Delicious, Digg und StumbleUpon haben eines gemeinsam: Sie versuchen, Internet-Lesezeichen zu sammeln und zum gemeinschaftlichen Austausch bereitzustellen. Social-Bookmarking-Dienste gibt es viele, seit 2006 in Deutschland auch das Portal Mister Wong. Laut eigenen Angaben hat der Dienst in den vergangenen sieben Jahren über acht Millionen Lesezeichen gesammelt – nun geht man in Berlin, wo Mister Wong zuhause ist, neue Wege.
Raus aus der traurigen „Sonstiges“-Abteilung
Die Ekaabo GmbH, das Unternehmen hinter Spread.ly, hat letztes Jahr viel investiert, um sich als Social-News-Anbieter zu positionieren. YiGG, der deutsche Digg-Klon, wurde zuerst geschluckt, ein paar Wochen später dann auch Mister Wong. Leider sind Social-Bookmarking-Dienste, einst State of the Art im sozialen Netz, seit dem Aufstieg von Twitter und Facebook in einer Art freiem Fall.
Wo früher Digg, Delicious und StumbleUpon zu finden waren, zieren die Fußzeilen von Artikeln auf den großen Websites heute nur noch zwei blaue und ein rot-weißer Button – Facebook, Twitter und Google+. Hin und wieder entdeckt man sie noch, die ehemals Großen im Sharing-Meer – dann meist als animierte „Sharing“-Box, die beim Mouseover aufklappt und an eine traurige „Sonstiges“-Abteilung erinnert.
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Das ist zwar schade, aber dem ewigen Lauf der Dinge – den es nun mal auch im #Neuland (argh!) gibt – zu verdanken. Ekaabo möchte Mister Wong daher nun in eine neue Richtung lenken. Der Trend weg vom Bookmarking ist bereits seit Ende 2010 zu erkennen, als die Plattform zusätzlich noch eine Möglichkeit zum Upload und Sharing von Dokumenten anbot. Der große Relaunch, der offenbar kurz bevor steht, beinhaltet aber eine komplette Richtungsänderung. Zukünftig heißt es „Social Shopping bei Mister Wong“.
Beraten und beraten werden
Das hat der Geschäftsführer der Mister Wong GmbH, Phuc Tran, im Interview mit „Gründerszene“ verraten. „Social News, Social Bookmarks und Social Shopping aus den Bereichen Mode und Lifestyle“ sollen zukünftig auf der Website vereint werden. Das Konzept erläutert er wie folgt, wenngleich auch sehr schwammig mit viel Raum für Spekulationen:
Eine Social-Shopping- Plattform, wie sie auf Mister Wong entsteht, bietet Usern die Möglichkeit, direkt miteinander zu kommunizieren und sich gegenseitig immer wieder mit tollen Ideen und Kreativität zu überraschen.
Daher heißt es bei Mister Wong: Finde Inspirationen, teile News, berate andere User und lass dich beraten.
Auch Tran ist sich über die Verluste im Bookmarking-Bereich bewusst und will nun versuchen, die letzten Reserven von Mister Wong zu nutzen, um ein neues Portal an den Start zu bringen. Zudem seien bereits „große Partner“ an der Seite des Dienstes – dem Footer der Beta-Seite zufolge sind das bislang MSN, stylebook.de, femlife.de und upmyalley.net.
Der Schritt weg vom Bookmarking-Portal ist ein sinnvoller. Ob ein Social Shopping-Dienst aber ein zukunftsweisendes Geschäftsfeld ist, bleibt abzuwarten. Ab dem 1. August 2013 wird man erste Funktionen vom neuen Mister Wong testen können.
Bild: Screenshot Video „Mister Wong goes Fashion“