Warum ist das so, dass bei mir gerade spontaner Jubel ausbricht? Apple stellt sein Social Network Ping ein. Das könnte mir genauso egal sein, wie mir Ping in den letzten zwei Jahren egal war. Aber vielleicht freut man sich einfach, wenn schlecht umgesetzte Projekte aufgegeben werden. Eine Erlösung, wie sie auch StudiVZ bevor steht.
Das für Techblog „All Things Digital“ will jetzt aus „informierten Kreisen“ bei Apple erfahren haben, dass Ping abgeschaltet werden soll: In der nächsten größeren Version von iTunes soll das Social Network nicht mehr auftauchen. Das könnte schon ab Herbst und damit zwei Jahre nach dem Start so weit sein.
Der damalige Apple-Chef Steve Jobs hatte Ping zusammen mit iTunes 10 und der aktuellen Generation von Apple TV im September 2010 vorgestellt. Während die Idee eines sozialen Musiknetzwerks an sich eigentlich nicht schlecht war, mangelte es an der Umsetzung. Ping hat die wenig ansprechende Version von iTunes 10 nie verlassen. Man konnte dort lediglich mit anderen iTunes-Nutzern teilen, was man gekauft hat. Die Möglichkeiten, Playlists der Freunde zu sehen und zu kommentieren, kam erst später hinzu.
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Für Apple bot Ping einen zusätzlichen Marktplatz für Musik, für die Nutzer war das Netzwerk ein schwer zu bedienender Graus. Die Integration mit Twitter, die zwei Monate später folgte, verbesserte die Situation kaum. Hätte sich Apple etwas offener gezeigt und Ping etwa eine eigene Weboberfläche spendiert, hätte die Geschichte ganz anders ausgehen können. Aber dazu hatte man in Cupertino offenbar keine Lust.
Der eigentliche Grund für das Ende von Ping dürfte aber der neu geschlossene Friede mit Facebook sein. Jahrelang hatte Apple entweder eigene fade soziale Süppchen gekocht oder mit Twitter kooperiert. Nun steht fest, dass Facebook ins neue iOS 6 einziehen wird. Sozial kann man dann voll und ganz den anderen überlassen. Und iTunes? Sollte dann bitte auch endlich mal generalüberholt werden. Macht mit oder ohne Ping noch etwa so viel Spaß, wie morgens aufzustehen und die Küche in einem Scherbenhaufen vorzufinden.
(Jürgen Vielmeier)