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Randnotiz: Flickr brütet über Pornobilder

Flickr hat nun -unnötig lahm- erklärt, warum sie deutschen Usern bestimmte Bilder nicht anzeigen: The decision to change the Flickr experience in Germany was never about censorship – it was made to try to ensure that Yahoo! Germany was in compliance with local legal restrictions. … The central problem is that Germany has much more stringent age verification laws than its neighboring countries and specifies much harsher penalties, including jail time, for those with direct responsibility.

Im Gegensatz zu Cem, der an die Betreiberhaftung bei anstößigen Kommentaren denkt, handelt es sich um das Problem pornografischer Bilder, nicht aber erotischer Bilder mE. Da ich noch keine auf Flickr gesehen habe, also Pornobilder, verstehe ich das Rumgeeiere nicht. Wo ist das Problem? Das Jugendliche nackte Busen nicht sehen dürfen, also wird demnächst die BILD auch nur noch nach Vorlage des Persos verkauft?

Na ja, mir egal, Photobucket ist ein klasse Bilderdienst, nur eben ohne all die Social SchaumaltollesFoto Services, die Flickr ausmachen. Wer das nicht braucht, wird sehr happy mit Photobucket.


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Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

24 Kommentare

  • Ich denke mal die komplette Rechtsabteilung von Yahoo! sitzt flickr im Nacken. Wie so häufig bei grossgewordenen Unternehmen und Konzernen. Die Anwälte diktieren das Geschäft. Das ist nicht mehr ZwoNull.

  • ja, ok, aber dennoch: Age Verification wirst Du nur im Pornobusiness finden. Es geht nicht um Kommentare, dafür brauchen wir noch Gott sei Dank kein +18 System:)

  • Mit „Kommentaren“ (wie die Gerichte es nennen) meinte ich hier natürlich User Generated Content. Also ALLE Inhalte (Bilder, Texte, Kommentare), die Nutzer auf der Plattform ablegen und für die der Betreiber mitverantwortlich gemacht wird.

  • Flickr und ihre Konzernmutter Yahoo sind US-Unternehmen. Und in den USA ist man bei der Abbildung/Darstellung von Sexualität oder nackter Haut in öffentlichen Medien (wie z.B. Fernsehen…) extrem prüde und restriktiv. Die deutsche Unterscheidung Erotik/Pornographie ist da eher ungewohnt und unverständlich, also ist man fälschlicherweise übervorsichtig, und zieht auch noch die falschen Konsequenzen, damit die Geschäftsführer nicht das Risiko einer vermeintlichen Gefängnisstrafe ertragen müssen.

    So sind sie halt …

  • Mir bedeutet Flickr aber viel mehr als eine simple Fotoabladestelle. Ich habe wunderbare Menschen dort kennegelernt und Freundschaften geschlossen. Ich hab einen vielleicht zu semtimentalen Blick darauf und Irina Slutsky hat mir letztlich noch mal ein bisschen von meinen Illusionen genommen, als sie mir sagte, dass es in der Bay Area wenn man Teil einer großen Company ist, NUR um Geld geht. Ich finde es trotzdem schade und habe das in einem langen Post auf englisch noch mal verewigt.

  • So wie ich es verstanden habe, es geht nicht unbedingt um die Fotos der nackten Frauen. Es werden alle Bilder, die Benutzer als „bedenklich“ einstufen, den Nutzern aus Deutschland vorenthalten. Laut Medien, liegt der Grund in den unklaren Gesetzen über die Haftung von Betreibern der Kommunikationsplattformen, siehe z.B. Heise Urteil.

  • @Hennig, ja und?

    Hätte ich vielleicht … „Weil sie die rechtliche und kulturelle Situation in Deutschland nicht verstehen ist irgendwer bei denen in hektischen und unnützen Aktionismus geraten, um eine imaginäre Gefahr vom Chef abzuwenden “ … deutlicher schreiben sollen ? 🙂

    Ich nehme sie doch nicht in Schutz. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, wie es intern abgelaufen sein könnte. Weil ich es selber schon oft ähnlich erlebt habe.

  • Was ich erschreckend finde, ist das Bild, das viele amerikanische Flickr-User offenbar von Deutschland haben. Wenn man sich einige der aktuellen Diskussionen durchliest… Die werfen dieses Land – was Liberalität und Meinungsfreiheit angeht – tatsächlich mit Nordkorea und China in einen Topf. War vielleicht doch ein Fehler, die Gelder für die Goethe-Institute so massiv zurückzufahren.

  • @ Georg: genau das denke ich auch, oder wie es der Spiegel formulierte: „vorauseilender Gehorsam“, um später bei evt. Streitfällen wegen user content was in der Hand zu haben.

    Anscheinend wird leider Flickr momentan mehr von Yahoo!s Rechtsabteilung geführt als von den Flickr-Leuten selbst.

    Dazu kommt dann noch die quasi nicht vorhandene Kommunikationsstrategie was dieses Filtersystem anbelangt. Ich denke das hätte man schon etwas besser machen können…

  • Ob Photobucket nun die Antwort ist, wage ich mal zu bezweifeln… die gehören zu Fox Interactive Media, da kommt man ja vom Regen in die Traufe.

  • Flickr und die Zensur…

    Die Geschichte zwischen flickr und mir ist eine lange. Zuerst war ich von flickr begeistert (Rogr), dann wollte ich etwas eigenes, dann proklamierte ich, flickr nicht zu mögen, dann besann ich mich eines besseren und erwarb doch einen Pro Account. U…

  • ging mir weniger darum, sondern dass sich Photobucket aufs Hosten konzentriert, während Flickr viel mehr Wert auf Gruppenfunktionen legt. Die unterscheiden sich wie Tag und Nacht, sind aber beide immens erfolgreich

  • Was ich mch dabei frage ist, was hier in Deutschland an Bildern zensiert werden muß, was in den USA O.K. ist?

    Naktheit ist doch für die Amis pfui (auch wenn dort die Pornoindustrie sitzt), also auf den Erotikbereich bezogen, kann dies ja nicht zutreffen.

    Und auch ansonsten, sind wir hier in Europa, bis auf den Waffenquatsch, doch bei weitem Tolleranter, als die USA.

  • stimmt, das hab ich mich im ersten moment auch gleich gefragt: herrschte sonst nicht immer der eindruck vor, dass die amis die prüden waren & nicht die europäer?!??

  • Cem & Robert: Es geht nicht um Pornobilder. Es geht um die mögliche Verantwortlichkeit und vorauseilenden Gehorsam.

    Um das Internet von Schund und Schmutz zu befreien, haben deutsche Jugendschützer in den letzten Jahren eine interessante Methode entwickelt.

    Statt konkrete Rechtsverstöße zu verfolgen (Macht man auch, ist aber furchtbar stressig und mit Aufwand verbunden) schreibt man „blaue Briefe“ und weist freundlich, aber ziemlich bestimmt und mit amtlichem Briefkopf auf juristische Implikationen hin, sollte das Gegenüber sein Angebot nicht freiwillig zensi^H^H seiner „gesellschaftlichen Verantwortung“ nachkommen.

    Liest sich dann in etwa so:

    „Sie wollen doch sicher keinen Ärger mit der deutschen Justiz bekommen und weiterhin Geschäfte in Deutschland machen, oder? Sehen Sie, das hier ist ein freundlicher Hinweis, aber wir können auch anders“

    Juristisch ist das wohl durchaus wasserdicht, auch wenn es mich eher an Schutzgelderpressung als an rechtstaatliche Regulierung erinnert.

    Viele Anbieter knicken ein, dafür ist der deutsche Markt einfach zu wichtig. Auf ein paar Nörgler, die freie Fahrt auf der Datenautobahn fordern, verzichtet man im Zweifel gern.

  • Also Photbucket ist ja wohl noch 10x schlimmer als flickr! Soetwas kann wohl nur jemand vorschlagen der dort arbeitet! Kaum ein Bild das nicht zensiert wird! Eine nackte Hand oder ein nacktes Gesicht ist dort schon Pornographie! Und wehe man heißt z.B. Hancock… da ist was schmutziges im Namen und ergo: ZENSUR!

    Ich dachte immer das wir durchgeknallte Politiker haben, aber es geht schlimmer….