Jeder von euch dürfte den Viral-Stunt von Greenpeace mitbekommen haben. Die Umweltaktivisten hatten Mitte März ein Video ins Netz gestellt, das auf kreativ-aufrüttelnde Weise vor dem Verzehr von KitKat-Schokoriegeln warnt. Hersteller Nestlé setzt bei der Produktion der Kalorienbombe auf Palmöl, für dessen Gewinnung weite Teile des Regenwaldes abgeholzt werden – nicht nur Orang-Utans bleiben dabei auf der Strecke. Nestlés Marketingabteilung verfiel angesichts des Videos zunächst in eine Schockstarre. Bis dann ein englischer Mitarbeiter einige Schnellschüsse abfeuerte, was aber nur dazu führte, dass sich der Clip plötzlich wie ein Lauffeuer im Netz verbreitete. Manchmal ist es besser, mit einem ernst gemeinten Gesprächsangebot auf Kritik zu reagieren, als anwaltlich eine Löschung ungeliebter Inhalte zu erzwingen.
Nun setzt Greenpeace noch einen oben drauf. Heute findet in Lausanne die Auktionärs-Haupversammlung von Nestlé statt. Die Aktivisten haben sich sowohl für den Stammsitz in der Schweiz als auch für die deutsche Vertretung einiges einfallen lassen. Dazu zählte zum Beispiel ein 15 mal 25 Meter großes Protest-Transparent, mit dem die Fassade der Hauptzentrale in Frankfurt verdeckt wurde. Noch aufmerksamkeitserregender dürfte allerdings die gigantische Twitter-Wall sein, die vor dem Gebäude positioniert wurde. Ich habe gerade mit Björn von Greenpeace telefoniert, er ist vor Ort und begeistert von der Resonanz: Nutzer haben die Möglichkeit, Nestlé ihre Meinung mitzuteilen, indem sie ihre Tweets mit dem Hashtag „#nestle“ markieren. „Die LED-Großbildleinwand ist so ausgerichtet, dass sowohl die Mitarbeiter im Inneren des Gebäudes als auch die Passanten auf der Straße sie gut sehen können“, so Björn. Es hätten sich bereits Menschentrauben auf dem Gehweg gebildet. Welche Tweets dort zur Stunde erscheinen, kann auf twitterwall.greenaction.de live mitverfolgt werden.
Ich habe Björn gefragt, ob das Unternehmen bereits auf den aktuellen Protest reagiert hat, jedoch sei dies ihnen gegenüber bislang noch nicht der Fall: „Aber ein Mitarbeiter berichtete uns, dass Nestlé intern alle Zugänge zu Twitter gesperrt habe“. Die Aktion läuft noch bis 18 Uhr: Wer mitmachen möchte, kann noch bis dahin seinen Tweet für Nestlé formulieren. Weitere Informationen zu den Hintergründen der Aktion gibt es auf der Greenpeace-Seite.
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