habe gestern Nacht (nach einem dreistündigen Telefonat mit Philipp, einem der beiden Gründer) die frühe Beta von Joinr.de gesehen. Ich bin ja sonst nicht so der Social Networking Fuzzi (mein Blog, mein Fuzzi), aber Joinr ist ungelogen da erste SN, das mir Spaß gemacht hat. Dürfte in der nächsten Zeit public gehen, so dass man sich dort anmelden und umschauen kann.
Wie bei PC Games gibt es manchmal welche, die einem auf Anhieb gefallen und nach einem Hit riechen. Obs einer dann auch wird, steht in den Sternen (Philipp verliebt sich unsterblich in eine Eskimo-Frau und lässt Joinr hinter sich, Samwer-Brüder investieren und Joinr wird verschandelt, etcpp..). Die Featurepalette hats in sich, ziemlich bleeding edge, aber gut. Und der Fun kommt nicht zu kurz, schätze ich mal. Anderen Testpersonen scheint es ähnlich ergangen zu sein, stehe also nicht ganz alleine auf weiter Flur mit dieser Einschätzung.
Interessant war auf alle Fälle die Entstehung, die ich am Rande mitbekommen habe. Wie so oft steht man vor einer Million Variablen und muss nun entscheiden, wie man ein Gesamtsystem so zusammenbauen soll, dass es Nutzen und Spaß verspricht. Wer soll es nutzen, wie, wollen User Blogs, wie wichtig ist das Layout, muss es so eklig wie MySpace aussehen, soll es so starr wie Facebook sein, wie könnten User interagieren, etcpp usw usf. Bisserl hilfreich war auf alle Fälle das Buch Tipping Point von Malcom Gladwell (Winzige Veränderungen sind es, die eine Ware zur Mode werden lassen, ein U-Bahnsystem vom Verbrechenshort zum sicheren Verkehrsmittel. Der Volksmund weiß: „Kleine Ursachen, große Wirkungen!“. Diesen Faktoren in allen Bereichen der Gesellschaft gilt das ganze Interesse des Autors. Er untersucht die Rolle der beteiligten Personen „Das Gesetz der wenigen“ (die Identifizierung von „Vermittlern“, „Kennern“ und „Verkäufern“ lohnte allein schon die Lektüre des Buches), analysiert den „Verankerungsfaktor“ (anhand der Sesamstraße!), die „Macht der Umstände“ (nicht ganz glücklich formuliert) und die „Drei Regeln von Epidemien“.)
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Natülich ist es auch schön, wenn sich einiges, was man an bescheuerten Ideen ausgetauscht hat, in der Plattform wiederfindet. Insofern bin ich nicht ganz objektiv, was meinen Eindruck von Joinr angeht. Ich sag: es ist ein MySpace Killer, was aber unlogisch ist. Da MySpace in D nix reißt und man es also nicht mal zu killen braucht. Man muss „nur“ einer der ersten sein, die es tatsächlich schaffen, ein Social Network für Private (Business = Xing) aufzuziehen. Vor zwei-drei Jahren waren die Friendster-Klone grandios gescheitert in D. Es war noch zu früh imho dafür und das Friendster-Konzept per se war nicht german genug.
Ich wünsche Phil und Stefan viel Glück, Erfolg, Ausdauer, Nerven, aber auch Anstand, mit den Userdaten verantwortungsvoll umzugehen und nicht an den nächstbesten Holtzbrinck-Datenjäger zu verkaufen.
Mein Tipp: MySpace = Joinr, 2008 können Phil/Stefan á la YouTube Gründer in die Kamera grinsen, aber dafür sind sie nicht dämlich genug:)