Die Deutsche Telekom stellt ihr Video-Serienportal 3min.de zum Ende des Monats ein. Das gibt das Portal selbst auf seiner Homepage und im Projektblog bekannt. Die Redaktion sagt mit Abschiedsmusik und einem Best-Of-Special standesgemäß Lebewohl und bedankt sich für zwei Jahre der Treue. Laut einigen Twitter-Meldungen soll auch der interaktive Programmbegleiter Tvister von der Telekom abgeschaltet werden. Hierauf lässt der Screenshot einer E-Mail schließen, den Markus Dollinger via Twitter veröffentlicht hat.
Ich habe die Deutsche Telekom und den Pressekontakt von Tvister um eine Stellungnahme gebeten und werde hier updaten, sobald eine Antwort eingetroffen ist. Ich wollte wissen, ob Tvister tatsächlich abgeschaltet wird, ob weitere Dienste betroffen sind und was die Gründe für die Abschaltung sind. Vor allem das Ende von 3min.de bedeutet einen kleinen Verlust für die deutsche Webvideo-Szene.
[Update: 17:33 Uhr: Lisa Machnig, Corporate Communications bei der Telekom bestätigt mir per E-Mail das Ende von Tvister und 3min.]
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Machnig schrieb mir in einer E-Mail:
Die Deutsche Telekom hat sich entschlossen ihr WebTV-Portal www.3min.de und den Online TV Guide www.tvister.de aus dem Portfolio zu nehmen und stellt die Angebote zum 31. Mai 2011 ein. Der Grund hierfür ist, dass die Umsatzergebnisse leider nicht den gestellten Erwartungen entsprachen.
Das ambitionierte Projekt 3min hatte es sich vor zwei Jahren zum Ziel gesetzt, kurze Internetserien (Webisodes) zu fördern und dabei vor allem auf Qualitätsinhalte zu setzen. Bei Serien alleine ist es allerdings nicht geblieben. Nach und nach nahm 3min.de auch Musikclips, Trailer und Kurzfilme in sein Programm auf. Den Qualitätsanspruch konnte das Portal dabei durchaus halten. Woran es letztlich gescheitert ist, dürfte der Mangel an allein für das Web produzierten Serien und dem ausbleibenden Interesse daran gewesen sein.
Von Tvister habe ich seinerzeit einmal ein Laptopkissen geschenkt bekommen. Ziel der Redaktion war es damals offenbar, eine Community zu starten, die sich beim Fernsehen im Internet über das Programm austauscht. Dafür brauchen die Leute aber offenbar keine gesonderte Community, sondern es reichen Facebook und Twitter. Dass Tvister immer noch eine Community ist, ist heute auf der Website für Außenstehende nicht zu erkennen. Es ist ein übersichtlicher Programmplaner mit vielen Informationen als Web- und vor kurzem erst gestarteter iPad-App. Und damit ist Tvister eben nicht einzigartig. In der Mail, die Dollinger laut seinem Screenshot wohl bekommen hat, verweist die Telekom nun auf ihren deutlich weniger ansehnlichen Programm-Manager.
Die Quintessenz, wenn beide Dienste wirklich über den Jordan gehen, könnte lauten: Fernsehen und Internet passen eben doch nicht zusammen. Zumindest nicht so, wie einige Programmplaner sich das vorstellen.
(Jürgen Vielmeier)