Ein alkoholischer Vollrausch wird jetzt besser kontrollierbar. Das Smartphone-Gadget Alcohoot macht’s möglich! Alcohoot ist in der Lage den Alkoholgehalt im Blut zu messen und schreibt sich dabei auf die Fahne, so genaue Werte abzuliefern wie professionelle, mehrere hundert Euro teure Messgeräte, die beispielsweise bei der Polizei im Einsatz sind. Leider ist die erste Charge auf Grund der hohen Nachfrage bereits ausverkauft. Interessenten sollten sich aber genau deshalb wohl besser schon heute für die zweite Ladung registrieren, die für Oktober ausgeschrieben ist. Hoch die Gläser!
Für Feierbiester und Spielkinder
Die Nacht gehört dir, so lautet der Slogan des israelischen Startups rund um das Gadget Alcohoot. Bei dem Gerät handelt es sich um den ersten „Smartphone-Breathalyzer“ der Welt. Dieser wurde nach dessen Angaben in enger Kooperation mit einem führenden Hersteller von Breathalyzer-Geräten entwickelt und ist jetzt für 75 US-Dollar exklusive Versand in den Farben schwarz, rot und weiß vorbestellbar. Die Bezahlung erfolgt dabei über Amazon Payments, wobei die Belastung des Kontos erst mit der Auslieferung erfolgt.
Bei Alcohoot handelt es sich um ein kompaktes Messgerät mit eingebautem Lithium-Ionen-Akku für iPhone, iPad und Android-Geräte. Eine App für Windows Phone soll in Kürze folgen. Der Anschluss an das Smartphone erfolgt über die Kopfhörer-Klinke, hat aber wohl nur praktische Gründe. Dazu später mehr. Im Inneren von Alcohoot misst eine Brennstoffzelle den Alkoholgehalt im Atem und berechnet aus diesen Werten den tatsächlichen Blutalkoholwert (englisch Blood Alcohol Concentration, kurz BAC).
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Nach Aussage der Hersteller handelt es sich bei der verbauten Brennstoffzelle um die beste Messtechnik am Markt, die den Halbleiter-Sensoren in günstigen Geräten in Punkto Haltbarkeit, Präzision und Fehlertoleranz weit überlegen sein soll. Eine Akku-Ladung erlaubt dabei bis zu 150 Messungen. Dass es Alcohoot mit professioneller Messtechnik aufnehmen kann, soll ein Test in Eigenregie beweisen:
Alcohoot als Eisbrecher
Das Design stand ganz klar im Fokus der Entwicklung. So präsentiert sich Alcohoot mit klaren, abgerundeten Linien und ist in mehreren Farben erhältlich. Damit soll das Gadget auch als Ansprech-Eisbrecher an der Bar taugen, ist sich ein Entwickler sicher. Eine Messung des Blutalkoholpegels in trauter Zweisamkeit, umgeben von Besoffenen in der schallbehangenen Disco? Romantisch.
Ob alle Käufer des Gerätes ihren Rausch allerdings mit Alcohoot in der Art optimieren, wie der erst Schnaps, dann Wasser-trinkende und in weiblicher Begleitung gehende junge Herr im Werbevideo ist fraglich. Insbesondere die Tracking-Funktionen der App dürften eher dazu genutzt werden, den Anstieg des Promillegehaltes zu verfolgen. Denn wer beim Feiern noch Auto fahren will, dem sei ans Herz gelegt, sich erst gar nicht durch ein, zwei alkoholische Getränke selbst anzufixen.
Die mitgelieferte Alcohoot-App ist nicht nur dazu da, den gemessenen Wert auf dem Display des Smartphones anzuzeigen. Auch sind neben den bereits angesprochenen optionalen und deaktivierbaren Tracking-Diensten mit grafischen Verlaufs-Skalen auch Ortungsdienste mit an Bord. Dadurch kann der Benutzer mit ein paar Klicks naheliegende Restaurants ausfindig machen, in denen zu nächtlicher Stunde der vom Alkoholgenuss getriebene Heißhunger gestillt werden kann. Auch ist es möglich direkt ein Taxi zu rufen – je nach Standort jedenfalls, in Deutschland spielt dabei noch das Taxizentralen-Monopol eine Rolle.
Wozu Klinke?
Wieso Alcohoot in die analoge und ohne Rückkanal ausgestattete Kopfhörer-Buchse von Tablet oder Smartphone gesteckt werden muss, ist mir aus technischer Sicht schleierhaft. Die Kommunikation mit dem mobilen Rechner erfolgt nämlich über Bluetooth und nicht über Schallwellen, wie beispielsweise bei Thermodo. Greift somit eher den Gadget-Hype für Smartphones auf, ist übertragungstechnisch sinnlos und soll die Verkäufe ankurbeln.
Erheiterndes Gadget ohne bindende Aussagekraft
Eine kleine Schwäche hat das Messgerät durch die verbaute Technik aber: da die Brennstoffzelle ab und an neu kalibriert werden muss, kommt der Käufer um eine Einsendung des Gerätes nicht herum. Die Kalibrierungs-Warnung übernimmt dabei die App. Die Alcohoot-Macher schicken ein Austausch-Gerät auf den Weg zum Kunden, sobald eine Kalibrierung notwendig ist. Ein Rückschein liegt bei. Neues Alcohoot aus dem Paket nehmen, altes hinein legen, zur Post, fertig. Wie oft die Kalibrierung nötig ist, kann derzeit nicht abgeschätzt werden. In den FAQ auf der Website ist von „selten“ die Rede. Man kann dem Startup nur wünschen, dass die Zyklen nicht zu eng beisammen liegen. Sonst bedeutet dies hohe notwendige Investitionen in Kundenservice und Instandsetzung, die schon so manchem Gründer das Genick brachen.
Bleibt noch der kritische Blick auf die Mess-Ergebnisse, die so manchen womöglich dazu verleiten mögen, sich durch die aktive Nutzung von Alcohoot an die gesetzliche Promillegrenze „heran zu trinken“. Hier sei erwähnt, dass am Ende nur ein Ergebnis zählt: der festgestellte Promillewert der Polizei-Geräte. Ganz egal wie genau die Sensoren von Alcohoot tatsächlich sein mögen. Man kann nur dringlichst davon abraten, Alcohoot als verbindliches Sicherheits-Plus zum Test auf Fahrtauglichkeit zu benutzen. Wer fährt bleibt bitte, bitte trocken! Allen Mitfahrern darf Alcohoot aber gerne als erheiterndes Gadget dienen, das einen alkoholreichen Abend begleitet.
Dazu ein „Prost!“ und gutes Gelingen an alle aktiven und nicht-mobilisierten Feierbiester beim alkoholisierten Paarungsverhalten Eisbrechen in Disco, Pub und Biergarten!