Es ist rührend, doch seien wir ehrlich: Welche Technologie kann schon von sich behaupten, drei Jahrzehnte auf dem Computermarkt überlebt zu haben? Wie am Wochenende bekannt wurde, wird Sony im kommenden Jahr die Produktion von 3,5-Zoll Disketten einstellen. Ich weiß gar nicht, wie viele von euch die Plastikmonster mit Schnappverschluss noch kennen; eine jede von ihnen fasste gerade mal 1,4 Megabyte – lachhaft nach heutigen Verhältnissen. Doch damals, vor allem in den Neunzigern, hatten wir ja nix anderes! CD-Roms oder gar geheimnisumwobene „Flash-Speicher“ kannten wird nur aus den Science Fiction-Serien – oder von „Knoff Hoff„.
Sony hatte 1981 die erste Floppy Disk samt Lesegerät auf den Markt gebracht. Sie sollte die sensible 5,25 Zoll-Diskette (maximal 1,2 Megabyte Speicher) ablösen und stellte so etwas wie eine robustere und effizientere Weiterentwicklung dar. Anfangs war der Speicher schon ausreichend, zum Vergleich: Meine erster 386er kam um 1992 herum mit einer gerade einmal 42 Megabyte fassenden Festplatte. Doch mit der Zeit wurden die Programme immer datenintensiver, so dass andere Lösungen her mussten.
Sony blieb international gesehen nicht lange Marktführer im Diskettenhandel, doch im Herkunftsland Japan bleibt das Unternehmen mit 70 Prozent Marktanteil bei den Floppys die ganz große Nummer. Dennoch nahm die Nachfrage – erwartungsgemäß – immer weiter ab: 2002 verkaufte das Unternehmen noch 47 Millionen Einheiten, im vergangenen Jahr waren es nur noch (oder sollte man sagen „immer noch“) zwölf Millionen. Dass Sony nun den Stecker zieht, dürfte nicht weiter überraschen, wenn man die Meldung bedenkt, dass heute bereits auch an der Stilllegung der CD gearbeitet wird.
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In Deutschland finden sich noch vereinzelt Floppy-Angebote, etwa wenn sie bei MediaMarkt hinter das Regal gefallen sind. Doch auch Amazon hat immerhin noch ein Zehnerpack Fujifilm-Floppies für fünf Euro auf Lager.
Senken wir also die Köpfe in vereinter Trauer. Sonys Entschluss ist der formelle Totenschein für ein Medium, das uns in seiner Begrenztheit immer genervt, ganze Regalmeter an Platz verschlungen – uns und unsere Daten aber auch in die CD-Ära hinübergerettet hat:
(Andre Vatter / Foto)