Nach IDC und Canalys hat heute auch Gartner neue Zahlen zum Markt für Mobiltelefone und Smartphones im 2. Quartal 2012 vorgelegt. Wenig Überraschendes auch aus London: Samsung führt den Markt für Handys an, Android hängt alle ab. Symbian und Blackberry verlieren. TCL verkauft mehr Mobilfunkgeräte als HTC, wenn auch hauptsächlich Feature Phones. Der Gesamtmarkt für Mobilfunkgeräte sinkt um 2,3 Prozent auf 419 Millionen Geräte. Smartphones allerdings legen mächtig zu: um 43 Prozent auf 154 Millionen Geräte.
Dabei könnte man es bewenden lassen, aber dann fiel mein Blick doch noch darauf: Samsung verkaufte laut Gartner 4,2 Millionen Smartphone-Einstiegsgeräte mit seinem eigenen System Bada. Die Verkaufszahlen haben sich damit im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Das ist insofern bemerkenswert, dass in diesem Jahr kein einziges neues Bada-Phone auf den Markt gekommen ist und das System doch eigentlich mit Tizen verschmolzen werden sollte. Die letzte Generation um das Samsung Wave 3 ist bereits ein Jahr alt. Damit liegt man sogar noch vor Windows Phone, das es nur auf 4,1 Millionen Geräte bringt.
Auch wenn das für Microsoft und seine Partner ein wenig blamabel ist, so kann es für sie auch Hoffnung bedeuten: Von einem einmal etablierten System wenden sich die Kunden so schnell nicht mehr ab. Allerdings kam das erste Bada-Phone, das Samsung S8500, im Juni 2010 in die Regale und damit nur etwa vier Monate vor den ersten Windows Phones. Der kleine zeitliche Vorsprung darf eigentlich nicht der einzige Grund sein, warum Bada sich so phänomenal hält.
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Bada-Phones kaum billiger als die günstigsten Windows Phones
Welche Gründe sind es aber eigentlich dann? Weil ohnehin jeder Dritte heute zu einem Samsung-Gerät greift und dann aus Versehen mal ein Bada-Phone erwischt? Samsung verkauft aber auch Windows Phones…
Update: Die Kollegen von Statista haben auf meinen Beitrag hin eine Statistik dazu angefertigt. Danke dafür!
Windows Phone und Mobile im Vergleich mit Bada hier in der Grafik von Statista.
/Update
Weil Bada-Geräte deutlich billiger sind als Windows Phones? Samsungs Modelle Wave M und Wave 3 mit Bada kosten bei Amazon aktuell 160 und 210 Euro. Die etwa zeitgleich veröffentlichten Nokia Lumia 710 und Samsung Omnia W mit Windows Phone 190 und 230 Euro…
Samsung hat Bada immer eifrig beworben, es als System für Smartphone-Einsteiger angepriesen und damit offenbar Händler und Kunden gleichermaßen für sich begeistert. Um Windows Phone war es anfangs deutlich stiller. Während es für Bada gleich eine erstaunliche Fülle an Apps gab, kommt das System heute gegen Windows Phones Menge von mehr als 100.000 Apps nicht mehr an. Bada hatte zuletzt im Juni knapp 20.000 Apps vorzuweisen. Aber sonst?
Es sei allerdings zuletzt auch noch auf mögliche Ungenauigkeiten in den Zahlen der Analysten hingewiesen. Offizielle Verkaufszahlen hat Samsung nicht vorgelegt, Gartner muss sie geschätzt haben. Und anders als bei Gartner taucht Bada in der IDC-Statistik gar nicht mehr auf. Wenn die Gartner-Zahlen allerdings stimmen, dann muss man sich bei Microsoft wirklich fragen, warum man derart lange gebraucht hat, um aus den Latschen zu kommen. Immerhin: Für Windows Phone ging es aufwärts: Die 4,1 Millionen Geräte bedeuten einen Marktanteil von 2,7 Prozent – nach 1,6 Prozent ein Jahr zuvor.
(Jürgen Vielmeier, Grafiken: Samsung, Gartner, Statista)