schöner Use Case, wie Blogs funktionieren, anhand dem Beispiel Werbeblogger (Klum) und Shopblogger (Sozialgericht Bremen).
Start des Falls „Sozialgericht Bremen„:30 Dezember 05, 10:58 Uhr
– Sozialgericht Bremen hat bei Technorati 134 Bloglinks zu verzeichnen
– Google BlogSearch bietet 123 Treffer
– BlogTreffer unter den normalen Google-Suchpositionen 1-20: ca. 13 Blogs, vorher nur einer in denTop 20
– Medienberichte: Bisher keine
Start des Falls „Werbeblogger vs. Klum„:30 Dezember 05, 18:17 Uhr
– Heidi Klum hat zZt bei Technorati Deutschland ca. 45 Bloglinks zu verzeichnen, die sich mit dem Fall befassen
– BlogTreffer zZt unter den normalen Google-Suchpositionen 1-20: ca. 3 Blogs, vorher keiner in denTop 20
– Medienberichte, alle am 03.01.06 erstellt: Golem.de, N24 .de, Netzzeitung.de
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Spinnen wir mal herum:
Wenn man nun grob abschätzen würde, wie viele User bereits erreicht wurden?
– Ich kenne die Leserzahlen weder von Golem, der Netzzeitung und von N24, die werden wohl aber recht anständig sein. Aber lass es täglich 100.000 bei allen sein. Wenn dort jeweils nur 5% diesen Artikel gelesen haben, so sind bereits 15.000 Menschen informiert.
– Nehmen wir die Blogs per se mit ihren direkten Lesern, so kommen wir bei einem Schnitt von 100 Lesern am Tag (betrachtet man die linkenden Blogs, sind das eher mehr, aber bleiben wir low) erneut auf ca. 15.000 Menschen.
– Und noch sind einige Blogs nicht draufgesprungen (ITW, Schockwellenreiter, Spreeblick hat einen Miniartikel verfasst zum Shopblogger).
– Weiterhin werden sicherlich noch Diskussionen folgen, die die Klageproblematik gegenüber Blogs behandeln und eine offene Flanke, die sich beim Werbeblogger abzeichnet, wenn es sich herausstellen sollte, daß Papa Klum auf einmal von nix mehr weiss (wie soll man das jetzt nachweisen?) oder tatsächlich das Ganze nur ein Fake war (siehe Artikel beim Werbeblogger, Anruf bei Anwaltskanzlei durch einen Kommentator). Die Diskussionen um die doofen, wiederkauenden Blogger werden dann erst recht angeheizt.
– Obwohl es sich jetzt schon erneut zeigt, daß Blogger und Blogleser untereinander Hilfe leisten, die Fakten beizuschaffen („wars der Papa oder nicht…“). Dazu noch die Google-Effekte und voilá, es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn am Ende Minimum 100.000 Menschen davon direkt mitbekommen haben.
– Da es sich um eine relativ negative Nachricht handelt, nehmen wir mal den Word to Mouth Faktor 3 an (üblicherweise erzählt ja angeblich ein direkt Betroffener 15 Menschen von seinem Ärger).
Ergo: So sind summa summarum ca. 300.000 Menschen am unteren Ende der Schätzungsskala über den Fall Klum+Sozialgericht Bremen+Blogs informiert worden. Mit wieviel Werbebudget? Solange die Klum-Aktion kein Fake ist, muss man von Null Budget ausgehen. Wow.
weitere Infos:
Hirnrinde misst fleissig mit
Problematik.net und Mediengestalter haben einige Bloglinks aufgezählt
ach ja, ob ich mich jetzt diebisch freue, daß Klum+Sozialgericht auf die Nase bekommen oder Werbeblogger+Shopblogger? Es ist nicht irrelevant, aber relevant ist für mich zu beobachten, wie sich eine Nachricht verbreitet, warum in dem einen Fall die Medien aufgesprungen sind und beim anderen Fall noch nicht oder garnicht, wie verlinkt wird, welch verästelteten Diskussionen entstehen, wie und wann das Factcheicking anspringt, was sich bei Google tut und was am Ende – wenn die Stories abgeflaut sind – herauskommt.