Szenario 1:
Ein junger Mann liegt nach einem schweren Autounfall im Graben, die Leber ist so schwer gequetscht, dass die Ärzte sie nicht mehr retten werden können. Ohne Leber aber kein Sohn mehr bald. Wo herbekommen?
Szenario 2:
Du liegst nach einem schweren Autounfall im Graben, der Notarzt kann Dich nicht mehr zurückholen. Aber Deine Leber würde, ohne dass es jemand jetzt weiß, diesem jungen Mann das Leben retten. DU brauchst sie sowieso nicht mehr. Doch die Ärzte dürfen nicht, weil Du keinen Organspendeausweis ausgefüllt hast. Und Deine Nächsten wollen nicht zusagen, aus unerfindlichen Gründen. So sterben zwei Menschen. Einer, weil es sein Schicksal war (nämlich Deins), ein anderer, weil Du es in der Hand hattest.
Komisch, dass mich erst ein anderer Blogger drauf bringt, dass ich bisher keinen Organspendeausweis mit mir herumtrage. Das ist im Grunde genommen unverzeilich. Also werde ich mir einen besorgen. Wenn ich schon draufgehe, kann ich vielleicht wenigstens einem anderen Menschen aus der Not helfen. Da, wo ich dann bin, werde ich keine Leber mehr brauchen. Und wenns das war, warum ich auf der Welt war, war es das doch wert, oder nicht?
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Warum soll nur Jesus die Auferstehung vergönnt sein:))
ach ja, zum Aufbewahrungsort:
Es ist sinvoll, den Organspendeausweis bei den Personalpapieren mit sich zu tragen, da in einer Unfallsituation hier als erstes nachgeschaut wird, um die Angehörigen verständigen zu können. Man kann den Ausweis aber auch bei Angehörigen oder einer nicht verwandten Vertrauensperson hinterlegen.
und lest bitte die Kommentare, da stehen weitere Dinge, die imho hilfreich sind, denn die Entscheidung zur Organspende trifft man nicht allein, ob man will oder nicht. Zumal es ja auch nicht unbedingt um einen selbst gehen muss, sondern leider Gottes eventuell auch um die eigenen Kinder oder den Lebensgefährten. Bei meinen eigenen Kindern würde ich wohl tausend Male sagen „ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann nicht“. Und würde auf der anderen Seite möglicherweise Trost darin finden, dass mein Kleiner in einem anderen zum Teil weiterlebt (ich weiß, komische Vorstellung, dennoch), ein anderer dadurch weiterleben kann. Und ich kann das nicht sagen, ich will nicht mal darüber nachdenken, was zugleich wiederum die Krux aufzeigt: Wenn es soweit ist, dann ist es vielleicht zu viel, sich dann zu entscheiden, denn viel Zeit ist nicht. Wer aber unterhält sich schon mit der Frau über den Tod seines Kindes, was die Organspende angeht? Wer will sich überhaupt ausmalen, dass das eigene Kind vor einem sterben kann? Ja, dennoch, man sollte sich vielleicht doch Gedanken vorher machen. Dann ist man wenigstens etwas besser vorbereitet, wenn die unausweichliche Frage des Arztes kommt. Kann man in diesem Schockzustand einen klaren Gedanken fassen? Boah, … ein unertäglicher Gedanke. Es bleibt aber: Wir sterben so oder so. Andere werden leben. Andere wiederum können weiterleben. Will man das? Die Antwort darauf ist im Grunde genommen eindeutig, für mich. Viel mehr als ein Leben für ein anderes zu geben, geht imho nicht mehr. Welcher Akt ist ein noch höheres Gut? Religion hin, Bedenken her?