Aus deutsch(sprachig)en Landen kommen nur Copycats? Kreative Ideen und echte Kapitalgeber gibt es nur drüben im Silicon Valley? Das stimmt nicht. Clevere Ideen kommen in letzter Zeit immer öfter aus der Schweiz, Österreich oder Deutschland. Viele richten sich auf den internationalen Markt aus und viele erhalten Finanzspritzen in Millionenhöhe von immer spendableren Investoren. Wir stellen euch hier 22 clevere Startups vor.
Dieser Beitrag ist eine freundliche Kooperation zwischen BasicThinking und den Kollegen von Netzwertig, Förderland und Deutsche-Startups.de, die so freundlich waren, mir bei der Recherche zu helfen. Ich hab es mir nämlich zugegebenermaßen einfach gemacht: Sicher berichten auch wir bei Basic Thinking hin und wieder über neue Startups; Berichte wie am Donnerstag über Qfly sind aber bei uns eher die Ausnahme. Die beteiligten Kollegen Martin Weigert, Thomas Kemp und Alexander Hüsing beschäftigen sich hingegen tagtäglich mit deutschen Startups und kennen sich am besten in der Szene aus. Und für meine Bitte um Mithilfe musste ich noch nicht einmal meine Seele verkaufen, sondern einfach nur ein wenig auf die Beiträge der Kollegen verlinken. Hab ich gerne gemacht. Danke an dieser Stelle für eure Hilfe! Und hier die Übersicht:
1. AvocadoStore: Online-Shop für nachhaltige Produkte. Hier ein Interview mit Gründer Philipp Gloeckler.
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2. Captcha Ad verbindet Spamschutz auf interessante Art mit Werbung.
3. Clickworker (Bild oben), Projektmanagement in globalisierter Form: Aufgaben werden in kleine Teile zerlegt und als Minijobs an Auftragnehmer rund um den Globus vergeben.
4. Codingpeople: Gib mir ein Design und ich bastel dir daraus eine Website in validem XHTML/CSS – innerhalb von 24 Stunden. Clevere Idee.
5. Flinc kombiniert Navigationssysteme und Smartphones und macht daraus eine Mitfahrzentrale, die auch innerstädtisch und halb-automatisch funktioniert.
6. FriendCaller: Der Skype-Konkurrent bietet die Möglichkeit, direkt aus dem Browser heraus zu telefonieren und bekam dafür rund 2 Millionen Dollar Kapital.
7. Friendticker (siehe Screenshot) habe ich in diese Liste mit aufgenommen, weil mir der Dienst besser gefällt als seine Vorbilder Foursquare und Gowalla. Der Dienst kooperiert bereits aktiv mit Händlern und Gastronomen in Deutschland und bietet echte Belohnungen, nicht nur wertlose Badges.
8. Froodies macht das kaum Denkbare möglich: einen Online-Supermarkt vor allem für Frischeprodukte. Gewann die Münchner Venture Lounge im Oktober.
9. Lecturio ist eine Datenbank für E-Learning. Vorlesungen für Vorträge können teils kostenlos, teils kostenpflichtig online angeschaut werden.
10. LemonAid nennt sich „die flüssige Revolution“. „Fairtrade muss nicht aussehen wie eine Spendenquittung“. Limonade allein aus fair gehandelten Zutaten, seit Sommer 2009 in ausgewählten Läden in Deutschland zu kaufen.
11. Loved.by (siehe Screenshot): Community für Online-Empfehlungen, die den Urheber finanziell belohnen sollen.
12. Mein-Sommelier lässt jeden Monat andere Experten Weine vorstellen. Wirkt edel – und birgt eine Idee, die Schule machen könnte.
13. MyTaxi: Ein Taxi mit nur einem Tastendruck via Smartphone und App kommen lassen. In Hamburg in Zusammenarbeit mit örtlichen Taxiunternehmen bereits im Einsatz und unter anderem von T-Ventures gefördert. Hier ein Bericht von Netzwertig, dass die besten Ideen nicht immer aus den USA kommen und es auch dort Bürokratie gibt.
14. PaperC ist eine Plattform für Fachbücher, die online als E-Books gelesen werden können.
15. ResearchGate: Ein Social Network für Wissenschaftler aus allen Ländern und Disziplinen. Bietet Tools zur Vernetzung und zur Online-Zusammenarbeit. Hat einen Sitz in Berlin und Boston und wird vor allem von Investoren aus dem Silicon Valley gefördert.
16. Restorm schickt sich an, MySpace in seinem einzigen Aktivposten anzugreifen: der Musik. Nachwuchsbands können ihre Musik auf Restorm veröffentlichen, Labels neue Musiker finden.
17. Sofatutor (siehe Screenshot) wurde von allen Beteiligten empfohlen. Das Konzept, sich auf die Schnelle Nachhilfe zu einem bestimmten Thema online liefern zu lassen, gilt als weltweit neu.
18. SponsorPay: Bezahlsystem für Social Networks und Online-Gaming. Bereits mit Millionen aus verschiedenen Finanzierungsrunden gefördert.
19. StepMap: Eigene Landkarten erstellen und einbinden. Ein ideales Tool für Print- und Onlinemedien. Daher auch die Verbrüderung mit dpa Infografik.
20. TwentyFeet (Screenshot unten): Smartes Tool für Egotracking im Netz. Wenn es etwas Neues zur eigenen Person gibt, erhält man eine Benachrichtigung. Der Fokus ist international.
21. Wappwolf: Dieses Tool aus Wien will für alle Handarbeiten, die man im Web erledigen muss, z.B. Bilder verkleinern, die Anlaufstelle sein. Verschiedene Tools wären dann nicht mehr nötig.
22. Wooga: Spieleschmiede für Facebook-Games. Bereits 11 Millionen aktive Spieler.
Die Szene ist lebendig, und sie hat nach Jahren des Dahinsiechens endlich ihr Potenzial erkannt. Wir werden sicher noch viel aus deutschen Landen hören. Die Liste oben erhebt übrigens natürlich – wie alle meiner Listen dieser Art – keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Klar gibt es noch mehr. Es soll nur eine Auswahl sein. Ergänzt gerne in den Kommentaren, welche Startups noch eine Empfehlung wert sind!
(Jürgen Vielmeier, Bilder/Screenshots: Wooga, Anbieter)