Telebid ist eine Abverkaufsplattform, auf der man Produkte ersteigern kann. Das Prinzip ist eigentlich einfach: Für jedes Gebot bezahlt man 50 Cent. Und der Preis der Ware verteuert sich um 10 Cent. Solange niemand sonst in einer bestimmten Zeiteinheit für das gleiche Produkt ein Gebot abgibt, bekommt der letzte Bieter den Zuschlag. Natürlich kann man auch mehrfach aufs gleiche Produkt mitbieten. Das ist das Grundset.
Beispiel:
Man versteigert einen popeligen iPod, der sagen wir mal bei VK 250 Euro liege.
1. Bieter = 50 Cent => 40 Cent in Firmenkasse + 10 Cent auf den iPod
2. Bieter = 50 Cent => 40 Cent in Firmenkasse + 10 Cent auf den iPod (nun 20 Cent teuer)
usw
1.000. Bieter = 50 Cent => 40 Cent in Firmenkasse + 10 Cent auf den iPod (nun 100 Euro teuer)
…
2.000 Bieter = 50 Cent => 40 Cent in Firmenkasse + 10 Cent auf iPod (200 Euro teuer)
das sei der Bieter, der den Zuschlag erhält. 50 Euro gespart.
Die anderen? Haben 1.999 x 0,5 Euro = ~1.000 Euro verplempert.
Und die Firma hätte 800 Euro verdient. Auf ein Produkt, das 250 kostet und üblicherweise eine Marge (kenne mich bei Apple nicht aus) von sagen wir mal 5% bietet. Statt 12 Euro hat die Firma also 800 eingenommen an einem iPod.
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Theorie? An sich könnte die Firma auch Geld versteigern, die Ware ist lediglich Zauberei und Augenwischerei, um die Gier nach Ersparnis zu wecken und die natürliche Risikoaversion eines Menschen ins Gegentel umzukehren. Rein logisch gesehen würde man bei 1.000 Mitsteigerern und einem durchschnittlich angenommenen Produktpreis von 1.000 Euro, soviel die Ware eben im Handel kostet, lediglich 1 Euro ausgeben. Das entspricht der mathematischen Eintrittswahscheinlichkeit, den Zuschlag zu bekommen, wenn sich der Gebotspreis immer beim Endpreis einpendelt. Mehr ist die Ware tatsächlich in so einer Situation nicht wert. Man muss also lediglich die Zahl der Mitbieter und den ungefähren Handelspreis kennen, um sein Gebot zu kalkulieren. Kann man das vernünftig kalkulieren? Ja, kann man. Ohne die Zahl der Mitstreiter zu kennen? Man braucht nur den Handelspreis, mehr nicht!
Ein konkretes Beispiel, ohne dass ich den Startpreis kenne (nehmen wir 0 Euro an):
Es handelt sich um eine Sony PSP, die im Handel um die 200 Euro kostet. Der momentane Auktionspreis liegt bei 71,60. Es wurden also bereits 716 Angebote abgegeben, um auf 7.160 Cent zu kommen, da jedes Gebot den Preis um 10 Cent nach oben treibt. Das macht fast 300 Euro Einnahmen für die Firma. Nun brüstet sich die Firma damit, dass man im Schnitt 70% spart („der Auktionsendpreis steigt im Normalfall nicht über den angezeigten Vergleichspreis und liegt durchschnittlich sogar nur bei 30% des Vergleichspreises„). Die Beispielsauktion müsste also jetzt bei einem Auktionspreis iHv 60 Euro enden. Das entspricht 600 Geboten. Womit die Firma 240 Euro verdient. Und ein User spart gegenüber dem Handelspreis 140 Euro, insofern er nur einmal mitgeboten hat. Rein mathematisch aber dürfte man nur 200/600 = ~33 Cent ausgeben = 1 Angebot (kostet ja 50 Cent pro Gebot). Denn 200/600 entspricht der Eintrittswahrscheinlichkeit, den Zuschlag zu erhalten. Mehr ist die Sony PSP nicht wert.
Der Rationale rechnet demnach Handelspeis / (Handelspreis x 3) = Maximalwert eines Gebots.
Bei einem Produkt, das draußen 1.000 Euro kostet, sinds 33 Cent. Bei einem Produkt, das 100 Euro kostet, sinds … 33 Cent. Believe me:)) Aber wenn ein Minimalgebot bei Telebid 50 Cent kostet, man aber nur 33 Cent investieren sollte, wieso sollte man da mitmachen? Tja, Menschen und ihre Gier, die Risikoaversion in Risikofreudigkeit dreht. Das, was Telebid betreibt, ist kein Geschäftsmodell, sondern Zauberei, die die Schwächen des menschlichen Geistes ausnutzt:)) Und sobald man mit dem Gesetz der großen Zahl arbeiten kann, ist es eine Lizenz zum Gelddruck.
*so, schaut jetzt weiter Freddie und das Lied der Prärie, das ist noch surrealer und witziger*