In der deutschen Blogosphäre kriselt es. Bekannte Blogs werden verkauft, weniger prominente Seiten verschwinden ganz von der Bildfläche. Wiederum andere Blogs werden kurzfristig umstrukturiert, um die eigene Reichweite zu steigern und die dahin bröckelnden Werbeeinnahmen irgendwie zu retten. Denn ganz umsonst ist professionelles Bloggen eben nicht. Dies mussten auch die Macher von medienlese.com feststellen. Das kommerzielle Medienblog wird zum 30. April aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und aufgrund von Problemen bei der Blogvermarktung eingestellt.
Wir haben immer gewusst, dass medienlese.com zu einem guten Teil ein Prestigeobjekt ist, und dass man mit einem Medienblog, das kein Branchendienst sein konnte und wollte, nicht viel Geld verdienen konnte. Wir haben es uns trotzdem gern geleistet. Leider geht das nun nicht mehr. Die wirtschaftliche Lage zwingt uns zu Einschnitten, und statt linear in allen Blogs zu sparen, was alle schwächen würde, haben wir uns nun zu diesem drastischen und schmerzhaften Schritt durchgerungen.
Ich finde es natürlich besonders unangenehm, dass medienlese.com oft die Entlassungswellen der grossen Verlage kommentiert hat, und wir nun selbst eine solche vornehmen müssen. Ein grosser Teil der Journalismus-Zukunft wird online stattfinden, diese Aussage war und ist sicher richtig. Aber dass die Monetarisierung vor allem kleiner, inhaltlich hochwertiger Angebote noch einige Zeit lang problematisch bleiben wird, wissen wir eben auch.
Doch ganz verloren geben wollen die Macher von Blogwerk ihr Projekt nicht. Man spreche bereits mit einigen Interessenten, die medienlese.com übernehmen und weiterführen wollen.
(Michael Friedrichs)
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siehe auch
„Ein Herz für Blogs: Wir können medienlese retten“
http://www.massenpublikum.de/blog/?p=1057
Naja, aber so kommt wenigstens frischer Wind in die deutsche Blogosphäre. Wenn alle Blogger so weitermachen, wie bisher, wird es doch auf dauer auch irgendwann langweilig mit dem Lesen der Artikel. Mit einem neuen Betreiber kommen dann wenigstens neue Ideen und Vorangehensweisen in den Blog hinein!
Blogübernahmen müssen ja nicht immer schlecht sein 🙂
hm.
mich würden mal echte fundierte zahlen über das blogsterben interessieren. gibts das wirklich oder wird das nur herbeigeredet?
ein paar promi-beispiele machen noch kein grosses sterben.
blogleichen gibts ja schon, seit es blogs gibt.
also: wieviele blogs, die regelmässig gepflegt werden/wurden, werden aufgegeben? und zwar nicht im leichenstadium sondern noch im lebend-stadium?
„Bekannte Blogs werden verkauft, …“
Dieses hier ja auch 😉 Aber es scheint sich ja in guten Händen zu befinden.
Gegen das Verkaufen von nicht personengebundenen (also nicht privaten) Blogs ist ja eigentlich nichts einzuwenden, wenn die Qualität nicht unter dem Wandel leidet.
Dass aber auch viele Blogs ganz schließen und als unabhängige Iformationsquellen verloren gehen, ist schade.
Es scheint sich ja in der Blogosphäre einiges zu verändern in letzter Zeit.
Naja, das wird wohl so weitergehen..
Ach ja, hier ein interessanter Blog, allerdings eher aus dem Bereich Kultur und Kunst in der Schweiz:
http://www.bonz.ch
(BONZ bloggt über Kultur und Digitalisierung)
Man kündigt das Ende des Blogs an, alle berichten darüber, die Link- und Zugriffszahlen steigen. Ein Schelm, der böses dabei denkt.
Ich denke, dass Bloggersterben ist nicht viel höher als vorher. Es gibt immer wieder Blogs die auftauchen und dann wieder verschwinden. Erst seitdem sehr bekannte Blogger, wie zum Beispiel Robert, ihren Blog verkauft haben, wurde das Thema richtig aufgegriffen.
@ #8:
Genau. Find ich auch so. Jetzt wird erst richtig drüber berichtet. Früher viel das unter den Tisch.
Und genau das zeugt ja davon, dass die deutsche Bloggerszene inzwischen schon viel größer ist als früher.
Es ist doch wie bei allem.
Die einen gehen, die anderen kommen.
So ist es halt auch bei den Blogs.
Und je mehr gehen, desto größer ist die Bühne für unsere neuen Blogs! 😀
Also ich habe nichts dagegen, wenn mal ein bisschen aufgeräumt wird! 😉
Angenehmes Wochenende Euch allen!
[…] massenpublikum.de an seine Leser und fordert diese zum Spenden auf. Doreen, Kommentatorin auf basicthinking.de kann der ganzen Sache dennoch etwas Positives abgewinnen. Sie meint: “Naja, aber so kommt […]
Ein bißchen Schwund ist immer! Ich denke auch, dass es schon normal ist, dass Blogs kommen und gehen. Nur wird mehr darüber berichtetund dadurch kommt es einem nur so vor als wenn mehr Blogs den Bach runter gehen. Aber genauere Zahlen würden mich auch sehr interessieren 🙂
ich mach weiter!!!
Blogsterben!? Ich wette es gibt Tag für Tag eher mehr als weniger Blogs. Es fällt nur stärker auf, wenn ein bekannter Blog eingestellt wird. Ich wette wir befinden uns immernoch in einer Blog-Gründungs-Bomm-Phase. Man sollte sich nicht von den bekannten Blogs blenden lassen. Dieses ganze Blogkriesen geschwafel ist doch totaler Quatsch…
Jeder, der geht, macht Platz für andere;)
Jessas, wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Hier geht es nicht, wie 3/4 der ahnungslos dahergeschwafelten Kommentare suggerieren, um Blogsterben aus Überdruss oder Unlust. Sondern darum, dass Blogwerk für ein (meines Erachtens hochwertiges) Medienblog mit professionellen Schreibern kein tragfähiges Finanzierungsmodell gefunden hat. Das unterscheidet sich vom Blogblues eines Katzencontentverfassers dann doch ein wenig. (Nichts gegen Katzencontentverfasser, das sind nicht die übelsten Blogger.)
Ich finde, dass es schade ist, dass viele Blogger
a) entweder keine Lust mehr zum Bloggen haben oder
b) zu wenig Geld verdienen, als dass es sich lohnen würde.
Denn das Sterben eines Blogs bzw. der Verkauf wirken sich insgesamt negativ auf den Informationsgehalt der Blogger-Szene aus.
Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass die Wirtschaftskrise auch beim Bloggen zum Tragen kommen würde. Es gab ja schon einige Seiten, welche sich vor allem durch Werbung finanziert hatten, die aufgeben mussten.
Jedoch hat das Blogsterben auch positive Seiten: Wenn alte, renomierte Blogs sterben, ermöglicht dies jungen, frischen Blogs ihre Chance zu nutzen.
Jessas, wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Ich habe gerade Schiwegermutter gelesen.
Na, kann ich richtig lesen oder du nicht richtig schreiben?
Tut mir Leid, aber den konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen!;)
Angenehmes Wochende
ich denke blogs zu führen um geld zu verdienen wird die nächsten jahre nicht funktionieren, zumindest in deutschland.
@Alex
*lol* Wo du Recht hast, hast du Recht 🙂
Dir auch ein schönes Wochenende.
Alles klar, Dr.-Schiwago-Mutter 😉
Und jetzt wieder zurück zum Thema.
Statistisch gesehen, würde ich auch denken, dass immer noch mehr Blogs entstehen als einknicken. Aber je mehr weg sind, desto mehr Platz für unsere neuen Blogs. Ist mir also an sich ganz recht.
In diesem Sinne… angenehmes Restwochenende
Alex, für mich ist alt oder neu einfach kein Kriterium. Nur gut oder schlecht. Oder (weil es dafür natürlich kein rein sachliches Gütesiegel gibt) für mich interessant oder nicht interessant. Und da war die Medienlese einfach eine feste Größe in meinem Feedreader. Schade, falls es in Zukunft wirklich weg sein sollte.
[…] dass man mit den großen Blogs besonders gut verdienen kann. Doch leider sieht es in der Realität ein wenig anders aus. Zwar gibt es auf der einen Seite einige Blogs, die wahre Gelddruckmaschinen […]
@ mein mittlerweile fast ans Herz gewachsener Dr. Schiwago-Mutter 😉
Ja, du hast recht… es in interessant und uninteressant einzuteilen ist für sich selbst sicherlich am cleversten. Nur stimmt es halt auch, dass wenn „alte“ wegfallen, der Platz für „neue“ größer ist. Ob die neuen dann immer noch interessant sind oder gut, das ist ganz alleine dem Leser überlassen.
Ich selbst kannte medienlese.com bislang nicht.
Mich würde mal interessieren, was die für hohe Kosten haben, dass sie diese nicht mehr decken können. Andere kriegen das doch auch hin – und zwar privat, ohne Werbung. Und wenn man sowieso mehrere große Communities am laufen hat, hat man doch sicherlich noch ein paar Resourcen übrig.
[…] Zahlen über das Blogsterben gibt es nicht, man ist auf Vermutungen angewiesen. Hin und wieder überprüfe ich mein Blogroll und […]
[…] ist out!“. Es geht um das Thema Bloggen. Nicht zuletzt grasiert ja der Begriff “Blogsterben” schon seit Zeiten im […]