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Pokerspam bald vorbei?

oh.. einerseits lese ich das gerne, andererseits verdirbt es wohl ziemlich bald vielen Pokerfreunden die Lust und Laune am Onlinespiel gegeneinander (die sicherlich nicht unwesentlich mit den Verdienstchancen zusammenhängt, selbst wenn die Teilnahme an Glücksspielen, wo es um Geld geht, in D außerhalb von staatlich lizenzierten Casinos verboten ist).

Laut Science Blog sind die Software-Programme nun so weit, auch im Poker den Menschen zu schlagen, selbst wenn er Profi ist. Im Bereich Schach-Programme hat ein Normalsterblicher schon lange nix mehr zu melden. Da kann man lediglich die Spielstärke regulieren, um wenigstens bisserl eine Chance gegen die Maschine zu haben. Aber gegeneinander im Schach online anzutreten, macht einfach keinen Sinn mehr, da man nicht kontrollieren kann, ob der Mitspieler Fritz verwendet. Oder, wie ist das? Da wird mit Sicherheit nicht mehr um Geld gespielt.

Zurück zu Onlinepoker: Wenn das stimmt, was Guardian anno 2006 geschrieben hat, dass man in diesem Bereich rund 5 Mrd Pfund umsetzt (keine aktuellen Daten auf die Schnelle gefunden), müsste die Meldung wie ein Blitz einschlagen, dass spielstarke Pokersoftware den Markt abzuwürgen droht. Wer mag, kann sich ja in die Infos zu einem der führenden Onlinegaming-Anbieter reinfuchsen: PartyPoker (Wikipedia). Folgt man den Links, liest man schnell heraus, dass man recht gut diversifiziert ist, um Schwankungen am Markt auszugleichen, wie es aussieht (gibt ja genügen Glücksspielarten).


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

21 Kommentare

  • also ich habe vor einer weile mal bei chessbase gespielt. die sind dort recht professionell und es sind auch viele profi-schachspieler dort unterwegs (auch richtige berühmtheiten :-)). dort wird sehr wohl auch um geld gespielt!!! die haben mechanismen implementiert, die cheater entdecken. man sieht dort im infofenster öfters meldungen, dass nutzer gesperrt werden weil sie mit schach-software betrügen. ich habe allerdings keien ahnun wie diese erkennungsfunktionalitäten implementiert sind. müsste man sich mal erkundigen … ich gehe aber einfach mal davon aus, dass es halbwegs funktioniert – sonst würde ja keiner mehr um geld spielen …

    edit: habe kurz mal gegoogelt. da gibts schon heftige diskussion zum thema cheaten auf chessbase. die clientsoftware durchsucht den rechner des spielers angeblich nach anderen schachprogrammen. im endeffekt entscheidet wohl aber ein sysadmin ob ein spieler gesperrt wird oder nicht …

  • ganz schön weich, den Einsatz von Schach-SW nachzuweisen, da man oW einen zweiten Rechner mit Fritz laufen lassen kann. Es sei denn, es gäbe Muster, die man erkennen kann und Mensch von Maschine voneinander unterscheiden. Folgt man der Idee des Turing-Tests hat noch keine Maschine den Test bestanden, als Mensch durchzugehen. Interessant, danke, werde ich mir mal notieren, um Infos einzusammeln.

  • Bei den Onlinepokern kann man echtes Geld maken, oder hab ich da was falsch verstanden?? Dachte das wäre illegal. Ist aber krass wie das Softwaretechnisch hinbekommen haben das man Mogler (so richtig??) selektieren kann.

  • Hi,
    die Nachricht ist so falsch und der Inhalt stellt für das Online Poker zumindest in den der nächsten Zeit (Jahre) keine Bedrohung dar.

    Denn gespielt wurde 1 gegen 1 Fixed Limit Poker. Die mit Abstands mathematisch gesehen leichteste Variante. Schon bei mehr Spielern sind Computer heute noch hoffnungslos unterlegen und geht es gar um die beliebteren No Limit Varianten oder Pokerturniere gibt es gar keine Bots mehr die das schlagen.

    Es gibt ja auch hunderte Profispieler in Deutschland die über das Internet deutlich und regelmäßig gewinnen. Ist halt doch ein Strategie- und kein Glücksspiel und da es mit unvollständigen Informationen gespielt wird für Computer so schwer.

    Als halbwegs intelligenter Mensch kann man die Stragien aber durchaus lernen und selbst mit Gewinn erfolgreich pokern (siehe auch Website).

  • Naja, was will man gross mogeln beim Poker? Also ich versteh den Sinn da nicht, ausser hacken sehe ich keine Möglichkeit wie man irgendwie bevorzugt wird, da man die Karten ja nicht beinflussen kann. Höchstens dass eine Maschine ausrechnet, wie gross die Chancen sind um zu gewinnen. Gute Pokerspieler können das aber auch locker ohne Programm. Und den Gegner beeinflussen liegt ja nicht drin, wüsste nicht wie ein Programm rausfinden sollte, ob es jetzt sinnvoll ist zu bluffen oder nicht.

  • Zum Pokern braucht es mehr als 2 Personen.
    D.h. zwei tun sich zusammen und sprechen ihre Karten im Hintergrund per VoIP oder Telefon ab und ziehen dem Dritten die Hosen aus.
    SO kann man beim Poker mogeln.
    Geht bei anderen Kartenspielen auch.
    Lest mal die AGB der entsprechenden Spieleplatformen. Da stehen dann so tolle Sachen drin, wie dass sie sich herausnehmen, jederzeit deinen PC von der Ferne auf solche Software zu untersuchen.
    Wie sie das anstellen wollen, steht da nicht. Und wie das ist, wenn zwei Personen sich am gleichen realen Ort aufhalten und miteinander per Voice Over Air unterhalten, steht da auch nicht
    Aber wer liest heutzutage schon AGB?
    Und: NEIN, ich pokere nicht.

  • Wie hier ein paar Leute schon geschrieben haben:
    Beim Poker kann man die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, mit der man gewinnt. Wenn ich jetzt 8,16% Gewinnchance habe und mein Gegner nur 1,2%, dann kann mein Gegner mit Glück doch trotzdem gewinnen.
    Also ist es unmöglich, Computer so zu programmieren, dass sie immer gewinnen.

  • Aber selbst wenn du Gewinnchancen von 8,16% hast, wober weisst du dass dein Gegner nicht welche von 30% hat? da liegt ja das eigentliche Problem.

  • @C.J.: sehr interessanter Einwand! In der C’t war vor kurzem eine Artikel darüber, dass man z.Z. noch keine 100%ige Lösung für Poker hat. Dein Ansatz läßt sich natürlich ganz anders umsetzen.

    Eine Erweiterung wäre per RemoteDesktop-Software (z.B. VNC) möglich. Dann kann man allein von mehreren PC’s/Internetzugängen spielen.

    Die wirkliche Gefahr / enormes Potential geht von Trojaner aus! Diese befinden sich auf Millionen von Rechnern. Würde mich nicht wundern, wenn diese bereits Pokerfunktionen eingebaut haben. Der Trojaner könnte das Pokerblatt unbemerkt beobachten, d.h. der Spieler wird direkt abgezockt. Die andere Variante ist, dass der Internetzugang zum unbemerkt spielen verwendet wird, ohne den User direkt zu schädigen. Ich gehe mal davon aus, dass die Pokerseiten ‚Absprachen‘ an immer gleichen IP-Adressen / Spielerpaaren erkennen. Mittels Trojaner könnte diese Erkennung ausgehebelt werden.

    Da Glücksspiel in Deutschland illegal ist, wird wahrscheinlich kein Oper (sofern dieses das überhaupt erkennt) zur Polizei gehen.

  • Möglichkeiten zum Schummeln wird es wohl immer geben, die Frage ist wieviele es machen und wie hoch deren Erfolg dabei ist. Das mit dem Absprechen wird mit Sicherheit sehr oft gemacht, denn es erhöht gerade beim Pokern die Gewinnchancen enorm.

  • Da ich noch nie online gepokert habe, kenne ich die Oberflächen nicht. Setzen die beim bieten Captchas ein (Bildchen mit Ziffern / Buchstaben zum abtippen)? Das wäre ein (halbwegs) sicherer Schutz gegen Bots. Zusätzlich sollte es nicht möglich sein, vorherzusagen wer die Gegenspieler sind (um gezielte Absprachen zu unterbinden). Die Frage ist auch, ob man dem Offshore-Casino trauen kann. Was, wenn die bei jedem 10. Spiel selbst (mit offenen Karten) mitspielen?

  • Da die Pokerseiten am Rake verdienen bringt es ihnen nichts, wenn sie mitverdienen. So Offshore sind die großen auch nicht. Die meisten sind Aktiengesellschaften aus England die in London börsengelistet sind.

    Das die Karten nicht beeinflusst sind, kann man durch Statistiken herausfinden. Es gibt große Statistikseiten die alle Hände auswerten die dort gespielt werden und auf den großen Seiten werden in der Tat alle Hände gleich oft ausgeteilt und jede Hand gewinnt exakt genauso oft wie zu erwarten ist.

    Gute Algorithmen um Collusion (zusammenspiel von zwei Spielern) zu vermeiden gibts auch und auch Captchas werden eingesetzt.

    Man kann also wirklich pokern lernen und damit verdienen (siehe meine Website). 🙂

  • Hi,
    Add Comment #1:

    Als Mitarbeiter eines der Anbieter kann ich bestätigen, dass es recht einfach möglich ist, einen Bot an seiner Spielweise zu identifizieren und vom Spiel auszuschliessen. Weiters werden alle bis dahin getätigten Transaktionen rückabgewickelt, so dass die betrogenen Spieler keinen Schaden erleiden (zumindest so weit als möglich).

    Diese Überprüfungen finden einerseits automatisiert in Echtzeit während des Spiels statt und anderenseits manuell wenn jemand versucht sich gewonnenes Geld auszahlen zu lassen.

    lg

  • wenn ich einen poker-bot schreiben würde (könnte), dann wäre die „reaktionsgeschw.“ doch das erste was ich „variabel“ einstellen würde 🙂

  • Ich weiss, ich weiss der Beitrag hat mittlerweile ein paar Jährchen auf dem Buckel aber besteht die chance das ihr das Thema nochmal besucht. Was hier 2008 so düster als der untergang des online Poker angekündigt wurde, ist ja nicht wirklich eingetreten.

    Zwar gab es den ein oder anderen kleinen Poker Bot Skandal aber nicht was die Anbieter nicht mehr oder weniger in den Griff bekommen. Viel Interessanter fände ich mal was zum Glüsckspielvertrag in Deutschland oder aber was zum kürzlichen Verlust der Lizenz von Full Tilt Poker. Das sind ja alles Dinge die aus meiner kleinen Welt in die Mainstream Medien gerutscht sind.

  • Danke, den Bericht aus dem Science-Blog hatte ich gesucht.
    Bei Poker kommt es auch immer auf die Variante an. Holdem ist mit Sicherheit nicht so komplex wie Pot Limit Omaha oder einige Stud-Varianten. Ebenso kommt es auch auf die Anzahl der Mitspieler an. Heads-Up kann die „künstliche Intelligenz“ natürlich schneller lernen als 6-Max oder Full Ring.

    Und Poker ist und bleibt ein Spiel mit vielen Unbekannten.

  • Ich würde Poker nicht mit Schach gleichsetzen. Beim Poker sind die besten „Spielzüge“ nicht exakt berechenbar. Hier hat es viel mit Spieleinschätzung zu tun, und abseits des Online-Poker natürlich mit der Mimik und Gestik eines Spielers.