EAs Game-Portal „Origin“ ist bei Spielern nie wirklich beliebt gewesen. 2011 wurde das Portal gegründet, als der EA Store und der EA Download Manager zusammengelegt wurden. Von den Anfangsschwierigkeiten mal abgesehen hat Origin seitdem mehr als 40 Millionen Kunden gewonnen.
Aber an den großen Konkurrenten Steam konnte das Portal nicht ansatzweise herankommen. Das will EA-Vizepräsident Andrew Wilson jetzt ändern, erzählte er Gamesindustry.biz: Origin soll neu aufgestellt werden und mehr als nur eine Downloadplattform sein.
Blockade zwischen Spieler und Game
Wilson ist ein idealer Kandidat für die Neuorientierung von Origin, den er war vor zwei Jahren dabei, als der Grundstein für das Portal gelegt wurde:
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Ich war ein Teil des Kernteams, das die Idee hatte was Origin werden könnte: ein Service, der deine EA-Games besser macht, mit dem du einfacher auf Spiele zugreifen und updaten kannst, der deine Spielerlebnis verbessert und über den du auch mit deinen Freunden kommunizieren kannst, über alle Plattformen hinweg.
Doch das Portal hat sich von dieser Idee immer weiter entfernt. Heute wird der Service nicht als Bonus gesehen, sondern eher als Blockade, die zwischen dem Spieler und seinem Game steht. Daran ist vor allem Electronic Arts selbst schuld, denn auch hier schaute der Riese aus Redwood Shores in erster Linie auf die Zahl unter dem Strich, und vernachlässigte dabei die Wünsche seiner Kunden. In Deutschland hatten Origin und EA es besonders schwer: Spyware in Battlefield 3 und Verstöße gegen Verbraucher- und Datenschutzrechte sorgten 2011 für schlechte Presse.
Origin nutzte bisher EA, nicht den Spielern
Und auch wenn Wilson klangvolle Ideale aus der Gründungszeit aufzählt – im Zentrum des Portals stand immer der Verkauf von Spielen. Origin war auf den Nutzen von EA ausgerichtet war und nicht auf die Gamer.
Das gibt sogar Wilson selbst zu:
Die Transaktionskomponente von Origin hat einen übermäßigen Teil der Kommunikation und der Ideen von dem weggenommen, was wir eigentlich anbieten wollten, und so eine Barriere zwischen dem Spieler und dem Game aufgebaut.
Das soll sich jetzt ändern, und der Geschäftsteil soll in den Hintergrund treten. Kommunikation, ein Netzwerk von Freunden, problemlose Downloads von Spielen, Zugriff jederzeit – das soll das neue Origin machen. Back to the roots also, wenn man den Worten von Wilson aus den Anfängen von Origin glauben möchte.
Konkurrenz belebt das Geschäft …
Auch wenn Wilson den großen Konkurrenten im Interview nicht explizit erwähnt: Natürlich will sich EA gegenüber Steam neu positionieren. Denn auch wenn Steam bei Gamern eher zwiespältig gesehen wird, liegt Origin den meisten eher als notwendiges Übel auf der Festplatte.
Der Service, der schon seit 2003 als Gamesportal existiert, hat mehr Kunden und ist allein schon deshalb beliebter, weil er eben nicht von EA ist. Denn Electronic Arts stehen die meisten eher misstrauisch gegenüber. Und Steam kann mit einer Angebotspalette punkten, die nicht nur auf einen Publisher beschränkt ist.
Dass EA einen Blick auf die Wünsche der Gamer werfen will, ist schön. Wie ausführlich dieser Blick ausfällt, und was davon letztlich umgesetzt wird, ist wie immer eine andere Frage.
Bild: Screenshot