Sonstiges

Blogger produzieren gemeinsam eine Zeitung

Jim hat auf seinem Blog angeregt, sich gemeinsam ein Blogger-Projekt auszudenken, das die deutsche Bloglandschaft voranbringt:

Wir sollten mit all diesen Talenten und Experten, die da draussen sind, etwas neues schaffen. Die Kräfte ausrichten auf lohnenswerte Aufgaben. Auf innovative Projekte. Wir sollten dieses Reservoir sinnvoll nutzen. Auf wirtschaftlicher, kultureller oder politischer Ebene. Vorallem auf praktischer Ebene. Manifeste gibt es mehr als genug. Schluss mit dem Gerede.

Seong und ich sind im Rahmen eines Projektes beim Brainstorming zufällig auf eine Geschichte gestossen, die wir zwar bei unserem Projekt nicht nutzen werden, die aber recht gut in die Bloglandschaft passt:
Die erste, weltweit einmalige Bloggerzeitung, von Bloggern herausgegeben. Täglich. Frisch. Aktuell. Authentisch.

Wir alle können quasi als Nebenprodukt beim täglichen Bloggen gemeinsam eine elektronische Zeitung erstellen. Da jede Zeitung aus verschiedenen Rubriken besteht, kann man sich das zu Nutze machen. Folgende Rubriken kamen uns dabei in den Sinn:
– Boulevard (Klatsch, Tratsch, …)
– Politik
– Sport
– Wirtschaft
– Kontaktanzeigen (Suche Jobs, Biete Jobs, Suche das und jenes…)
– Technik (IT, iPod…)
– Wissen (Linktipps, etc..)
– Kultur (Musik, Kino, Bücher…)
– Veranstaltungen (Parties, Konferenzen…)
– Greetings (Geburtstagsgrüsse…)
– Bilder (Partybilder, Landschaften…)
– PR News (Firma XYz macht das und jenes)
– Shopping (Händler preisen Ihre Produkte an)

Wie soll das gehen? Eine Skizzierung:
Der Blogger verfasst wie gewohnt auf seinem Blog einen beliebigen Artikel.
Wenn er möchte, dass sein Artikel auch in der Blogzeitung erscheint, kann er den „Blogzeitungsserver“ in einer der o.g. Rubriken anpingen.
Der Server holt sich den Artikel aus dem Blogeintrag und begrenzt den Artikel auf 200 Wörter bzw. X Zeichen.
Der Originalartikel bzw. der Rest des Textes – wenn länger als 200 Wörter – wird auf die Blogquelle verlinkt.
Wie werden die Artikel optisch dargestellt? Siehe Skizze unten…
Jeder Blogger kann nur einen Artikel am Tag einstellen.
Bis 05:00 Uhr morgens ist „Redaktionsschluss“. Dann wird die morgendliche Zeitung generiert und den Lesern zur Verfügung gestellt.
Die Einträge bleiben dort für 24 Stunden drin und werden am darauffolgenden Tag um 05:00 Uhr wieder durch Neue ersetzt.

Das ein erstes grobes Modell, wobei viele Feinheiten nicht geklärt sind (soll ja auch lediglich ein Vorschlag sein.. zB was ist mit Bildern, wer erstellt die Rubrik-Headline, wie sieht die Startseite aus, wie wird sortiert innerhalb einer Rubrik, wenn es mal sehr viele Einträge werden, soll dort kommentiert werden oder im eigentlichen Blog, was macht man bei lokalen Events.. geoblogging.. etc…).

So bekommt man jeden Tag eine neue, frische, von den Bloggern produzierte Zeitung zum Frühstück.
Wenn ich mir das fertige Produkt vor dem geistigen Auge vorstelle, macht es richtiggehend Spass, mich beim täglichen Stöbern in der ersten Blogger-Zeitung weltweit zu erwischen :-)) Es wäre unseres Erachtens innvoativ, dennoch nicht komplex zu realisieren. Es würde Spass machen und es würde wachsen. Zumal der Weg dahin sicherlich auch hochspannend ist, wenn sich verschiedene Talente zusammentun und ihren Beitrag dazu leisten, damit das Ganze etwas wird (Designer, Developer, Redakteure, Fotografen, Layouter, ….)

Skizze:
bloggerbuild

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

13 Kommentare

  • im Sinne von Jim ist diese Story eine interdisziplinäre Geschichte: Wer will kann seine Fähigkeiten einbringen. So werden sich dafürt auch sicher gute Designer finden, die das leisten können, damit der Zeitungsgeruch rüberkommt.

  • Ich habe mal noch drüber nachgedachte – es bedarf trotzdem wahrscheinlich einer (auswählenden) Redaktion. Was ist wichtig im Bereich Politik, wer entscheidet das. Dazu würde auch eine Startseite dienlich sein, auf der ein aktueller Artikel angerissen wird, und man kann auf eine „Politik“-(Unter-)Seite gehen, wie auch bei einer richtigen Zeitung. Sonst wirds umso schwerer auszuwählen welcher Beitrag auf die vorderste Seite kommt.
    Kommentare dürften kein Problem sein, die kann man locker an einen Artkel anhängen, wie bei einem normalen Blog auch – man nennt diese in der Realität „Leserbriefe“ 😉

  • bei dieser Detailfrage haben uns Seong und ich auch gedanken gemacht. Dabei kam etwas sehr demokratisches heraus: jeder Artikel bekommt ein Smiley. Diese Bewertung wird erfasst und dem Redakteur zugeordnet. Je Rubrik. Mit der Zeit wird man ein internes Ranking der Schreiber je Kategorie erhalten und zeigt in der Reihenfolge auf der jeweiligem Rubrikzeitungsseite die Artikel auch so an. Auf der Startseite kommen die „beliebtesten“ Artikel der Schreiber. Ob das ganz ohne Redaktion am Anfang geht ist fraglich. doch es muss uE nach das Ziel sein, eine vollautomatisch generierte Zeitung herzustellen. Denn ich gehe davon aus, dass man damit kein erwerbswirtschaftliches Konzept verfolgen möchte. Insofern steht und fällt das Ganze mit dem Ziel, dass die manuelle Arbeitslast weitestgehend minimiert wird, um dauerhaft die Zeitung regelmässig zu produzieren.

    Zusätzlich, damit auch Neulinge eine Chance haben gelesen zu werden, kann man einen Sortierbutton anbieten: Abstiegend, Aufsteigend, Zufällig (Bezieht sich auf Rankingpunkte).

    Wenn man es nicht ganz so offensichtlich machen möchte, kann man auch die Hits (Klick auf „Mehr“) zählen.

  • An sich eine tolle Sache. Detailfragen sollte man vielleicht nicht hier, sondern in einem Forum/einer Mailingliste klären.
    Alleine zu den Bewertungen fielen mir ein paar Systeme ein, die sowohl neuen eine Chance geben, als auch „verdiente“ Autoren entsprechend honorieren.

  • Das ähnelt aber jetzt sehr Fleisch … und was wäre bitte eine bloggerproduzierte Zeitung anderes als ein Blog? Mehr blah — wirklich auf so viel andere, Niveau? _Und_ wo wäre da die geforderte Umsetzung?

  • Tu ich nicht wirklich. Ich griff nur jimmiz Artikel auf, der bloggen als sinn- und zweckbefreites Medienrauschen empfindet und wörtlich oder implizit (ich müsste nachsehen) bloggen als blah bezeichnete. ;o)

  • Ich denke vollautomatisch wird das nicht funktinoieren, ich würde eher versuchen einige Blogs als Basis zusammenzusuchen und dann aus einer abgeschickten Liste von Einträgen für den jeweiligen Tag eine fertige Fassung zu produzieren. So kann man auch die interessanten Artikel wesentlich besser steuern, als mit einer automatisierten Variante, die nachher eine Contentexplosion auslöst. Dann sucht man sich nämlich auch lieber selber die Einträge aus den Blogs als auf so ein Portal zuzugreifen.

    Ansonsten sehr gute Idee!

    Wichtig ist natürlich übrigens auch noch der Fakt, dass keine Urheberrechte verletzt werden dürfen. Daher kommt man gar nicht um eine redaktionelle Sichtung des Contents herum!

  • würde es nicht ausreichen, wenn bzgl. der Urheberrechte der Autor mit Einstellung seines Artikels in der „Bloggerzeitung“ namentlich per Link auf den Originalbeitrag quasi genannt wird? Je nach Modell müsste das eigentlich relativ ungefährlich sein, vaD dann, wenn der Autor selbst steuern kann, was von ihm erscheinen soll.

  • Nein ich meine Urheberverletzungen anderer Art. Das mit den Autoren ist ja sicherlich klar, da jeder der mitmacht sich bereiterklärt dort gelistet zu werden, aber nehmen wir mal an jemand möchte unbedinngt ganz tolle Beiträge erstellen und kopiert sich dann einen ganzen Artikel aus namentlichen Zeitungen zusammen…