werden geschrieben.
Die Verlinkung ist nicht nur wegen den Topthemen wichtig. Über den Linkcosmosservice von Blogstats bzw. Technorati entdecke ich Blogs, die auf mich verlinkt haben. Diese Refererlinks, die auf mein Blog verweisen, werden in diesen Tools angezeigt und gehören i.A. mit zu den wichtigsten Awareness-Mechanismen in der Blogosphere, fast wichtiger als Kommentare! Ok, dazu sind die Tools ja auch gebaut worden. Als Link-Entdeckungsmaschinchen. Da schaue ich schon mal gerne rein, um das mich verlinkende Blog zu besuchen. Denn, Neugier ist ein starker Drang = „was hat das Blog über mich geschrieben„. Zumal, wer sich wirklich die Mühe macht, Dein Blog zu thematisieren bzw. Deinen Artikel aufzugreifen, für den sollte man sich schon etwas Zeit nehmen. Achtung: Trackbacks funktionieren nicht immer, auch setzen nicht alle Blogger Trackbacks ein. Der eigentliche Sinn von Technorati und Konsorten ist es eben, neue Links, die auf mein Blog verweisen, auf anderen Blogs so schnell wie möglich zu entdecken und darzustellen. Ich checke regelmäßig diese Dienste ab und entdecke damit wesentlich zuverlässiger neue Blogs, die auf mich verweisen.
Wie war das aber mit dem Gefunden-Werden und bleiben? Schon mal etwas vorab, da es gerade an dieser Stelle bzgl. Links von fremden Blogs als starke Besuchsmagneten passt. Wenn ich auf einem mir fremden Blog zum ersten Mal bin, schau ich mir die Artikel, die Kategorien und das Blogumfeld des Bloggers näher an. Unter Blogumfeld bezeichne ich die Kommentare (wer kommentiert da), wie viele Kommentare hat der (ist da was los, kann man da ein gutes Schwätzchen halten), versuche natürlich die Themenschwerpunkte einzusortieren und betrachte die Blogroll, was der wohl gerne liest. Und analysiere manchmal auch den Linkkosmos dieses Blogs in Blogstats/Technorati/Blogpulse/PubSub/IceRocket… . Um herauszubekommen, wer auf dieses Blog verlinkt, um daraus wiederum auf weitere Blogs zu stoßen. Ganz schön kompliziert? Ah wo, das ist nur einfach Surfen durch die Blogosphere. Wer spricht mit wem quasi. Wer schaut auf wen.
Warum surfed man überhaupt weitere Blogs ab, wo man doch eigentlich auf einem frischen Blog zu Besuch ist? Um genauer festzustellen, in welche Kategorie das Blog gehört. Es ist nicht dumm, sich ein allgemeines Bild über die Blogosphäre zu verschaffen. Wer mit wem? Über was wir geschnackelt? Über was nicht? Wer hat wie viele Links? Wie viele sind Linkhubs? Wie viele sind Fachblogs? Wo sind Fachblogs, etc…. manchmal ist es auch wichtig zu wissen, ob ein Blog möglicherweise in der Blogosphäre die Rolle eines wichtigen Linkhubs einnimmt. Sie werden manchmal auch Superspreader genannt. Das sind Blogger mit Stimme und Einfluß. Sie werden positiv wahrgenommen und können Dir helfen, Dein Blog bekannt zu machen. Sie kennen viele Leute und werden gekannt. Wie im echten Leben, oder?
Was ist bei diesem Surfvorgang insgesamt zentral? Zentral für Dich ist, wie man vorbeisurfende Blogleser wiederbekommt. An sich ist es die Suche nach Hooks, also Gemeinsamkeiten. Gemeinsamkeiten sind gerade für Blogbeziehungen wichtig. Denke bitte an die obige Definition einer Peer Group. Eine Gemeinsamkeit kann bei mir z.B. die Vorliebe für Onlinegames sein, was aber nicht heißen muss, dass ich nun in allen anderen Dingen mit dem Blogautor konform gehen muss. Je mehr Gemeinsamkeiten ich finde, umso größer die Chance, dass ich ein Blog erneut besuche. Achtung: Es geht nicht um meinungsbehaftete Gemeinsamkeiten. Der Blogger kann ruhig eine andere Meinung haben, ja sogar, er sollte überhaupt eine haben. Denn, je mehr Personality hinter den Beiträgen steckt, umso größer die Chance, daß ich einen Bezug herstellen kann. Ich lese auch gerne Blogs von Leuten, mit denen ich nie und nimmer ein Bierchen trinken gehen würde. Gemeinsamkeiten sind einfach nur ein Grund, warum man Leser bekommt. Wenn der auch die gleiche Meinung wie ich hat, ist es natürlich ebenso ein Bezugspunkt. Doch Meinungen sind wie Geschmack: Man trifft nicht jedermanns Geschmack. Ich sagte oben, daß man nicht zu sehr nach den Lesern schielen sollte. Genau hier macht sich das bemerkbar: Rede ich den Lesern nach dem Mund, wenden sie sich von mir als Schleimer ohne Rückgrat ab. Vertrete ich meine Meinung zu extrem, lasse weder andere Meinungen neben mir zu, trete sogar die Meinungen der Leser verachtend mit Füssen, schreie und beleidige, ist es ebenso verkehrt. Blogs sind da nix Besonderes: Wir lernen das im täglichen Umgang mit Menschen. Macht es so, wie Ihr es im realen Leben gewohnt seid. Ob zu Eurem Guten oder Schlechten? Es hängt immer an Euch, ätsch 🙂
Der Rest, der jetzt noch kommt, ist mE nicht mehr so zentral. Wenn man Blogs als Träger von Gesprächen und zwischenmenschlichen Beziehungen versteht. Das dauert seine Zeit, je nachdem, wie oberflächlich oder tiefgründig man das ganze Thema angeht.
2.3 Blogevents und Memes
Es gibt immer wieder Blogvents und Memes. Ein Blogevent kann zB ein Kochevent sein, daß ein Blogger veranstaltet. Wie läuft das ab? Auf dem Blog werden die Regeln erklärt und andere Blogger bzw. Leser gebeten, Kochrezepte einzureichen. Ein teilnehmender Blogger schreibt das Rezept idR auf seinem Blog während ein teilnehmender Non-Blogger das Rezept per Mail einsendet. Das veranstaltende Blog veröffentlich daraufhin alle eingehenden Rezepte. Als Link auf die teilnehmenden Blogs oder eben als Mailkopie. In den USA hat sich der Begriff Blog Carnival eingebürgert. Es ist eine Methode, um auf sein Blog aufmerksam zu machen. Sei es als initiierendes oder als teilnehmendes Blog. Klar, es muss nicht immer um Kochen gehen. Die Themenvielfalt ist unendlich. Der Gedanke ist, daß man Spaß daran hat, eine Sache gemeinsam anzugehen. Memes sind etwas anders. Hierbei handelt es sich häufig um Fragen á la „Deine 10 liebsten Dinge im Leben“, „Deine 5 schlimmsten Ereignisse“ etc… man mailed dann anderen die Fragen zu oder bittet auf dem Blog andere Blogger, ebenfalls die Fragen zu beantworten (so bekommt man einen Link bzw. Contentideen). Vorsicht: Diese Art von Memes sind mittlerweile ausgelutscht, obwohl sie immer wieder aufpoppen. Siehe zu Blog Carnival auch folgenden Artikel >>
2.4 Blogrollsurfing
Seltener schaue ich mir aktiv die Blogrolls der von mir gelesenen Blogs an und komme so auf neue Blogs. Anhand der Blogroll kann ich eher einschätzen, was der Blogger so gerne liest und damit, was ihn wohl interessiert. Doch sobald der Blogger neue Blogs aufnimmt, bekomme ich das als Leser ja nicht mit (oder glaubt Ihr etwa, jede Blogroll auswendig zu kennen?). Die Nutzung der Blogroll wird bei mir wegen dem Punkt 4. seltener:
2.5 RSS Reader und Social Bookmarking
Bloglines ist ein online basierender Feedreader. Dort findet man nicht direkt Blogrolls aus Blogs, dafür aber analog die abonnierten Feeds der Bloglines Nutzer, wenn sie denn ihre abonnierten Feeds veröffentlicht haben. Sprich: Ich kann sehen, wer mich liest und welche anderen Blogs von meinen Lesern noch gelesen werden. Interessanterweise stoße ich in diesen Abo-Listen mehr auf internationale Blogs als auf den Blogrolls der deutschen Blogs. Probiert übrigens einen Dienst aus, der Euch das manuelle Querchecken abnimmt, welche Blogs Eure RSS Abonnenten nebst Eurem Blog lesen: Nennt sich Compareblogs.
Del.icio.us und Furl.net sind soziale Bookmarking Dienste. Aha?! Eigentlich recht simpel die Idee: Man kann in diesen Tools kommentierte Bookmarks zu einzelnen Blogartikeln (aber auch zu jeder beliebigen Art von Webseite) hinterlassen. Dazu werden dann zu jeder Bookmark Tags hinterlegt. Und über diese Tags kann ich so auf die Bookmarklisten der anderen User neue Blogs entdecken, die sich thematisch fokussieren oder eben einfach nur spannend sind. Wie das genau geht, kann man sich im Screencast von John Udell ansehen. Diese Art von Tools wird immer beliebter, denn sie ermöglicht auch Non-Bloggern das Netz zu filtern und zu kommentieren. Blogger verwenden aber ebenso gerne diese Tools.
Rollyo ist ein idealer Peer Group-Dienst, der es Euch ermöglicht, in einem Spezialbereich die dort wichtigsten Blogs zusammenzustellen. Die zusammengestellte Liste könnt Ihr anderen Nutzern auf Rollyo zur Verfügung stellen.
Das waren Beispiele für Social Bookmarking Dienste bzw. Services, die auf die Zusammenarbeit der User setzen, um das Netz gemeinsam zu filtern. Es ist eine Chance für Euch, diese Dienste zu nutzen und damit ein Stück weit dazu beizutragen, daß sie wichtiger werden. Wichtiger für alle und nützlicher für Dein Blog.
2.6 Google
Ich bin als Blogger bisher nur gaaanz selten über die normale Googlesuche auf andere Blogs gestoßen. Das muss aber nix heissen, weiter unter gehe noch viel detailierter auf dieses sehr wichtige Thema ein. Denn: Google liebt Blogs heiß und innig!
2.7 Mailing
Und am seltensten finde ich Blogs, wenn mich Leute anmailen und darauf aufmerksam machen. Klar, man mailed ja nicht ständig Leute an und erzählt ihnen, was zu lesen ist.
2.8 Tagging
Tagging wird immer wichtiger und ich habe es oben unter 2.2 beschrieben. Wer heute nicht tagged, lässt sich Chancen entgehen, über Bloganbieter wie Technorati.com gefunden zu werden. Und Technorati ist weltweit für Blogger das, was Google für Non-Blogger ist: Wichtig!
Btw, um Erstbesucher eher zu catchen und zum Dauergast machen zu können, sollten Tags wenn möglich im Artikel integriert werden (nennt Tags lieber „Stichworte“, sonst schnackelt es keiner). Erstbesucher können sich dann durch die Stichworte entlanghangeln, wenn die Tags auf weitere Artikel verweisen, statt wie bei manchen Taglösungen auf Technorati. So verweisen meine Tags in den Artikeln auf Technorati, bei anderen Blogs verweisen sie kategorieartig auf weitere, eigene Artikel.
Mehr zu Tagging >>
2.9 Foren, Chats, Mailings, Presse
Foren gehören im Gegensatz zu Blogs zum Standardrepertoire des Internets und auch zum kulturellen Surfgut eines Webusers. Natürlich ist es nicht dumm, wenn man über seinen Forenaccount eine Spur zum Blog hinterlässt. Das geht idR über das Signum. Ebenso kann es sehr spannend sein, wenn Forenmitglieder immer wieder mal auf Blogartikel verlinken bzw. sogar der Newsadmin eine zentrale Message auf dem Startplatz des Forums einen Link einstellt. Gerade Foren können eine ungemein hohe Zahl von Usern aufweisen (in D gibt es Foren mit über 100.000 aktiven Mitgliedern). Solche Links können bis zu 10.000 Besucher und mehr an einem Tag bringen. Auch aus Chats und Mails kann das Blog bekannt gemacht werden. Immer dann eben, wenn die User über einen Blogartikel reden und andere darauf hinweisen. Das ist das klassische Word to Mouth Geschehen im Netz. Man kann es aktiv kaum steuern, es passiert eben je nach Inhalt des Blogs. Die Presse ist auch nicht zu verachten, wenn auch häufig viel zu überschätzt. Nicht jeder Print/Onlineartikel verschafft Bekanntheit. Im Gegenteil, gerade bei Onlineartikeln kommt oftmals herzlich wenig raus. Aber wenigstens sind solche Links für ein bisserl PageRank gut, solange es sich um große Online Medienportale handelt. Man spricht dabei vom 15-Minute-Fame. Denn, nicht jeder neue Besucher wird zum Dauergast, im Gegenteil.
2.10 Mailsignum
Es ist ein legitimes Mittel, in Euer Mailsignum die URL zum Blog zu hinterlassen. Denn Mailing gehört nach wie vor zu dem beliebtesten One-to-One Kommunikationsmittel im Web.
2.11 Family & Friends
Weit vernetzte Freundes- und Bekanntenkreis? Eventuell sind ja einige Surfer dabei.
2.12 Telefonate
Es ist völlig ok, wenn man einen Blogger ab und zu mal anruft, wenn das Thema brennend interessiert. Aber das soll jetzt kein Automatismus werden: Ruft nicht einfach so an, sondern erst dann, wenn Ihr wisst, daß der andere Euch zumindestens woher auch immer etwas kennt.
2.13 Blogrankings und Blog-Kataloge
Viele Blogsuchanbieter verfügen mittlerweile über Toplisten der meist verlinkten Blogs. Das tut diesen Blogs natürlich gut, in den Top-Irgendwas Listen vorhanden zu sein. Ebenso gibt es Blogkataloge, die speziell neue Blogs oder thematische Blogslisten haben (siehe Yahoo/Google Kataloge, DMOZ, Top100-Business Liste, RSS Scout, RSS Verzeichnis etc…). Solche Kataloge können dazu verwendet werden, um zügig seine Peer Groups zu finden, sollte man selbst über thematische Schwerpunkte bloggen.
2.14 Referer, Logauswertungen
Anhand von Logauswertungen kann man sehen, von wo aus die Leser auf das Blog gekommen sind. Das nennt sich „Referer“. Es kann zB sein, daß in einem Forum just ein Link auf Deinen Blogartikel gesetzt worden ist. Es gilt „solange das Eisen heiß ist, muss man es schmieden“. Also gleich hin und antworten, danken, wie auch immer. Simple aber effiziente Tools, die das leisten (darüber hinaus natürlich weitere, wichtige und informative Daten ausspucken, wie Suchwörter, Aufenthaltsdauer, Besucherwege, aktuell bevorzugte Artikel…) sind: Sitemeter.com bzw. Statcounter.com. Es handelt sich um kostenlose Tools, die man oW auf dem eigenen Blog installieren kann ohne gleich ein Entwickler sein zu müssen. Für Fortgeschrittene empfehle ich „ChCounter“ (einfach googlen ;-).
3. Wie schreiben? Worüber?
Es ist wichtig zu wissen, wie Leser auf Blogs stoßen. Ich habe oben einige Bezugsquellen und Möglichkeiten aufgezeigt. Wenn Dir die Mechanismen klar sind, dürfte es nicht mehr so schwer fallen, Dein Blog langsam bekannter zu machen. Du hast zahlreiche Alternativen und Wege. Du kannst mehrere Wege zugleich nutzen, auch die Intensität ist Dir überlassen. Je mehr Wege Du intensiver nutzt (never spam, never schleim, never schwätz!!!) umso bekannter wird Dein Blog in kürzerer Zeit.
Denke bitte daran, dass auf üblicherweise die Betonung auf „langsam“ liegt. Es gibt nur ganz wenige Blogs, die in kurzer Zeit ohne künstliche Methodiken sehr bekannt werden. Das liegt zum einem an den o.g. Ausbreitungsmechanismen – man vergesse hierbei nicht, wie mächtig die herkömmlichen Word to Mouth Wege sein können, die über Gespräche, Chats, Foren, Mails, etc.. zwischen untereinander bekannten Personen dafür Sorge tragen können, ein Blog rasend schnell bekannt zu machen (was seltenst rasend passiert) – und andererseits daran, dass man erst mit der Zeit „bloggischer“ wird. Sprich: Der Schreibstil wird irgendwie besser, interessanter, spannender. Man kennt langsam die Blogosphere als Ganzes, man lernt die Leute allmählich besser kennen, man wird einfach sicherer im Umgang mit diesem neuen Medium und dem ganzen Technikgedöns. Hilfreich ist hierbei zur erste Orientierung die Blog-FAQ von Stefan.
Schön, zum Teufel, es ist gut zu wissen, wie Leser auf neue Blogs stoßen, doch wie kommen die nun auf meins? Geduld junger Padawan! Geduld! Ich hatte Dir oben die Frage gestellt, warum Du ein Blog aufgemacht hast und was Du Dir davon erhoffst. Du kennst die ehrliche Antwort mittlerweile? Findest die Frage eh doof? Ok, macht nix, lets go…
Oben hatte ich Dich gefragt, ob Du mehr der Trafficblogger, der Freundschaftsblogger, der Nischenblogger, der Schwätzchen Blogger oder mehr der Newbie Blogger bist bzw. sein möchtest. Allen gemeinsam ist, daß sie zwar mehr oder minder auf alle Bekanntheitsmechanismen zurückgreifen können, aber je nach Ziel die Schwerpunkte auf unterschiedliche Einzelmechanismen zu legen sind. Hä? Jau, ich erkläre es sofort.
Der Trafficblogger
Du möchtest also einfach „nur“ der Superstarblogger werden, nicht nur, weil Traffic Traffic ist? Dann solltest Du Dir Beispiele wie Udo Vetter, den Shopblogger, ITW , den Schockwellenreiter oder das Bildblog ansehen.
Gehen wir intensiver auf diese Blog ein:
Gerade Blogs wie das von Udo Vetter oder von Björn Harste (Shopblogger) haben eigentlich einen stinklangweiligen Background. Udo ist Anwalt und bloggt über Juristerei. Das Thema ist furztrocken. Doch Udo versteht es, mit Hilfe seines Stils den Leser zu fesseln und diese m.E. todlangweilige Materie in einem ganz anderen Licht erscheinen zu lassen. Der Shopblogger mit seinem EDEKA/SPAR Markt, … hey, es ist ein ganz normaler banaler Supermarkt. Da geht man rein, packt sein Zeugs in den Einkaufswagen, zahlt an der Kasse und ist froh, dass man diese alltäglichen Pflichten erledigt hat. Auch der Shopblogger versteht aus dieser Materie mit Hilfe seines ihm eigenen Stils etwas Besonderes zu machen. Beiden ist gemeinsam, daß sie eine immens hohe Postingfrequenz haben. Udo blogged etwas kürzere Texte, Björn bloggt längere Texte mit Unterstützung von Bildern. Der Shopblogger ist ein recht junges Blog, Udos Blog gibt es seit ca. 2003, der Schockwellenreiter und ITW gehören zu den Urgesteinen der deutschen Bloggerszene, das Bildblog ist das jüngste Blog aber auch das erfolgreichste, was den Traffic angeht. Traffic? Jau, das Bildblog freut sich auf ca. 30.000-40.000 Besucher am Tag, während die anderen Blogs zwischen 2.000-5.000 Besucher haben. Das Bildblog gehört in die Kategorie der Watchblogs, der Schockwellenreiter ist ein klassisches Blog (kommentiertes Likverzeichnis, das täglich in den frühen Morgenstunden mit zahlreichen, kurzen Artikeln upgedatet wird) und wird als Linkhub bezeichnet, ITW ist ein Nischenblog über Apple, Udo und Björns Blog sind Daily Soap Blogs aus dem echten Berufsalltag.
Allen ist gemeinsam, daß sie kaum mehr in der Bloggalaxis herumschwirren und an Gesprächen auf fremden Blogs teilnehmen. Sie lassen kommen und über sich sprechen. Das ist nun einmal das Leid des jungen Bloggers, den keiner kennt und zu dem keiner kommt.
Was lernt man aus den obigen Beispielen? Man kann Menschen über seinen persönlichen Stil begeistern. Wenn die Materie langweilig ist, so zumindest für Fachfremde, bleibt einem nur der Stil. Stil ist aber so eine Sache: Hat man keinen Schreibstil, wird man auch niemanden interessieren für sein Blog. Der Stil spricht nicht an und der Inhalt auch nicht, da langweilig? OK, Pech gehabt, aus der Traum vom Starblogger. Die Castingshow geht ohne Dich weiter 🙂 Gibt es denn nur diesen einen Weg? Nein, ich habe ihn als erstes Beispiel genannt, da alle Welt immer davon ausgeht, dass man tollen Content im Sinne von Werthaltigkeit haben muss. Das ist Quatsch. Alle Wege führen nach Rom. Also Content statt Stil? Content und Stil ist genial,so wie bei den Topblogs, aber Content ohne besonders tollen Stil geht auch. Ebenso wie Stil ohne Content. Nur wird es dann mit der Topbloggerei schwer 🙂
Das Bildblog hat das glückliche Händchen gehabt, sich ein very conveniant Thema ausgesucht zu haben, das jeder kennt und jeder mitreden kann: Die BILD. Dazu machen die Autoren dahinter fast schon – für meinen Geschmack zu – professionelle Arbeit. ITW versteht mit der Mischung aus Nische, Linkperlen, eigenen Comics wie auch Spaß am Schreiben ein sehr dichtes Bild zu vermitteln und zu fesseln. Der Schockwellenreiter ist ein unermüdlicher Blogger auf hohem Verlinkungsniveau, der vielen als Filter über die technischen Dinge des Webs gilt. Björn und Udo können wohl aus jedem noch so kleinen Alltagsgeschehnis ein Event für sich machen. Und alle sind sie verdammt persönlich, authentisch, eigenwillig. Sie hängen nicht dem Leser an den Lippen, sie haben aber ein Gespür für ihn.
Wie werde ich aber zum bekannten Blogger? Welcher Content ist spannend? Du musst diese Frage schon anders formulieren: Kann man Topblogger werden? Und festzustellen bleibt – gerade das machen die Beispiele oben klar – es gibt kein Patentrezept. Es kostet definitiv viel, viel Zeit, viele Artikel, viel Übung, viel Ausdauer und viel Gespür fürs Leservolk. Und manchmal einfach nur Glück. Wer sich über seine Leser absolut keine Gedanken machen will (weder mit dem Kopf noch mit dem Bauch), ohne sich aber in eine Abhängigkeit zu begeben, wird es ganz schwer haben, sich hochzubloggen. Ganz ehrlich aber: Wer dieses Ziel anstrebt, kann es eigentlich nicht schaffen. Geh mal davon aus, daß es zZt 250.000 Blogs in D gibt. Und nur 10 gehören zu der Spitze des Eisbergs. Hallo? Die Chance ist 1:25.000 und sie wird stetig schlechter, da immer mehr Blogs tagtäglich dazukommen. Trostpflaster: Es gibt eine amerikanische, sehr umfangreiche Studie, in der u.a. auch die Interessen der Blogger selbst ausgwertet werden. Das ist doch schon mal ein Anhaltspunkt.
Also wischen wir den Gedanken zur Seite, daß Du Traffic wegen des Starruhms haben möchtest, sondern Traffic des Traffics wegen:
Worüber kann man dann schreiben? Woraus sollte man achten?
Bist Du ein saugeiler CSS Freak? Dann ist das die Gelegenheit, mit Deinem Wissen anderen zu helfen. Traffic wird Dir gewiss sein. Bist Du ein fantastischer Bauherr und kennst Dich mit allen möglichen Dingen dabei aus? Wie man verhindert, dass einen die Handwerker über das Ohr hauen, wo man günstig an Fenster und Türen herankommt, etc…? Traffic ist Dir gewiss. Bist Du jemand, der einfach nur eine geniale Supernanny ist? Viel Spaß mit den Eltern 🙂 Man spricht hierbei von vertikalen Blogs, die sich eng mit einem Thema schwerpunktmäßig auseinandersetzen. Wenn Du Dich auf Deinem Gebiet gut auskennst, wirst Du wissen, ob dieses Thema etwas für die Masse ist oder mehr zu einer Nische taugt. ITW zB macht das sehr gut aber auch sehr aufwändig: Eigentlich ist ITW eine Agentur und mag Apple. Apple hier, Apple da. Für mich persönlich ziemlich langweilig. Für die Applefreaks natürlich nicht. Da aber ITW nicht nur auf diesem Thema herumreitet, sondern auch auf vielen anderen Themen, die nix mit Apple zu tun haben, gelingt es ITW, seinen Leserkreis größer zu halten, als er normalerweise im Blogbereich wäre. Zusätzlich machen die immer wieder mal was anderes. So wurde neuerdings der Gastblogger der Woche eingeführt, der auch ein separates Plätzchen im Blog bekommt. Pfiffig! Im Kampf um Traffic sind die Gewitzten gefragt. Probiert ruhig mal hier und da etwas Neues aus. Natürlich kannst Du auch gaaanz breit über verschiedene Themen bloggen, ohne einen Schwerpunkt zu setzen. Zu dieser Kategorie gehört z.B. das Schwergewicht Schockwellenreiter. Er blogged täglich zum Frühstück über Gott und die Welt, in kurzen und knappen Blogartikeln. IdR sind das dann auf einen Schlag ca. 10-20 Artikel, glaube ich. Das Design ist eigen, der Stil ist eigen, die Meinung von SWR ist politisch unangepasst, etc… SWR gehört eher zu den sogenannten Linkhubs, die im klassischen Sinne des Bloggens auf Seiten verlinken, mit etwas eigenem Senf dazu. Allerdings, breit angelegte Blogs haben es nicht leicht. Da muss schon Dein persönlicher Stil stärker sein als der eigentliche Content. Wenn aber – wie gesagt – der Content sehr fachspezifisch ist, dann ist der Stil nicht mehr so wichtig m.E., insofern es sich um massentaugliche Themenschwerpunkte handelt (Developer z.B. müssen coden und nicht schreiben können, das reicht im Extremfall vollkommen aus und wenn es such um eine beliebte Sprache handelt, finden sich auch schnell viele Leser ein :-).
Denk also einmal über die Themen/das Thema nach, das möglicherweise viele interessiert, viele auch kennen und mitreden, mitunter sogar mitfühlen können. Das Design des Blogs muss stimmig und passend sein (einem Blog über Spiele wird ganz sicher kein Businessdesign stehen). Blogge viel. Achtung: Viel bloggen heisst nicht, daß es automatisch gut sein muss. Aber unabhängig davon: Je mehr Du bloggst, läufst Du die Gefahr, daß der Leser nicht mehr mitkommt. Ich würde sogar sagen, je mehr Du bloggst umso kürzer müssen die Artikel werden. Es sei denn, Du teilst Dein Blog in Themenbereiche auf, wobei es dem Leser leicht gemacht wird, zwischen den Bereich zu wählen/springen. Deutsche Topblogger schaffen maximal 10-20 Artikel pro Tag, dann ist Ende der Fahnenstange. Mehr gibt die chronologische Sortierung nicht mehr her. Denn vergiss nicht, daß der Leser möglicherweise täglich weitere 50-200 Blogs abscanned. Irgendwann ist bei jedem Leser Schluss mit der Informationsaufnahme und sogar Kommentierungsfähigkeit. Zumal Du eines auf jeden Fall bedenken solltest: Noch gibt es in D nicht ein einziges Blog, daß im Kommentarbereich ein echtes Threading einsetzt. Das macht es insbesondere auf Blogs mit bis zu über 100 Kommentarbeiträgen pro Artikel ewig schwer, beim Kommentieren als Leser mitzukommen. Insofern solltest Du überlegen, ob Du nicht lieber ein Blog vor ein Forum aufschaltest und der High-Traffic sich im Forum entwickeln kann, wenn Du auf Interaktion mit dem Leser setzt. Der Trafficvorteil von Blogs liegt ganz sicher nicht in der Attraktion der Kommentare, sondern in den Artikeln selbst. Bedenke auch, daß nochmals die doppelte Anzahl an Stunden auf Dich zukommt, wenn die Kommentare tatsächlich explodieren. Es ist insofern kein Wunder, das manche US-Amerikanische Topblogs keine Kommentarfunktion haben. Nur noch Trackbacking erlaubt.
Weitere Hinweise zum Thema Trafficblogging: Denke in segmentierten Lesergruppen. Diese haben andere Lesezeiten, Lesegewohnheiten, mitunter – wenn es sich um Blogger dreht – anderes Linkverhalten auf eigenen Blogs, es gibt saisonale Schwankungen, heisse Themen, etc…
Das genügt zum Thema Trafficblogging! Schreibe ja keine Abhandlung darüber, wie man zum Werbeblogger werden soll 🙂
Schwätzchen-, Nischen- und Freundschaftsblogger
Du könntest aber auch zB einen kompletten Nischenblog betreiben, weil Du eben keinen Bock auf Traffic hast, sondern auf echte Freaks wie Du es bist: Nehmen wir mal einen Schnürsenkelblog. Es gibt Schnürsenkelsammler. 10? 100? 1000? kA. Aber stellt sicher eine nette, kleine Fangemeinde dar. Bleib auf jeden Fall beim Thema, weiche nicht groß nach links und rechts ab. Ein Nischenblogger sollte in der Blogosphäre nach Peer Groups Ausschau halten, sich dort vernetzen, in Foren natürlich ebenso mitmachen und sich freuen, daß Google Deinen Hintern küssen wird. Mitunter können diese auch sogar, wenn es bisserl mehr Traffic sein kann, auf das Loop-d-Loop Verfahren zurückgreifen.
Schwätzchen- und Freundschaftsblogger sollten darauf achten, bei anderen Blogs mitzureden und sich einfach nur Zeit zu lassen. Dank der genügend vorhandenen Vernetzungsmechanismen, auf die man zurückgreifen kann, werden sich genügend Anknüpfungspunkte ergeben.
Newbie Blogger
Du bist aber kein Freak, hast keine besonders gute Schreibe, weißt auch nicht so recht, über was Du schreiben sollst, eher wie ich ein Normalo? Mach Dir keinen Kopp, schreib kontinuierlich und regelmäßig. Von mir wegen einmal die Woche. Finde Deinen Stil. Jeder hat einen. Und kommentiere hier und da auf fremden Blogs bei Themen mit, die Dich interessieren. So langsam aber sicher wird Dein Blog peu á peu seine Leser bekommen. Keine Millionen und Milliarden, aber immerhin. Man muss nicht alles planen, sondern einfach losbloggen. So halte ich es. Vergiss die ganzen Möglichkeiten, just blog. Und habe Geduld!!!! Geduld, Padawan! Streber: Und irgendwie kotzt Dich das alles an? Du wolltest Besucher ohne Ende und hast nach 1 Woche nur 10 pro Tag? Und daher beißt Du jetzt in die Tischkante? Guter Rat: Mach Dein Blog dicht, der Ruhm würde Dir später zu Kopf steigen 🙂
Multi-Autoren-Blogs
Es kann auch eine gute Idee sein, gerade zum Einstieg auf einem bestehenden Blog mitzumachen. So steigt man wenigstens nicht alleine in die Blogosphere ein, hat gleich Publikum, lernt etwas über die technische Seiten kennen und knüpft schneller Beziehungen zu anderen Bloggern/Bloglesern. Das kann man natürlich auch später immer noch machen, irgendwo mitzumachen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß das viel Spaß machen kann.
RSS Freundlichkeit und Abonierbarkeit
Sobald ein Blog gefällt, ist es gut, wenn das RSS Feed sichtbar und zügig auffindbar ist. So kann der Leser das Blog recht einfach abonnieren. Bei Firefox Lesern ist darauf zu achten, dass über die teilweise verwendeten Plugins die automatische RSS Feed Erkennung klappt. Hierzu sollte man im Header je nach verwendeten RSS Format (was die Blogsoftware eben hergibt) diesen Abschnitt einfügen link rel=“alternate“ type=“application/atom+xml“ title=“Atom 0.3″ href=“http://www.meinedomain.de/blog/atom.php“
Ferner nutzen viele Blogleser Bloglines (einen bekannten Online RSS Reader), das eigens einen Button anbietet, mit dessen Hilfe man als Leser per Klick das gewünschte Blog in die persönliche Aboliste von Bloglines mit aufnehmen kann. Bei BasicThinking ist dieser Button oben rechts in der Navigationsleiste angebracht, also gut sichtbar.
4. Suchmaschinen, Google und Googleleser
Sind Suchmaschinen für Dein Blog wichtig und wenn ja, wie fängt man die Besucher ein?
Wir hatten bisher ein Thema nicht besonders intensiv betrachtet: Die Suchmaschinen! Oben hatte ich geschildert, dass ich persönlich so gut wie nie über die normale Googlesuche auf ein Blog stoße, es sei denn, ich suche irgendein Plugin für mein Blogtool oder dergleichen. Das heißt aber nun nicht, dass Google und Konsorten unwichtig oder gar zu ignorieren sind. Meine These: Blogger und Blogleser finden nicht über Google zueinander. Leser, die Blogs nicht kennen, finden sehr wohl über Google Dein Blog. Nur die notwendigen Maßnahmen weichen voneinander etwas ab, wie man diese Leser catched. Daher einige Anhaltspunkte, was man mit Goolgelesern machen kann und wie wichtig sie wirklich für Dein Blog sind.
Bei MEX sah die Besucherstatistik im Untersuchungszeitraum so aus, daß zahlreiche Besucher über die Domain Google bzw. die Suche auf das MEX Blog gekommen waren. Anbei im Vergleich 3 verweisende Domains, die innerhalb von 2 Wochen auf MEX kamen: Von Google.de/.at/.com/.ch waren es 4.360 Besucher, über Bloglines.com kamen 220 zu uns, über Blogstats.de knapp 100. Hm? Moooment, die Zahlen besagen doch, dass Suchmaschinenbesucher sogar viel wichtiger sind, als all die oben erläuterten Tipps, wie man Blogger und Blogleser auf sein Blog aufmerksam macht!!!! Könnte man meinen 🙂 Denn verstärkt wird der Eindruck noch dadurch, dass bei MEX die „besten, verweisenden“ Blogs Spreeblick mit ca. 165 Besuchern und Stefan Weigands Blog mit ca. 120 Besuchern auf MEX nicht gerade gegenüber dem Googlezustrom ins Gewicht fallen. Wieso konzentrierte sich dann MEX nicht darauf, all die vielen Googleianer einzufangen, wenn wir schon eine Art von Google-Authority bei bestimmten Suchwörtern haben? Statistiken sind nun einmal alles nur Zahlen. Man muss sie aber richtig deuten, um die Bedeutung der Suchmaschinen zu relativieren.
Google Besucher sind i.d.R. für meinen Geschmack zu flüchtig. Sie suchen gezielt nach einem Keyword, stoßen auf MEX, gehen drauf, bekommen die Info oder nicht und sind wieder weg. Sie verhalten sich m.E. nicht wie Blogleser, die erstmalig auf ein neues Blog stoßen und auf eine andere Art und Weise das Blog scannen. Ist ja auch kein Wunder, denn Blogleser kennen sich in der Bloglandschaft bestens aus und sind auch sehr affin gegenüber neuen Blogs. Die Chance, einen Blogleser zum Stammleser zu machen, ist damit ungleich höher als bei einem Suchmaschinenleser. Suchmaschinenleser folgen auch viel eher einem ganz engen, gezielten Informationsinteresse. Bestes Beispiel ist der MEX Blog Eintrag über das T-DSL Modem, das sich mit Hilfe eines Föns reparieren lässt. Da MEX sonst wenig mit TDSL und Modemtechnik zu tun hat, sind die Leser auch schnell wieder weg. Sie hinterlassen höchstens ein nettes Dankeschön – was mich immer wieder erfreut hatte, denn es ist schon crazy, das mit dem Fön – das war es aber auch schon. MEX war viel breiter angelegt, um nur dieses eine Thema zu bedienen. Anderenfalls wäre… richtig!!! Es wäre ein Nischenblog gewesen! Ein Fachblog hat m.E. eine große Chance, Suchmaschinenbesucher zu Lesern zu machen.
Ihr habt damit den Schlüssel in der Hand, die „Konvertierungsrate“ von Suchmaschinenlesern zu erhöhen. Sollte Euer Blog ein sog. „vertikales“ Blog sein, ist die Chance natürlich da, diese Besucher als Stammleser einzufangen. Alles, was Ihr dazu tun müsst, ist dem Erstbesucher klarzumachen, was es alles noch zu dem Themenbereich gibt. Denkt dabei stets daran, daß für einen Neuling ein Blog ein grauenvolles Gebilde aus lauter kleinen Links ist (Permalink, Kommentarlinks, Blogroll, Pingbacks, Trackbacks, RSS Links, Kategorielinks, Monthly Links …). Linkwüste wohin man schaut. Und alles so unstrukturiert. Und all die vielen Begriffe wie eben RSS, XML, Syndicate, Blog, Permalink, Blogstats, Technorati, … die Leser werden null checken, wenn sie mehr wissen möchten. Ich war zu meiner Anfangszeit stinksauer, weil mir keiner der Blogger auch nur ansatzweise die Begriffe erklärt hat. All das Zeugs, was man auf einem Blog so findet eben. Denkt daran, wenn Ihr den Leser an der Hand nimmt. Erklärt ihm einen Blog. Erklärt ihm die Begriffe. Schnell, einfach und zügig. Wenig Technikblabla! Plaziert die Infos da, wo man sie erwarten würde. Seid in diesem Sinne zuvorkommend. Es lohnt sich!! Was aber noch, nebst den Erklärungen zum Blogaufbau? Erklärt ihm nix, da ein Leser nicht weiss, daß er auf einem Blog gelandet ist. Haltet dafür die Seite frei von Blogbegriffen. Statt Permalink = Link, statt RSS = Abonnieren etc…
Ganz wichtig, noch viel wichtiger als die Erläuterungen, denn das ist der eigentliche, erste Schritt, wie man flüchtige Besucher zu Lesern macht. Wäre MEX ein Telcoblog über TDSL gewesen, hätte ich in diesem sog. „Authority“-Eintrag (Google sagt: Dieser Eintrag ist wichtig und positioniert ihn weit oben) selbstverständlich dem Leser erklärt, dass er über 4-5 Artikellinks – plaziert am Ende des Textes !!!! – noch mehr Tipps zu TDSL erfahren kann, dazu in kleinen Boxes in der Sidebar dem Erstbesucher erklärt, was wir machen (Einen knackigen Einblick in MEX) und was das ganz tolle an einem Blog ist („Hooks“ nehmen, die Erstbesucher aus dem Internet auch kennen, sprich Kommentierung = Interaktion, viele Links….). Bekommt Ihr ihn zuerst dazu, dass er den Artikellinks folgt, wird er noch erpichter drauf sein, mehr über Euch zu erfahren. Und, Eure Kompetenz wird steigen. Daher die Infoboxes. Bietet Ihr ihm aber keine Zusatzlinks im Artikel an, dann wird es schwer. Denn nur anhand dieser Zusatzlinks wird er Lust bekommen, einen zweiten Blick auf all die Dinge zu wagen, die nicht in seinem Blickfokus liegen. Verstärkt die Links mit kleinen Bildchen. Bildchen catchen, aber achtet darauf, nicht das Ganze wie Banner aussehen zu lassen.
5. Crosslinking bei Fachblogs
Zeigt Kompetenz über weitere Artikellinks (natürlich passend) und erklärt ihm schnell, was er auf der Seite sonst findet. Nebenbei bemerkt: Crosslinking ist für Google sehr wichtig. Ihr müsst mit der Zeit Euren Pagerank von der Startseite vermehrt auf die zahlreichen Unterseiten verteilen. Daher immer schön crosslinken. Also Links auf andere, passende Artikel setzen. Wie bei Amazon, oder? „Leser, die das Buch kaufen, lesen auch folgende Bücher…„. Die Methode ist die Gleiche.
Also, denkt an die Hooks! Warum hat man das auf MEX so nicht gefunden? Oben hatte ich Euch nach Euren Zielen gefragt. Mein Ziel war es, qualifizierte Besucher zu bekommen, den Kreis also lieber etwas enger und intimer zu fassen. Daher habe ich nicht so sehr Wert auf Fremde gelegt, die keine Ahnung über die Blogosphere und das Blogging haben. Wie Ihr seht, es ist nicht unwichtig, was man will. Das wirkt sich konkret auf gewisse Dinge aus, wie man seinen Blog und die Artikel gestaltet.
Das Crosslinking ist zwar etwas mühselig, das sollte man auch erst dann tun, wenn das Blog bei Google langsam etwas besser positioniert ist. Anfänglich wird Google so gut wie nix von Eurem Blog auf der ersten Trefferseite darstellen, es sei denn, es sind Exotenbegriffe. Mit der Zeit wird es aber wichtiger, etwas mehr Zeit zu investieren und weitere, passende Artikel rauszufischen, die man im neuen Blogeintrag verlinken kann. Ihr könnt ebenso gut ganz drauf verzichten, wenn ihr andere Ziele – wie soeben erwähnt – verfolgt.
6. Wie entwickelt sich ein Blog eigentlich? Dazu das MEX Blog Resumee, Zahlenfutter
Ich habe in einigen Artikel – die in mehrmonatigen Abständen verfasst wurden – festgehalten, wie sich das MEX Blog entwickelt hatte, auch anhand der Trafficzahlen. Das ist jetzt keine Nabelschau, sondern ein Anhaltspunkt, wie sich ein Blog entwickeln kann und wie lange so eine Entwicklung andauert. Start war Juni 2003, Mitte 2004 wurde von MovableType auf WordPress umgesattelt. Anhand der Resumees lässt sich sehr schön die Entwicklung aufzeigen:
Erstes Resumee vom 23.12. 2003 >>
Zweites Resumee vom 11.04.2004 >>
Ein Ausreisser namens Faltenvideo (Mai 2004), der ausser Traffic nicht viel brachte und damit meine These belegt, dass Google Visitors keine wirklich qualifizierten Kontakte für MEX sind mE. Das liegt wie oben beschrieben an meiner Blogphilosphie, die natürlich nicht auf andere Blogs übertragbar ist, da ich andere Ziele verfolge. So muss jeder Blogger für sich – auch wenn ich es zum zehnten Mal wiederhole – zu seinem eigenen Szenario kommen. Das ist nix Wissenschaftliches, sondern es ergibt sich wie von selbst nach ca. 6 Monaten. In einem dieser Links habe ich auch einen Kommentar hinterlassen, der das Phänomen des Trafficwachstums betrachtete und Google darin mit einbezog: „Zahlenspiel zur Bedeutung von Google:
wenn 10% unsere Google Quote ist und wir im Schnitt monatlich mit ca. 20-30% seit Juni 03 wachsen, kann man dennoch nicht sagen, dass wir weniger von Google als über andere Mechanismen profitieren. Denn man weiss nie, welche Multiplikator Effekte Google hat, sprich: es kann durchaus sein, dass uns Google Leser weiterempfehlen. Ich würde sogar eher sagen, dass wir sehr von Google profitieren, da wir alleine aus der Blogosphere keineswegs so ein Wachstum erreichen können. Denn dazu ist die deutsche Blogospäre einfach zu klein, sie wächst nicht wie wir mit 20-30% pro Monat. Der Traffic muss woanders herkommen. Wo sonst als über Google. Insofern sind Aussagen zur Autorität und Popularität gemessen nur über die Blogwelt nur sehr eingeschränkt aussagekräftig. Zumal man immer vergisst, dass Popularität und Autorität immer nur absolut gemessen werden. Würde ich jeden Tag einen Blog immer nur runtermachen, wäre der Blog dann wirklich populär? In meinen Augen nicht. Solange es aber keine Plus- und Minuslinks gibt, ist es schwer, irgendwas über Populariät auch von der Warte aus zu sagen„. Heute ist meine Meinung dazu, daß wir zwar Traffic von Google bekommen, weil wir eben bei vielen Dingen sehr gute Rankings haben, doch führt das wie oben geschildert nicht zu einer Stammleserschaft.
Drittes Resumee vom 01.06.2004 >>
Viertes MEX Resumee vom 29.12. 2004 >>
7. Dont’s
Es gibt Do’s and Dont’s. Dont’s sind – wie oben mehrfach erwähnt – Blogspam. Blogspam kann in zahlreichen Varianten auftreten und ganz sicher ein Weg ins Abseits. Links mag ich keine nennen.
Einschleimen per Mail, Linktausch: Lieber Textauszüge, wie man o.g. Awarenessmechanismen auch übertreiben kann. Das schreibt zB ein Blog: Wenn mich jemand verlinkt hat, ich das aber übersehen habe, genügt eine Mail an [email@blabla], und schon werde ich das nachholen und Dich auch verlinken! Ich verspreche, zu jedem einen Link zu setzen, der auf mein Blog verweist!!! Warum mir das so wichtig ist? Um möglichst viele Menschen zu erreichen, die so denken und fühlen wie ich. Damit [egal was jetzt für ein Grund kommt, das ist einfach nur zu billig dieser Linktausch. Linktausch ist verpönt, schrottig und einfach nur bäähh.].
Einschleimen als Groupie: Oder das Abklappern der Top 20 Blogs in Deutschland: Als nächstes schaue ich mehrmals wöchentlich bei Alp Uçkan’s Website (Platz 16) vorbei. Da habe ich was zum neuen Rekord von Fosset gefunden. … Auf Platz 15 ist medienrauschen.de … Auch die haben was zum süssen Sweetie (was habt Ihr alle nur dagegen?) geschrieben: …. Dümmer und offensichtlicher kann man nicht nach Aufmerksamkeit schreien. Jeder hätte gerne Aufmerksamkeit.
Linkschlampereien: Das Setzen eines Links auf andere Seiten, indem man stupide irgendwelche Blogs abklappert und „hach, heute besuche ich dies und jenes“ ist zu offensichtlich.
Kommentar-URLs: Achte darauf, daß Deine Webseite keinen „komischen“ Namen trägt. Komische Namen sind „Ich-liebe-Versicherungen“, „Hier-gib-es-Poker“, „Best-Shops-Auf-Einen-Blick“… es handelt sich dabei um bestimmte Keywords, die sofort ein rotes Alarmsignal erzeugen. Das Dumme: Selbst wenn der Kommentierende eine klasse Kommentar hinterlässt und es eigentlich völlig Ernst meint, traue ich dem Braten nicht mehr, das Misstrauen ist einfach zu groß.
8. Wahl des eigenen Blogsystems
Eigentlich ist es nicht allzu schwer, da sich alle Blogsysteme sehr ähneln.
User, die keine Bange vor der Installation und designtechnischen Pflege eines Blogs haben, sollten sich diese Kandidaten ansehen:
Wordpress (OpenSource), MovableType (kostenpflichtig, kostenlos, je nachdem), Serendipity (OpenSource), B2Evolution (OpenSource), ExpressionEngine (Kommerztool, aber sehr mächtig)
User, die sich weder mit der Installation noch mit der Wartung beschäftigen wollen, sollten sich für folgende Anbieter interessieren: Blogger.com oder Typepad.com. Alle anderen Anbieter kann ich nicht so recht empfehlen, denn wenn man bedenkt, daß das eigene Blog möglicherweise über Jahrzehnte in Betrieb bleibt, auf der anderen Seite aber gerade kleinere-mittlere Unternehmen uU pleite gehen können, sollte man sich – wenn man sich ernsthaft damit befassen möchte – die Wahl des richtigen Bloganbieters gut überlegen. Geht das Unternehmen pleite, geht uU auch das Blog flöten und damit jahrelange Arbeit. Das wäre mehr als ärgerlich. Wenn es schon eine gehostete Lösung sein soll, dann bitte unbedingt darauf achten, daß Exportmöglichkeiten bestehen, somit die Daten in andere Blogsysteme überführbar sind. Je populärer ein Dienst, desto eher wird es Import/Exportmöglichkeiten geben.
9. Wozu das Ganze? Trafficzahlen
Beachtet hierzu eine Blog-Umfrage >>. In der Umfrage kommt heraus, daß die meisten Blog auf 1-25 Zugriffe pro Tag kommen. Nicht viel, oder? Und deswegen die Mühe? Hey, locker bleiben. Ich schätze, daß die low traffic Blogs mehr oder minder die Family/Friends-Tagebuchblogs sind. Diese Blogs haben keinen Bock auf Traffic, wozu auch? Die Blogs, die sich etwas mehr anstrengen, kommen nach einem Jahr auf ca. 100-500 Zugriffe am Tag. Solange sie sich im Durchschnittsbereich bewegen. Je nach Aufbau der Seiten liegen die Page Impressions ca. um den Faktor 1.5-3.0. 3.0 wäre schon sehr, sehr gut. Was die Verlinkung angeht, schätze ich mal, daß man auf ca. 20-40 incoming Links kommen kann. Das entspricht 1-2 Links pro Monat von anderen Blogs.
Beispiel: Das BasicThinking Blog ist ca. Anfang August 05 an den Start gegangen und weist ca. 120 incoming Links Ende Oktober 05 auf. Der Traffic bewegt sich laut Statcounter im Oktober 05 um die 600 Unique Visitors und 1.100 PIs täglich. Angefangen hat der Traffic im ersten Monat mit ca. 100-200 Unique Visitors. Das sind prima Zahlen, aber leider etwas verfälscht, denn einige Leser kannten mich vom MEX Blog, so hatte ich einen gewissen „Startvorteil“. Das passt ganz gut zum Punkt Multi-Autoren-Blogs (s.o.).
10. SEO = Suchmaschinenoptimierung für Blogs
Da ich selbst kaum Ahnung von diesem Thema, zumindestens mir bewußt nie groß Gedanken gemacht habe, verweise ich gerne an den Six-Figure Blogger Darren Rowse, der für mächtig viel Geld (angeblich…) werbebloggt: Search Engine Optimization for Blogs – The Complete ProBlogger Guide to SEO. Alles, was Sie schon immer wissen wollten, …, ok, wird nützlich sein für die Blogger, die das letzte Stückchen Awareness herausholen wollen.
Final Words
Und zum Abschluss, denk immer dran: Es soll Spaß machen. Aber Spaß haben bedeutet auch, dass man erstmal schon etwas Fleiß und Grips investieren muss. Ganz so alleine geht es nicht. Und tue mir den Gefallen: Sei kein Gefälligkeitsblogger, der nur für andere bloggt, um zu gefallen oder gar auf fremden Blogs Gefälligkeitskommentare hinterlässt. Das ist Panne! Bieg Dich nicht und bleib Dir treu.
Und sorry für das „Unformat“, ich weiß, ich müßte noch Sprungmarken reinhauen, übersichtlichere Abschnitte, etc… kommt Zeit kommt Laune.