Nachdem ich bei freshzweinull.de darüber gelesen hatte, wollte ich es einmal selbst ausprobieren. Guckt ja niemand zu, dachte ich, und rief omegle.com auf. Die Idee hinter dem Projekt ist simpel: Nachdem wir alle schon so viele „Freunde“ auf unseren Web 2.0-Plattformen gesammelt haben, ist es nun einmal wieder Zeit für ein paar leuchtende Momente der Anonymität. Durch Zufall werden auf der Plattform jeweils zwei Chatter miteinander verbunden, die nichts voneinander wissen und sich alleine durch Fragen dem Gegenüber annähern müssen. Das klingt erfrischend minimalistisch, weshalb ich es eben auch einmal ausprobieren musste.
Auszüge? Gerne…
Connecting to server…
Looking for someone you can chat with. Hang on.
You’re now chatting with a random stranger. Say hi!Stranger: jesus loves you
You: Hello! 🙂
You: Does he?
Stranger: He loves everyone (apart from arabs)
You: How come?
Stranger: he is just funny like that
You: Ah, I see. Are you an arab?
Stranger: no, but i like spicey food. What ethnic background are you?
You have disconnected.
Oder auch…
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You: Hi!
Stranger: I’m 19 brailian girl with big tits and sexy ass watch me free on my webcam -> www.findaXXXsh.co.nr
Your conversational partner has disconnected.
Oder auch…
You: Hi! 🙂
Stranger: are your nails painted?
You: Nooo.
You: Why?
Your conversational partner has disconnected.
Man braucht schon etwas Zeit, um auf jemanden zu stoßen, der mehr als drei Silben hervorbringt, nicht an spontanen Sex-Sessions interessiert ist und sich auch nicht als Deutschland-hassender Holländer zu erkennen gibt (davon liefen mir erstaunlich viele über den Weg). Das Beste ist es, wenn ihr einen lockeren Einstiegsspruch à la „Hi! How are you?“ bereits vorab in der Zwischenablage speichert.
Dass Anonymität auf der einen Seite Freiheit bedeutet, auf der anderen Seite aber auch allerlei Bockmist anzieht, ist auch dem 18-jährigen Betreiber mittlerweile aufgefallen: „Trolls are currently the biggest problem facing Omegle. Unfortunately, a percentage of the site’s user base, instead of trying to have interesting conversations, likes to harass other users through vulgarity, spamming, and so on.“
Aber jetzt seid ihr erst einmal dran. Eure Ergebnisse könnt ihre gerne hier als Kommentar posten. Sofern sie halbwegs verständlich und jugendfrei sind, heißt das. Naja… Letzteres ist nicht zwingend. 🙂
(André Vatter)