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"Achim": Nordkoreas eigenes Tablet startet durch

Nachrichten aus Nordkorea sind selten gut. Man liest von Hungersnöten, dem eisernen Vorhang, staatlicher Unterdrückung, manchmal sogar von Konzentrationslagern. Und zuletzt spielte das kommunistische Land wieder mit den Muskeln in Form einer erhöhten Militärpräsenz an der Grenze zum verhassten Süden.

Es gibt allerdings auch positive Nachrichten: Der ewige geliebte oberste Führer Kim Jong Un wurde kürzlich zum obersten Befehlshaber der Armee befördert und ließ anlässlich dieses freudigen Ereignisses seine Soldaten tanzen. Kim soll geheiratet haben und die Hoffnungen auf einen Umbruch reißen nicht ab. Technisch gesehen ist Nordkorea weiter als manch einer vermutet: Das Land verfügt über 3G-Netze und eine Art Communist Valley, in dem man IT-Offshoring für ausländische Unternehmen anbietet. Neu im Programm der Alt-Kommunisten: ein eigenes Tablet. Heißen soll das Gerät übrigens „Achim“, was so viel wie „Morgen“ bedeutet. 

Red-Star-Linux und 5 Stunden Batterielaufzeit


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Und das steige derzeit stark in der Gunst der Bevölkerung, meldet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Vor allem bei Studenten sei es beliebt, weil es Koreanisch, Englisch und Russisch als Sprachen unterstütze. Absatzzahlen oder Verfügbarkeit sind leider nicht bekannt. Der „Business Insider“ gibt unter Berufung auf die staatlichen Nachrichtenagentur KCNA die Größe des Tablets mit 7 Zoll, die Akkulaufzeit mit 5 Stunden und das Gewicht mit 300 Gramm an. Weil mein Koreanisch etwas eingerostet ist und mich die offizielle Übersetzung durch Google Translate eher zum Schmunzeln bringt, kann ich das leider gerade nicht verifizieren. 300 Gramm wären aber schon sehr leicht für ein Tablet, das mich vom Aussehen her ein wenig an Samsungs allererstes Galaxy Tab erinnert.

Und wenn die Gerüchte stimmen, ist ein eigenes Linux namens „Red Star“ darauf installiert. Die ersten Bilder übrigens sind gar nicht so abschreckend, wie man hätte vermuten können: Das Achim sieht zwar etwas klobig, ansonsten mit seinem weißen Gehäuserücken durchaus schick aus. Geliefert wird es in einem edlen, schwarzen Karton. Preis: leider unbekannt. Bereits vor einem Monat wurden Gerüchte über ein eigenes nordkoreanisches Tablet namens Samjiyon laut. Ohne Kamera und ohne Internetverbindung. Da macht ein Tablet selbst in Nordkorea natürlich nur noch halb so viel Spaß.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

12 Kommentare

  • „Und das steige derzeit stark in der Gunst der Bevölkerung, meldet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.“

    Ach?! Was hätte sie auch sonst melden sollen? Ich wette die winken und tanzen alle, ob des neuen tollen Gadgets.

  • Hmm, n‘ bischen einsam in dieser Produktionshalle. Jede Menge Platz um die Kapazitäten zu erweitern. Ganz schön clever der Kim.

  • Auch geil: „North Korean iPad Rival Hits Apple hard today“ mit den leicht gefallenen Börsenkursen.. Ob die wirklich glauben, dass Apple in Achim einen Rivalen für sein iPad sieht? Wahrscheinlich schon..

  • @#2 jimmy:

    Auch Nachbarn von Nordkorea. Es gibt z.B. Sonderwirtschaftszonen, in denen Nordkorea und Südkorea gemeinsam produzieren wollen.
    Soweit ich das im Kopf habe, sind die im Moment wieder eher etwas rückläuftig, hängt alles ein bisschen mit der jeweils gerade aktuellen politischen Situation zusammen.
    Zu China hin gibt es meines Wissens auch Sonderwirtschaftszonen.

    In der taz gab es auch mal ein Interview mit einem deutschen IT-Entwickler, der in Nordkorea eine Programmierer-Firma betreibt. Für welchen Markt er dort entwickelt, weiß ich aber nicht.

  • Oha, da müssen sich Apple, Google, Amazon und Co. aber echt warm anziehen! Vielleicht rücken sie bei der unerwarteten Konkurrenz endlich näher zusammen und beenden ihren ewigen Patentkrieg 😉