Der Mannesmann Prozes ist zu Ende und natürlich damit die Selbstbedienungsmentalität geldgieriger Manager bestätigt. Da fällt mir nur ein Interview mit dem Selbstbediener Esser ein, der auf die Frage nach der Sonder-Abfindungssumme aus dem lebenslangen Anrecht auf Chaffeur und pipapo nicht mehr wusste, ob es 2 Millionen Euro oder DEM waren. Es ist ekelerregend auch nur daran zu denken, wie sich die leitenden Angestellten eines Konzerns bedient haben. Üblicherweise heisst es, dass Lügen kurze Beine haben. Und mangelnde Moral und Werte etwa keine? Offensichtlich nicht. Mitarbeiter sind allerdings nicht so vergesslich – und nicht nur die Mannesmann Mitarbeiter – und die schleichenden Auswirkungen auf die Leistungsbereitschaft werden sich mE noch lange weiter auswirken. Wenn Manager sich gerne bedienen und rücksichtlos nur an sich selbst denken – was vorherrschende Meinung ist – was soll ich als Jungunternehmer noch meinen Mitarbeitern in spe sagen? Dass Loyalität wichtig ist? Dass Unternehmenschefs nicht nur an sich selbst denken? Dass Chefs auch ein soziales Gewissen haben? Das kauft mir doch eh keiner mehr ab, angesichts dieser falschen Fünfziger. Danke an alle Manager dieser Sorte. Ihr werdet hoffentlich eines Tages allesamt auf die Müllhalde des wirtschaftlichen Geschehens ausgekippt.
*stinksauer bin*
Die Manager sind doch nur so geldgierig wie die Gesellschaft, aus der sie entstammen. Wäre es ein Hoheitsverbrechen, wenn es der momentanen Gesellschaft so gut gehen würde wie die Gesellschaft der 80er, als weniger gespart wurde und es uns allen hier im Westen gut ging? Wohl kaum. Auch würden die Politiker mehr Legitimation dazu haben, den Managern Vorschreibungen zu machen, wenn sie nicht ihre Diäten ständig erhöhen würden und die Preise für Musiker so hoch wären. Soll man von denen, die jetzt ins Rampenlicht geraten sind, wirklich verlangen, für diese unsere gesamte Gesellschaft den Kopf hinzuhalten? Die meisten Leute sparen, die Bürger in der BRD haben soviel Gespartes wie nie, die meisten Banker haben ein Eigenheim, jeder arbeitet darauf hin – und die Banken nehmen es. Wenn es etwas gezeigt hat, dann das die Banken böse abzocken – was ja eh jeder weiss. Aber: Wer würde das nicht machen? Weder der Kanzler noch Du noch ich (wenn es nicht auffalen würde – und es fällt nur auf, wenn jemand daran verdienen kann !).
Btw: Meine Kommentare dazu bei Moe
Nanana … ganz so schwarz muss man das nicht sehen. Mitarbeiter eines familiär geführten Betriebes bei entsprechender Transparenz der Vermögensverhältnisse, akzeptieren den etwas besseren Lebensstandard und sind in der Regel sehr Loyal, wenn Sie sehen, dass der Manager sich für seinen Mitarbeiter und das Unternehmen einsetzt.
Bis es einmal soweit ist, dass man einen Konzern leitet, bei dem das Management selbst zu mittleren Ebene der Unternehmensführung den Kontakt verloren hat, dauert es lange und diese Konzerne spielen schon sehr lange nach eigenen Regeln. Fragt sich, wie lange die Macht noch bei diesen Konzernen bleibt. Denn auch die Konzerne sind nur so machtvoll von des Konsumenten und Mitarbeiters Gnaden.
Das Problem ist nur, dass sich die vielen kleinen erst zu einer Stimme und einem Willen verbinden müssen. Man kann einen Konzern extrem schnell in die Pleite treiben. Der Wasserkopf Verwaltung, die laufenden Kosten … ein wenig Streik hier und ein wenig Konsumentenboykott dort und die Drohung an die Politik, wenn es die schützende Hand über den Konzern hält, waren sie längstens an der Macht …
Aber noch ist das empfinden für eine Willkürlichkeit und des Ausgebeutetwerdens nicht stark genug. Insbesondere in der Musikbranche wird vortrefflich auf der Melodie gespielt „Jeder kann ein Superstar werden.“
So lange ist es noch nicht her, dass Höller extrem erfolgreich predigen durfte, dass jeder der es nur wolle ein Millionär werden könne. Und unter dem Druck der Globalisierung wird das Lied „Jeder ist seines Glückes Schmied im Getriebe der Weltgeschehens“ kantoniert. Das große WENN des kleinen Rädchens im Getriebe. Deutschland das Land, das die soziale Marktwirschaft eindampfen muss, um den Wohlstand zu halten.
Fragt sich wessen Wohlstand. ;o)
Chefs haben sich schon immer bedient wo sie nur konnten, nur das sie diesmal so dumm waren und sich erwischen liessen. Das Märchen vom Chef, deinem guten Freund, hab ich noch nie geglaubt.
@Joern … das kann nur von einem kommen, der keine Ambitionen hat, ein Unternehmen aufzubauen und einmal selbst für alles verantwortlich zu sein. Ohne es nun als Klage in den Raum zu stellen, aber viele Unternehmer haben einiges einstecken müssen, bevor sie im Wohlstand ankamen. Manche schaffen es dort nie hin … u.a. auch deshalb, weil sie es für einen Ehrensache halten, ihre Mitarbeiter ordentlich zu entlohnen und auch in Krisenzeiten nach Möglichkeit diese im Betrieb in Lohn und Brot zu halten.
Den Unternehmer oder auch nur den Manager gibt es nicht … vermutlich nicht einmal in Konzernen.
@tempa: Eine Firma ist kein wohltätiger Verein und so wird er auch geführt, der Rest kommt ganz von alleine.
Übrigens: „das kann nur von einem kommen…“ ist ein wunderbarer Ansatz um Diskussionen abzuwürgen.
@ Joern Ok. Rüffel angenommen. Das war schlechter Stil.
Zwischen wohltätiger Verein und rücksichtlosen Abzockern liegen Welten. So einfach mal schwarz/weiß malen, tut den meisten Unternehmern unrecht.
Solange das gros der Bevölkerung keine nennenswerte Nachteile verspürt und den bescheidenen Luxus genießen darf in der wohligen Gewissheit, dass auch im Alter alles in Ordnung sein wird, stört es auch keinen, wenn ein paar sich über Gebühr bedienen und diesen gierigen Griff mit ein paar Euro mehr für die Leistung auf Millionen Kunden umlegen.
Erst wenn diese paar Euros nicht mehr vorhanden sind und man anfängt zu knapsen, wird auch beim kleinen Mann die Großzügigkeit eingepackt.
Warum stört es Dich so sehr?
„Ich weiss, der Neidische wünscht sich den Schaden anderer, auch wenn er selber nichts davon hat. Dem bloß Gierigen fiele das nicht ein.
Neid ist die moralischste alle Sünden!“
Bist u an der Vod oder ehem. Manesmann beteiligt gewesen? Ist ja nur das spekulative Kapital, das da vom Fenster geworfen wurde. Man fragt sich sogar , ob dies nicht eine bessere Verwendung war als eine Investition in Osteuropa, um dort etwa ein neues Werk auf die Beine zu stellen und die Arbeitsplätze zu exportieren
Eigentlich hat niemand bei diesem Deal verloren: Aktionäre haben genug an der Übernahme verdient, Manager wurden reicher und die Mitarbeiter behielten ihre Arbeitsplätze.
Also, mehr davon
Dr. Adrian, Dein Nachbar
ich habe kein Problem damit, dass ein erfolgreicher Manager Unsummen verdient, wenn er das Unternehmen weiter nach vorne bringt oder gar beim Verkauf teuer verscherbelt.
Doch die vielen Dinge, die während des Deals gelaufen sind, die eine unglaubliche Gier aufgezeigt haben derer jenen, die sich bedienen konnten, ist beschämend und hat Unternehmenswerte nicht nur vernichtet, sondern darüber hinaus das Bild des egoistisches Abzockermanagers in den Köpfen der Mitarbeiter öffentlichkeitswirksam gefestigt.