Twitter hat angeblich TweetDeck für 40 bis 50 Millionen US-Dollar gekauft, einen der beliebtesten Clients für den Zwitscherdienst. Das meldet das US-Techblog TechCrunch, das damit ein Gerücht des „Wall Street Journal“ vom 19. April bestätigen würde. Die Meldung sollte man jedoch mit Vorsicht genießen, denn TechCrunch hatte im Februar schon den Kauf von TweetDeck durch den Konkurrenten UberMedia verkündet. Auch diesmal bezieht sich TechCrunch wieder auf eine Quelle, die Kenntnisse über den Kauf haben soll. Twitter wollte dazu nichts sagen. Man kommentiere keine Gerüchte und gebe auch keine Hintergrundinfo zu Gerüchten.
Der TechCrunch-Meldung nach soll es Twitter darum gegangen sein, einen Kauf von TweetDeck durch UberMedia zu verhindern. UberMedia ist aus Twitters Sicht eine Art Halbparasit: Er bietet ebenfalls Twitter-Clients an, hauptsächlich für mobile Geräte, duelliert sich mit Twitter also um die Nutzer solcher Anwendungen. Gleichzeitig braucht UberMedia Twitters Nutzer und Inhalte, weil die Clients sonst keinen Wert hätten. Das Londoner Unternehmen TweetDeck bietet die derzeit wohl attraktivste Twitter-Software für Power-User, sowohl als Desktop-Version basierend auf Adobe Air und als kürzlich neu veröffentlichte iPhone-Version. Mit einem Kauf hätte UberMedia geschätzte 20 bis 30 Prozent der Twitter-Nutzer auf seiner Seite gehabt.
Einfaches Aussperren brächte die Nutzer auf die Barrikaden
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Twitter hat die Macht, die Clients von Drittanbietern einfach zu sperren und hat von der Möglichkeit in der Vergangenheit bereits Gebrauch gemacht. Ohne einen massiven Sympathieverlust hätte man UberMedia aber nicht einfach ausschließen können. Die bessere Wahl wäre in der Tat ein Kauf von TweetDeck. Denn sollten die Gerüchte stimmen, hätte UberMedia jetzt in der Tat nicht mehr viel zu melden.
Was im Falle eines Kaufs durch Twitter aus TweetDeck würde, ist ungewiss. Der Client kann außer auf Twitter auch auf Facebook, LinkedIn, Buzz, Foursquare und MySpace zugreifen. Es wäre denkbar, dass Twitter die Möglichkeit künftig ausschlösse. An mögliche Szenarien, dass Twitter TweetDeck ganz abschaltet, glaube ich allerdings nicht. Damit würde man zu viele Nutzer gegen sich aufbringen. Wahrscheinlicher sind meiner Meinung nach zwei Szenarien:
- Twitter lässt TweetDeck auslaufen, bietet einfach keine Updates mehr an, lässt die Anwendung dadurch immer unattraktiver werden, so dass die Nutzer irgendwann von selbst wechseln wollen. Nur: wohin? Twitter selbst bietet derzeit keinen eigenen PC-Client für Power-Nutzer an.
- Deswegen wahrscheinlicher: Twitter würde TweetDeck massiv umbauen und den eigenen Vorstellungen anpassen, so wie man das mit dem vor Jahr und Tag übernommenen Dienst Tweetie gemacht hat. TweetDeck könnte dann ebenfalls zu einer offiziellen Twitter-App werden. Das würde aber vermutlich die Sync-Funktion mit Facebook und Co. beerdigen.
All diese Szenarien sind natürlich nur denkbar, wenn die Meldung überhaupt stimmt. Das ist nicht unwahrscheinlich, aber eben noch nicht bewiesen. Wir informieren euch, sobald wir Genaueres wissen.
(Jürgen Vielmeier)
Ich hoffe auf Option 3: TweetDeck darf so genial bleiben, wie es ist. Hoffentlich macht Twitter nicht den Fehler und bastelt zu viel an TweetDeck herum. Denn damit verscherzt es sich bestimmt die Sympathie vieler User.
Wir nutzen Tweetdeck und teilweise auch Hootsuite. Ich kann mir nicht vorstellen und hoffe es auch nicht, dass Twitter diese abschaltet. Gerade die Integration der diversen Social Media Dienste in einem Programm, machen diese Clients ja erst aus!
40 bis 50 Millionen US-Dollar Auszugeben um TweetDeck auslaufen zu lassen oder massiv um zubauen ?
Nein das wäre den Kaufpreis wohl nicht Wert , ich denke Twitter will die Popularität von TweetDeck für sich Nutzen und eine Werbe – API Einbauen.
Ich finde TweetDeck ist die beste App für Twitter! Sowohl auf dem Desktop, als auch auf dem Handy. Es wirkt durchdacht, ist schlicht und überzeugt durch Usability! Da es gerade ein Update (zumindest für’s iPhone) gegeben hat, denke ich nicht, dass Twitter viel an der App schrauben wird. Sie würden sicherlich auch nicht gut dran tun.
[…] Nach dem angeblichen Kauf durch Twitter: Was würde aus TweetDeck werden? | Basic Thinking: Twitter hat angeblich TweetDeck für 40 bis 50 Millionen US-Dollar gekauft, einen der […]
Ich möchte nicht haben Twitter-API gebrochen war. Wenn Twiiter hängen, dann werden soziale Netzwerke verlieren viele Kunden. Solange alles funktioniert in perfekter Ordnung
[…] das Projekt angeblich mit eigenen Augen gesehen hat. TechCrunch lag in der Vergangenheit allerdings nicht immer richtig, von daher betrachte ich die Meldung nach wie vor als […]
Denn damit verscherzt es sich bestimmt die Sympathie vieler User.