ein seltenes Ereignis, dass ich ein Stöckchen aufgreife, aber dieses eine reizt mich. Lets go:
1. Was war deine schlechteste Zeugnisnote?
Ein Punkt! Das entspricht einer 5-. Und zwar sogar zwei Mal! Das war im Gymnasium, einmal das Fach Englisch. Welche Klasse weiß ich nicht mehr. Doch, halt. Die 13te! Warum? Kann mich grob erinnern, dass ich im Gespräch mit dem Lehrer nicht groß verhandeln musste, denn Englisch war für den gesamten Punktestand irrelevant. Damals, das muss so um 1984/85 gewesen sein. War ich so schlecht in Englisch? Eigentlich nicht. Aber ich kam immer zu spät. Und das ging dem Lehrer so sehr auf den Sack, dass er mich mit dieser Note abgestraft hatte. Er sprach was von 10 Punkten eigentlich, aber…:))
Und den anderen Superpunkt? Den gabs dann in der mündlichen Prüfung in Physik. Doch, doch, mit dem Lehrer habe ich mich sowohl vorher als auch nachher prima verstanden. Ich sollte berechnen, wieviel Strom ein sich drehender und rotierender Zylinder 1 Meter über dem Nordpol erzeugt. Bis heute kenne ich die Lösung nicht:)) Abr ich wollte ja auch nie bei einem Stromkonzern arbeiten, insofern egal.
2. Welche Kompetenzen sollte Schule unbedingt vermitteln?
Dass man sich im Leben zurechtfindet wäre ein bisserl viel verlangt, aber grundlegende Dinge des sozialen Zusammenlebens und eines Verständnisses dafür, sollten drin sein. Dazu gehört auch ein tiefes Verständnis für das staatliche Gesamtsystem, insb. des politischen Wirkungssystems bis hin zu legislativen Prozessen. Relativ unwichtig finde ich das Pauken, viel wichtiger das Erlernen von Konzepten, sich Wissen anzueignen und zu bewerten.
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3. Welche Diskussion rund um das Thema Bildung fandest du in letzter Zeit spannend?
Da ich keine verfolge, fällt mir außer dem ollem und ausgelutschtem Pisa nix ein.
4. Was hat dich früher motiviert, jeden Tag in die Schule zu gehen?
Irgendwie eine doofe Frage. Denn es besteht Schulzwang. Auf der anderen Seite hat mich nix davon abgehalten, da ich weder schulische Probleme aufgrund der geringen Anforderungen hatte noch gab es Assos, die einem das Pausenbrot wegnahmen. Wenn ich zurückdenke, hatte ich mich recht wohl gefühlt in der Schule. Hey, sorgenlos dahingehen, bisserl Noten schreiben, bisserl Hausaufgaben machen, Spaß haben mit Freunden, wie geil war das denn?
5. Wissen bedeutet
Bezogen auf das, was einem beigebracht wurde, nicht viel, da Wissen vergänglich ist. Habe mir -denke ich- selber weitaus mehr beigebracht, indem ich die Stadtbibliothek leergelesen hatte. Wissen i.A. ohne Moral und Ethik bedeutet Zero.
6. Was macht für dich einen guten Lehrer aus? 7. Was macht für dich einen schlechten Lehrer aus?
Das ist recht einfach: Wenn man das Gefühl hat, dass er das, was er macht, liebt und auch hinter den Schülern wie eine Eins steht sowie sich für sie einsetzt. Hat man aber das Gefühl, er/sie betet den Stoff nur herunter, um lediglich den bezahlten Job zu machen, hat der Lehrer verloren.
8. Was ist deine liebste Figur aus Comic-, Trick-, Serien-, Literatur- oder Märchenwelt und warum?
Es waren wohl eher die tragischen Figuren, die mit sich im Unreinen waren. Beispiel? Heinrich Faust. So sehr ich das damals für mich so empfundene Geschwalle aus Goethes Faust zwei Halbjahre lang erdulden musste, so sehr fand ich die Figur faszinierend.
9. Wenn du Kultusminister wärst – was würdest du sofort ändern?
Schulfrei ab 20 Grad:)) Neee, keine Ahnung auf den ersten Gedanken hin. Für einen zweiten Gedanken habe ich keine Zeit, mich da reinzufuchsen.
10. Was ist dein Schlusswort zu diesem Bildungsstöckchen?
Komisch, die Erinnerungen an meine Schulzeit verblassen, aber verklären sich nicht. Scheint ganz so, als ob die Schulzeit keine besonders große Rolle in meinem Leben gespielt hat. Eine eher schmerzhafte Erinnerung begleitet mich aber. Wer den Film Flatliners kennt, wird sich womöglich an einen Figur erinnern, der sich bei einer Frau entschuldigt, weil er sie Jahre zuvor in der Schule gehänselt hat. Es gibt ein Mädchen, heute eine Frau, bei der ich mich liebend gerne entschuldigen würde, auch wenn man sich nicht wirklich von Schuld entschuldigen kann. Ich würde ihr liebend gerne sagen, dass es mir schrecklich leid tut und dass ich ein verdammter Hornochse war, sie so behandelt zu haben. Sie hatte wegen mir und anderen Deppen die Schule verlassen. Habe bisher nur sehr halbherzig nach ihr gesucht, da sie dummerweise einen häufigen Namen hat. Vielleicht ändert sich das, wenn ich sie im Zuge der Social Networks wiedersehe. Doch bevor ich von der Bühne abtrete, muss ich das unbedingt erledigen. Das macht mich zwar nicht zu einem besseren Menschen, aber das Gefühl, dass sie meine Worte hört und vielleicht befreiter damit umgehen kann, ist mir wichtig. Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit, non novit
Stöckchen reicht man weiter. Aportieren nennt man das wohl. Mag es freiwillig aufgreifen, wer will.