die Fälle, daß Blogger von Firmen wegen Rufschädigung und sonstigem Teufelszeug abgemahnt werden, sind mittlerweile nicht mehr an einer Hand abzuzählen. Gestern war es der Freizeitblogger, „vorgestern“ Curious Creatures, vorvorgestern etcpp…
Die Blogger nehmen nach der Abmahnung verdammt schnell den betreffenden Artikel wieder raus. Grund?Ist doch klar: Man scheut die Zeit, den Ärger und die Kosten. Die Firmen dahingegen scheuen schlechte PR und Rufschädigung. Und werden alles dransetzen, korrigierend einzugreifen. Seitens der Blogger völlig verständliche Reaktion, klaro.
Haben nun Blogger – wenn man es zu Ende denkt – keine Eier, keinen Mut, keine Prinzipien und folgerichtig müssen sich die Firmen Nullinger Sorgen machen? Man klagt die Blogger stetig und konsequent in Grund und Boden, sobald auch nur einer aufmuckt. 99.9% der Blogger haben wie gesagt weder Geld noch Zeit, also nutzt man ihre Prinzipien-Schwäche. Die heutige Welt hat doch eh keine Prinzipien, es zählt nur noch das tägliche Wohlbefinden und dazu gehört mal ein bißerl sicheres Bloggen aus dem wonzimmerlichen Computerstuhl heraus. Sobald es etwas windiger wird, knicken die ein wie morsches Holz. Oder? Ist dem so? Als Unternehmer mache ich mich damit natürlich nicht sonderlich beliebt, doch wenn ich damit Kritiker oder Trolle zum Schweigen bringen kann, ist es eine rein sachlich betrachtet effiziente Methode. Ist das die Rückgewinnung der Command&Control-Mentalität, die den Unternehmen mit Aufkommen der Blogs zu entgleiten drohte? In USA und anderen Ländern haben sich Blogs extrem gut entwickelt, also sind Blogs keine Stimme des Volkes, die den Unternehmen auf die Finger schauen? Sonst hätte es da dramatischere Entwicklungen gegeben, die gab es aber nicht, um Einfluß auf „Corporate Watchblogs“ nehmen zu müssen. Wird wohl mit ein Grund sein, warum das Thema heisser gegessen wird, als drüber an vielen Orten gesprochen wird (Krisen-PR und dergleichen). Corporate Watchblogs sind kein wichtiges Element der Blogosphere und werden es auch nicht. Man findet als Blogger genug andere Themengebiete, die weniger Minenverseucht sind. Ach ja, „aber Jamba…“… hätte Jamba knallhart geklagt, wäre das Thema schneller vom Tisch gewesen, als man Piep hätte sagen können. Oder habe ich wieder Unrecht? Hätte Jamba Bloggern viel Schweigegeld geboten, wäre das smarter gewesen? Welcher Blogger traut sich zu sagen, daß man für 25.000 Euro nicht auf einmal ins Grübeln käme? 5-Minuten Internet Berühmtheit oder 25.000 Euro schlucken und sich wie Judas fühlen? Was man sich nicht alles für 25.000 Euro kaufen könnte… hm. So eine Situation ist undenkbar? Gibt es nicht, weil die Welt so gut ist?
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Ist dem so? Wir Unternehmen klagen Blogger in Grund und Boden? Zensieren? Peitschen? Warum sollten wir das tun? Geht es nicht auch anders?
Meine ganz persönliche Meinung? Blogger haben dicke Eier und mehr Prinzipien als man denkt, man sollte sie also nur nicht zu sehr herausfordern und daran erinnern, daß sie tief im Inneren doch noch einen harten Kern aus Prinzipien und Wertevorstellungen besitzen. Ein schneller Sieg auf dem Schlachtfeld der Juristerei ist ein Pyrrhussieg.
btw, man ist nicht allein auf weiter Flur, wenn man Probleme mit einer Firma hat. Das kann auch Großen passieren, da läuft es noch fieser und kostet richtig Asche.
Dabei könnten wir Blogger das Spiel ganz einfach umdrehen. Es existieren rund 50.000 aktive und öffentliche deutsche Blogs und wenn einer der großen der Meinung ist via Abmahnung sein Image zu verbessern, dann könnte die Bloggergemeinde zurückschlagen und es entsprechend verbreiten. Image ist alles und Blogger können Images entsprechend ändern.
Nun, auch wenn ich mal betroffen war, so würde ich jemand anderen nur dann unterstützen, wenn ich sicher sein kann, dass der vom Blogger beschriebene Sachverhalt zutrifft. Ich denke da jetzt an die Hausbaufirma L*n*r L*ndh**s, die in einem Blog angegangen wurde und entsprechend mit Anwaltspost reagiert hat.
Um da jetzt via „Bloggermacht“ gegenzuhalten, müsste natürlich ganz klar sein, dass alles stimmt, was man jemandem/einer Firma vorwirft. Denn ansonsten verbreitet man am Ende Lügen oder hilft dabei (Haftung für Links) und ist – von Rechts wegen – selber dran.
Kleiner Tipp: Es gibt genug Hoster in den USA, in Rumänien, in Frankreich – und nach da ist es nur ein Link der richtigebn Leute…
DCT hat das jahrelang ziemlich gut überlebt – solange die ausreichend grosse Medienaufmerksamkeit da ist, vergeht den Firmen meist die Lust. Der Rest ist behutsames Formulieren innerhalb der rechtlichen Grenzen.
@Don, fiiiiese Methode :-)) „Wo ist der Saftsack?“ …“Was, wo… wo ist Tikitonka?“